Freitag, 12. Februar 2010

Gastbeitrag von Code14J: "?"

Ehe ich die Review zu "What Kate Does" in Angriff nehme, wollte ich euch noch den (vorerst) letzten Gast-Beitrag von Code14J präsentieren. Wie auch bei der letzten hab ich mich mal mit Zusatzbemerkungen stark zurückgehalten und das Meiste unverändert (von Korrekturlesen abgesehen) übernommen.




Hi an Alle,

Im Voraus möchte ich mich erstmal herzlich bei Anubis2705 bedanken (Anubis zitiert hier Jens Maul: "Schläimär" ;-) ), der mir, und ich bin mir sicher auch allen anderen Leserinnen und Lesern, das ewige Warten auf Staffel 6 deutlich verkürzt hat. Durch meine hier nun erste verfasste Review einer ganzen Lostepisode bekomme ich erst jetzt zu spüren, was Du Dir für eine Mühe und Arbeit mit diesem Blog Tag für Tag machst. Super! Danke dafür und weiter so!

Nun aber zur eigentlichen Rezension der Episode „?“. Dieses Satzzeichen steht in vielen Sprachen, deren Schriften auf dem lateinischen Alphabet beruhen, am Ende eines Fragesatzes, außerdem wohl aber auch vor vielen Köpfen nach dem Schauen einer neuen Lostfolge. In dieser Episode dient das Fragezeichen als Leitfaden, der sich über die ganzen 42 Minuten erstreckt. Die Folge beginnt wie bereits auch schon „Raised by another“ oder „Everybody hates Hugo“ mit einem Traum. Eko ist damit beschäftigt seine Kirche weiterzubauen, als Ana-Lucia erscheint. Sie fragt ihn, warum er eine Kirche erbaute, worauf Eko antwortet: „I was just told. I think it was in a dream“ („Weil es mir einfach nur gesagt wurde. Ich glaube es war ein Traum“). Träume haben bei Lost bekanntlich eine besondere Bedeutung. Sie führen auf neue Wege, geben Anweisungen und helfen damit der oder dem Träumenden bei seinem/ihrem Vorhaben weiterzugelangen. Ob das nun immer der richtige Weg ist, wissen wir nicht, denn was bei Lost richtig oder falsch, gut oder böse ist, erfahren wir wohl erst Ende Mai. (ich hoffe du meinst 2010^^) Nun ist die große Jackpotfrage wer oder was wahrscheinlich hinter den Phantasiegebilden stecken könnte...? Richtig! Wie immer eigentlich; 90% Trefferchance^^. Man kann wohl die Theorie aufstellen, dass die zwei Rivalen Jacob und „Samuel“ ihre Finger da mit im Spiel haben, und durch die Träume versuchen ihre Schachfiguren auf ihre eigenen Wege zu leiten, sie zu manipulieren. Wie wir in der Episode „Cabin Fever“ erfuhren, hatte zum Beispiel auch Ben viele Träume (Ben zu Locke: „I used to have dreams“). Diese gingen wohl hauptsächlich, wenn nicht komplett, von Jacob aus (es sei denn jemand hat ihm mal in seinem Traum befohlen Locke umzubringen, dieser ginge dann wohl eher von „Samuel“ aus^^). In der Szene bevor Ben dies zu Locke sagt, hatte Locke einen sehr interessanten Traum, der ihn zu „Jacobs Hütte“ führte. Da davon auszugehen ist, dass der eigentliche Bewohner dieser Hütte nicht (mehr) Jacob heißt, lässt es also vermuten, dass es sich hier um einen von „Esau“ manipulierten Traum handelte. Träume können also sowohl von Jacob als auch von "Samuel" Nachrichten beinhalten. Und um nun nicht direkt am Anfang komplett von der eigentlichen Episode abzudriften komme ich mal wieder auf Eko zurück. Was Ekos Traum, der ihn dazu führte eine Kirche zu bauen, angeht, ist der Zuschauer nach fünf Staffeln leider immer noch unwissend darüber, welcher der beiden Konkurrenten Eko dazu brachte, da die Kirche nicht zu Ende gebaut wurde und sonst auch keine weitere Nutzung erfuhr. Vielleicht erfahren wir das ja noch in Staffel 6. Wie es jedoch nun mit Ekos Traum am Anfang von „?“ aussieht, will ich nun versuchen detailliert herzuleiten.

Dazu versuche ich nochmals den Traum zu beschreiben: Wie schon erwähnt erscheint Eko die bereits in der vorherigen Episode verstorbene Ana. Als diese dann mit ihrer Schusswunde zu sehen ist und aufklärt, dass es sich hierbei um einen Traum handelt, sind nach ihren Worten („You need to help John“ /„Du musst John helfen“) winzige Bildausschnitte von Ereignissen aus Ekos Leben in sehr schneller Abfolge zu sehen, die ich (durch die unglaubliche super Funktion des VLC-media-players ein Video x-mal langsamer abzuspielen^^) alle erkennen konnte und daher versuche diese kurz so zu beschreiben, dass sich jeder ungefähr das richtige Bild machen kann. Das erste Bild ist zugleich auch für Eko ein besonderes „erstes Bild“, denn das ist wohl das erste, was er nach dem Absturz von Flug 815 zu sehen bekam: Er ist im Wasser mit Blick auf den Strand und um ihn herum sind Leichen. Im zweiten Bildausschnitt ist das Monster zu sehen, dann wieder eine Leiche im Wasser. Anschließend ist das Bild von seiner Kette auf dem nigerianischen Boden zu sehen, also die Szene kurz nachdem er zum ersten Mal jemanden tötete und kurz bevor Yemi die Kette an sich nahm. Das nächste Bild ist sein Blick aus dem Busch, als er mit Jin die barfüßigen Anderen vom Knie an abwärts sieht. Wir haben es also bisher mit Bildausschnitten aus der nahen Vergangenheit(auf der Insel), aber auch mit welchen aus der entfernten Vergangenheit (aus seiner Kindheit) zutun. Jedoch ist sein nächstes, wohl auf den ersten Blick sehr unbedeutendes Bild eines aus der Zukunft. Zu sehen ist lediglich ein Feuer, doch ich habe zufällig erkannt, dass es ganz genau so in dieser Folge später wieder zu sehen ist. Hier der Beweis^^:








Links das Feuer aus Ekos Traum und rechts später als er mit John „pausiert“


Im nächsten Bild sieht man Jin mit verbundenen Augen, wie er von den Tailies gefangen gehalten wurde, danach die Szene, in der Eko zum ersten Mal die Marienstatuen zu Gesicht bekommt. Dann sehen wir Eko und Charlie vor der brennenden Beechcraft, Yemi in seiner Kirche, das Logo der Pfeilstation, eine Bibel in Ekos Händen, Ekos Stock, den Kopf des Drogenschmugglers im Dschungel und anschließend eine Nahaufnahme von Locke. Danach ist folgendes sehr interessantes Bild zu sehen:













Auf den ersten Blick ist Eko hinter dem Rauch des Monsters zu sehen, jedoch erkennt man bei genauerem Hinsehen Yemis Kopf in dem Rauch. Es handelt sich hierbei wohl um die Szene aus „Psalm 23“, in der Eko dem Monster gegenübersteht. Es ist wohl anzunehmen, dass Yemis Kopf in dem Monster Ekos Erinnerung darstellen soll. Es hat dadurch auch eine Ähnlichkeit zu Bens Begegnung mit dem Monster in „Dead is dead“, denn beide fühlen sich schuldig für den Tod des Menschen, den sie im Rauch sehen. Sie werden also durch die Bilder im Monster daran erinnert, was sie Schlimmes getan bzw. unterlassen haben. Sowohl Ben als auch Eko bitten dadurch um Vergebung, und tun somit alles, was ihnen von den jeweiligen Träumen und Visionen (in Ekos Fall also Yemi, in Bens Alex) gesagt wird, was schließlich bei Ben zum Tod von Jacob führt und bei Eko in dieser Folge zur Entdeckung der Perle. Der Ein oder Andere kann wahrscheinlich nun schon erahnen auf welche Person ich hinaus will, jedoch dazu später mehr.

Nun erstmal zu den letzten Bildausschnitten in Ekos Traum: Im nächsten Bild sehen wir wieder die Kette, dieses Mal an Yemis totem Körper, danach die abhebende Beechcraft, dann das Auto der Soldaten aus der gleichen Szene, Yemi als er erschossen wird, Pierre Chang im Orientierungsvideo der Schwanstation und zu guter Letzt dessen Logo.

Nun befindet sich Eko in der Station. Sein Bruder Yemi sitzt am Computer und sagt ihm, dass die Arbeit, die dort verrichtet wird, sehr wichtig ist: „It is more important than anything!“ („Es ist wichtiger als alles andere!“). John habe seinen Weg verlassen und daher müsse er Eko zum Fragezeichen führen. Auf dem Countdownzähler erscheinen nun die schwarzroten Felder, aber statt der Hieroglyphen sind darauf Fragezeichen abgebildet. Die Tasten des Computers sind ebenfalls Fragezeichen. Während Yemi weiter auf Eko einpredigt („There are many distractions, brother, but you must move past them.“/„Es gibt viele Hindernisse, Bruder. Aber du musst sie umgehen.“), fängt die Station an zu beben. Nach einem „Eko, bring the Axe!“ („Eko, nimm die Axt mit!“) wacht dieser auf und begibt sich daraufhin auf den Weg zur Schwanstation, um John zu suchen.

Genau dort hin wollen zur gleichen Zeit auch Kate, Sawyer, Locke und Jack. Auf dem Weg dorthin versuchen sie wieder einmal einen Verantwortlichen zu suchen, der daran schuld ist, dass Ana-Lucia nun eine Waffe hat um "Henry" zu töten, als ihnen am Eingang auch schon Michael entgegen kommt, der daraufhin seine fast perfekte Lüge erzählt. Wie wir alle wissen, sollte es so aussehen, als hätte "Henry" Ana und Libby umgebracht und Michael nur am Arm getroffen und sei daraufhin geflohen. Jedoch für Micheal dann zurück in der Station die erschreckende Nachricht: Libby lebt! Hauptkommissar Jack fängt sofort mit der Befragung des Zeugen an und will sich auf die Suche nach "Henry" machen. Als Sawyer ihn daran erinnert, dass er eigentlich Arzt ist, schlägt Eko vor, sich mit John auf die Suche zu machen. Nun beginnt also die Reise der Men of faith's zum mysteriösen Fragezeichen. Trotz allen Bemühungen stirbt Libby letztendlich am Ende dieser Episode.

Eko fragt Locke sofort nach dem Fragezeichen und als dieser nicht kooperiert, schlägt Eko ihn nieder. Hier ist eine weitere Gemeinsamkeit der Beiden, neben dem Glauben an eine höhere Instanz, zu erkennen. Sie haben die gleiche Art jemanden zum Mitgehen zu überreden (beziehungsweise in diesem Fall zu zwingen), wenn dieser nicht will, mit dem einzigen Unterschied, dass Locke freundlicher Weise, während sein „Opfer“ ohnmächtig ist, schon eine seiner Zauberpasten gegen die Wunde angerührt hätte. Nun wacht Locke also ohne Paste in seinen nicht vorhanden Haaren auf und teilt daraufhin sein Wissen mit Eko, indem er ihm seine anhand Erinnerungsfetzen gezeichnete Karte reicht. Somit kann Eko die Lage seines gesuchten Fragezeichens ausfindig machen und beide machen sich auf den Weg.

Die Karte führt sie letztendlich zur Beechcraft, wohin Locke auch schon beim ersten Mal ein Traum hinführte. Er erzählt Eko die Geschichte mit Boone und beendet sie mit seinen bereits bekannten Worten „A sacrifice that the Island demanded.“ („Ein Opfer, das die Insel verlangte.“). Als Locke ihn fragt was nun zutun sei, antwortet Eko: „Get some sleep, and wait for further instruction.“. Anweisungen von wem? Etwa Anweisungen von jemandem, von dem auch Locke drei Staffeln später genau am gleichen Platz Anweisungen erhält? Mich wundert es etwas, dass dir der Ausdruck "further instruction" nicht auffällt - war schließlich der Titel, der Episode, in der John in seiner Schwitzhütte (Wer chats erfunden?) sitzt, Halluzinationspampe lutscht und den Auftrag erhält, Eko zu finden [Anubis2705]

Tatsächlich hat in jener Nacht Locke einen Traum. Er selbst schläft in seinem Traum nur, die „Hauptrolle“ spielt Eko. Dieser sieht wieder seinen Bruder und folgt ihm. Er klettert die Klippe hoch und sieht oben angekommen Yemi im Rollstuhl. Als dieser sagt „Wake up John“, stürzt Eko ab. Als John daraufhin aufwacht ,erzählt er Eko, dass er in seinem Traum selbst die Klippen hochgeklettert wäre, denn für Locke hat es nun den Anschein, als würde sich Vergangenes erneut genau gleich abspielen: Eko würde von der Klippe abstürzen und dabei ums Leben kommen. Denn auch schon Lockes erster Traum, der ihn zur Beechcraft führte, deutete daraufhin, dass Boone stirbt (Boone war blutüberströmt zu sehen). Zudem kann Locke auch dieses Mal nicht laufen und ist so nicht in der Lage, selbst hinaufzuklettern. Daher macht sich Eko auf den Weg. Er schafft es auch ohne sich dabei zu verletzen und entdeckt von dort oben etwas Erstaunliches: Hinter dem Flugzeug ist ein Kreis in dem hohen Gras zu erkennen. Er erinnert irgendwie an einen anderen Kreis, der dazu dient jemanden abzuhalten, jedoch wurde für diesen Kreis keine Asche, sondern Salz verstreut, damit das Gras an den jeweiligen Stellen nicht mehr wachsen kann. Er dient aber wohl tatsächlich nur als Zeichen, damit man die Stelle von oben sehen kann, denn mit dem Punkt, auf dem zu der Zeit noch das Flugzeug liegt, bildet das Ganze ein Fragezeichen. Aber wer wollte so ein Fragezeichen machen und vor allem wer sollte es von dort oben erkennen? Hier kann sich wohl besser jeder selbst seine Theorie zusammenspicken. Meine Idee ist folgende: Wie wir wissen, hat Radzinsky die Karte auf der Feuerschutztür, die Locke versucht hat abzuzeichnen, entworfen. Es gibt nun also zwei Möglichkeiten: Er hat die Mitte seiner Karte wegen dem sich dort befindendem Kreis mit einem Fragezeichen versehen, oder aber er setzte das Fragezeichen tatsächlich, weil er eben nicht wusste was sich dort befand, nur mutmaßte, dass dort etwas sei, und das Zeichen erst nach dem Entwurf der Karte, eben grade wegen Radzinskys Fragezeichen dort hingemacht wurde. Vielleicht hat ja Radzinsky selbst beide Zeichen gemacht, um der Nachwelt eben zu zeigen, dass sich dort eine Station befindet. Und als er dann in die Station selbst hineinging und von dort an dachte, er wäre die letzten Jahre nur noch ein Versuchsobjekt gewesen, brachte er sich selbst um.

Eko und Locke waren jedenfalls so schlau, die Zeichen lesen zu können und schoben daher das Flugzeug zur Seite, um in die Station hineingehen zu können. Unten angekommen finden sie Bildschirme mit Live-Übertragungen vom Schwan vor, aber ebenso merken sie auch, dass sie selbst gefilmt werden. Locke druckt derweil Protokolle vom 16.04.2002 aus. Woher die Zigarette kommt, die für einen kurzen Moment eingeblendet wird, wurde bisher nicht aufgelöst. Das ist auch sicher eines der Dinge, die wir wohl nie erfahren werden, weil das unwichtige Details sind. Ich persönlich hatte ja den Raucher Paulo in Verdacht, der die Station ja vorher betrat, um die Diamanten dort unten zu verstecken, habe mir daraufhin aber nochmals die Szene in „Exposé“ angeschaut und dabei gemerkt, dass auch da schon die Zigarette auf dem Pult lag (müsste dann eigentlich von einem der Anderen sein, Ben und Juliet sind allerdings Nichtraucher - sehr löblich, denn "Rauchen ist tädlich" und "Rauchen kann zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen"... Moment mal, jetzt wird mir plötzlich alles klar: Smokey, die Schwangerschaftskomplikationen, die Zigarette - da besteht doch ein Zusammenhang^^ [Anubis2705]). Nach der genaueren Durchsuchung der Station findet Eko schließlich den Orientierungsfilm der Perle, den sich die Beiden natürlich daraufhin ansehen.

Pierre Chang, der sich in diesem Video als Mark Wickmund vorstellt, bezeichnet die Perle als Beobachtungsstation. Die jeweils in 8-Stunden-Schichten arbeitenden Partner sollen drei Wochen lang die Besatzung einer anderen Station auf der Insel beobachten und alles, was sie sehen, in den bereitgestellten Arbeitsheften notieren und diese dann durch das Rohrpostsystem schicken. Die Perle sei die Beobachtung eines fortschreitenden psychologischen Experiments, denn laut DeGroot ist „careful observation [...] the only key to true and complete awareness“ („Genauere Beobachtung ist der Schlüssel zu wahrer und vollständiger Erkenntnis“). Am Ende der zweiten Staffel erfuhren wir erstens wo das Rohrpostsystem endete und zweitens was passiert, wenn man die Taste nicht mehr drückt, was uns zur Schlussfolgerung führte, dass die Schwanstation echt, und die Perle das eigentliche Experiment war. Wenn man jedoch auf Pierre Changs linken Arm im Orientierungsfilm achtet, merkt man, dass er diesen einwandfrei bewegen kann. Das Video muss also vor dem Vorfall gedreht worden sein. Jedoch gab es zu dieser Zeit noch keine Taste die man alle 108 zu drücken musste, wodurch die Frage dann aufkommt, welches „fortschreitende psychologische Experiment“ Dr. Chang dann meinte was es zu beobachten galt. Wir erfahren in „Der Preis des Lebens“, dass auch die Flamme beobachtet wurde. Das heißt also, es wurde anfangs die Flamme und danach der Schwan überwacht. Ist es nun Zufall, dass grade die beiden Stationen beobachtet wurden, in denen Stuart Radzinsky stationiert war? Denn wie wir durch die Episode „Namaste“ erfahren, war dieser damals der Verantwortliche der Station, wie er es auch später im Schwan war. Vielleicht war er wirklich auch ein psychologisches Experiment und die Arbeit in der Perle umfasste tatsächlich zwei Experimente. Mit seinem Selbstmord endete natürlich damit eines der Experimente, und das Rohrpostsystem wurde dadurch verkürzt, und endete nun irgendwo an einem unbedeutenden Ort.

Zurück zu Locke und Eko: Nach dem Schauen des Videos unterscheidet sich erstmals der Glaube der Beiden sehr stark. Eko ist nun der Meinung er habe seine Bestimmung gefunden, Locke wiederrum sagt entgegen seiner Aussagen am Anfang der Staffel, dass er noch nie für etwas bestimmt gewesen wäre. Locke hat somit seinen Glauben an die Taste komplett verloren ("Oh, du heilige, gloreiche Taste, befehle uns und wir werden dir folgen!" [kleiner Scherz von einem Anonymen Lektor]), Eko hat ihn gewonnen. Und genau das ist der Schlüsselmoment der Episode! Ekos und Lockes Träume haben die beiden zur Perle geführt. Dort, wo ihnen in einem Video erzählt wird, dass das Drücken der Taste nur ein Experiment wäre. Locke vergleicht es mit „rats in a maze with no cheese“ („Ratten in einem Labyrinth, nur ohne Käse“). Aber wer würde das alles wollen? Was bedeutete das alles? Wer hat diese Träume veranlasst, Ekos Erinnerungen an seinen Bruder Yemi, Bildausschnitte von der Beechcraft, Yemis Tod, den Marienstatuen oder den Geschehnissen auf der Insel? Wer wollte, dass die beiden das Fragezeichen finden? Wer wollte, dass Locke seinen Glauben verliert, er die Taste nicht mehr drückt, dadurch der Schwan implodiert, die Insel für die Außenwelt dadurch kurz sichtbar wurde, Widmore daraufhin seinen Frachter schicken kann und anschließend Locke Hilfe in „Jacobs Hütte“ sucht? Hilfe sucht, bei einem der nur vorgibt Jacob zu sein, aber in Wirklichkeit nur einen verdammt guten Plan hatte, Locke zum Verlassen der Insel zu bringen, ihn dort sterben zu lassen, um daraufhin seine Gestalt annehmen und letztendlich seinen Feind vernichten zu können. Die ganze Inselhandlung dieser Episode ist also nur ein weiterer genialer Schachzug von „Samuel“ gewesen („and you have no idea what I've gone trough to be here“). Er hat Eko mit Erscheinungen als Yemi nur dazu benutzt, Locke zur Perle zu führen. Er war also eine wichtige Schachfigur für Samuel, jedoch wohl von dort aus nicht mehr lang, wie wir in seiner nächsten zentrierten Episode erfahren...

Der Flashback dieser Episode beschäftigt sich mit einer ganz anderen Geschichte, weswegen ich die beiden Erzählstränge trennen musste. In der ersten Rückblende ist Mr. Caldwell zu sehen von dem Eko einen gefälschten australischen Pass ausgehändigt bekommt (auf dem übrigens wieder mal alle möglichen Zahlen zu sehen sind. Zum Beispiel wurde dieser „Ulu Ududuwa“ am 23. August 68 geboren, sein Pass ihm am 16. April 04 ausgestellt und somit läuft dieser auch am 15. April 2014 ab (fehlt nur noch die 42 ...hmm... *denk*...achja ich habs .. Das ist ja die Folge 21 von Staffel 2, und 2 mal 21 ergibt ja bekanntlich 42^^). Dieser bietet Eko Geschäfte mit seinen Freunden in Los Angeles an. Daraufhin wird Eko jedoch mitgeteilt, dass seine Reise verschoben werden muss, da ein Wunder gemeldet wurde. Die Tochter von Ms. Malkin sei ertrunken und einen Tag später wieder auferstanden. Ein Kardinal gibt Eko die Aufgabe sich um den Fall zu kümmern.

In der nächsten Rückblende spielt der Pathologe des Mädchens Eko das Tape vor, auf dem zu hören ist, dass sie während der Autopsie tatsächlich aufgewacht ist. Daraufhin begibt sich Eko auf den Weg zur Familie Malkin. Als er dort ankommt, kommt der uns bereits bekannte Richard Malkin zu dem Gespräch zwischen seiner Tochter und Eko dazu, und schickt sowohl sie als auch seine Frau weg. Er streitet das Wunder ab und behauptet Charlotte sei nur bewusstlos gewesen. Seine Frau sei fanatisch und würde das tun, um ihren Mann zu ärgern, weil sie wüsste, dass Malkin ein Betrüger sei. „Everyday I meet people looking for a miracle, desperate to find one. But there are none to be had. Not in this world, anyway.“ („Jeden Tag treffe ich auf Menschen, die ein Wunder suchen, die verzweifelt danach suchen Aber es gibt keine Wunder. Und auf dieser Welt sowieso nicht.“). Wie auch schon bei seinem ersten Auftritt kann man Richard Malkins Verhalten schwierig einschätzen. Aber eines ist klar – er ist nicht der Betrüger, für den er sich hier outet. Er hat schon bei Claire das Richtige gesehen und sie mit ihrem Kind gezielt auf die Insel geschickt. Und so scheint es sich bei Eko in dieser Rückblende ebenso abzuspielen. Richards seltsames Verhalten lässt auch hier darauf deuten, dass er sich bei der ganzen Sache mehr gedacht hat. Eko hatte geplant nach Los Angeles zu fliegen, der Flug musste jedoch durch Malkin verschoben werden. Und als es dann die „richtige Zeit“ war, so schien es, löste Richard das Rätsel auf, erzählte von einem Betrug und ließ Eko im warsten Sinne des Wortes davonfliegen. Eko landet somit gaaaanz zufällig im Flug Oceanic 815. Richard Malkin hat also nun schon mindestens zwei der uns bekannten Charaktere auf die Insel gelotst.

Am Flughafen dann begegnet Eko nochmals Charlotte Malkin, die ihm eine Nachricht von Yemi ausrichtet. Sie sagt, er hätte zur ihr gesprochen als sie „zwischen den Welten“ war. Sie sagt, dass sein Bruder ihn trotz allen Übels für einen guten Priester hält und dass Eko ihn wiedersehen wird. Einen Monat später wird Eko seinen Bruder tatsächlich wiedersehen, nur leider nicht mehr lebendig. Denn in Yemis Erscheinungen, das wissen wir, steckt wahrlich eine andere Person...

Mittwoch, 10. Februar 2010

Erste Eindrücke zu "What Kate does"

Ja, was macht Kate denn so? Rumrennen, rumfahren, rumlaufen, rumschleichen, rumsuchen... das übliche also, inklusive der alten: Jack-oder-James-Frage. Wobei ich langsam finde, Edward Mars passte stets am besten zu ihr und er bringt auch immer schon extragroße, silberne Eheringe mit. Wie ich schon im Lostpedia-Blog sagte, fand ich die Episode einigermaßen schwach, weil die Teaser nicht hileten, was sie versprachen (der einzige Mindfuck dieser Folge), und man den Inhalt getrost in der Hälfte der Zeit hätte abwickeln können und so zumindest noch etwas Platz für Ben, "Samuel", Richard, Frank, Sun und Ilana gewesen wäre, die in dieser Folge nicht auftauchen - ebenso wie John und Desmond, die zwar lediglich in der LAX-Timeline hätten vorkommen können, aber selbst da sehen wir außer Ethan keine unerwarteten Gesichter. Ich muss ja gestehen, als sie zum Krankenhaus kamen hab ich schon sowas geahnt, obgleich ich erwartet hatte, dass der Arzt Juliet oder Ben (Spoiler markieren: wegen dem Episodentitel "Dr. Linus" sehe ich Ben in der LAX-Timeline irgendwie als Arzt) ist, aber Ethan in dieser Situation besitzt natürlich weit mehr Ironie. Die Adoptivmutter in spe suggeriert einmal mehr, dass bestimmte Dinge sich nicht ändern: Claire und Kate sind bestimmt für AARON zu sorgen, dessn Name in beiden Zeitlinien in einer Stresssituation aus Claire herausbricht. Der Name scheint ebenso eine Epiphanie der Mutter zu sein wie bei Benjamin oder Johnathan.
In der Crash-Timeline des Jahres 2007 macht Kate nicht, was man nicht erwartet hätte und dennoch schafft es Aldo einem 108-mal mehr auf den Senkel zu gehen und man fragt sich: wie hat Ben den fast 10 Jahre ausgehalten, ohne ihm einen Posten im Spiegel oder als Spion zu geben? Dass die Kiste mit dem Verlobungsring nach 30 Jahren noch unter den Dielen ist und weder von Dharma-Leuten noch von den Anderen gefunden wurde, halte ich offengestanden für ein Gerücht.
Dann wäre da noch der Tempel und da passieren ja die wirklich interessanten Dinge. Sayid ist also besessen und wird zur Diagnose gefoltert (zu dem Arzt würde ich nicht nochmal gehen, selbst wenn Jack die Alternative ist). Statt Weihwasser nimmt Dogen Anti-Smokey-Asche, eine Autobatterie und einen glühenden Schürhaken... ja so machte man das früher halt ;-).
Claire ist übrigens infiziert, wie es aussieht und dreht deshalb am Rad. dennoch freut es mich sie wiederzusehen, obgleich nun auch sie als letzte von allen einen menschen getötet hat... obwohl... es war Aldo und der fällt in die gleiche kategorie wie Ana, Radzinsky und Phil^^
Alles weitere in der Review, die im Laufe der Woche kommt.
Namaste!

Dienstag, 9. Februar 2010

Ille qui nos omnes servabit

Puh, das war knapp, aber ich hab's geschafft:


LA X – Review, dritter Teil von VIER

Ich erinnere mich daran einmal scherzhaft geäußert zu haben, dass man „What lies in the shadow of the Statue?“ durchaus auch mit „Was lügt im Schatten der Statue?“ übersetzen könnte und der einzige, der im Schatten der Statue lebt, liegt und lügt ja Benjamin Linus wäre. Derzeit ist Ben aber tatsächlich ein sehr wahrscheinlicher Kandidat für die Antwort auf diese Frage, denn im Schatten der Statue halten sich derzeit nur fünf Männer auf, die überhaupt nur ansatzweise in Frage kämen: Jacob, John Locke, Richard Alpert, Benjamin Linus und ein Typ, der aussieht wie John Locke, aber nicht John Locke ist – ich nenne ihn aus Gewohnheit mal weiter „Samuel“, da wir seinen wahren Namen immer noch nicht kennen.

Für Jacob gilt derzeit wahrlich „Asche zu Asche“, denn er ist binnen vier Minuten restlos verbrannt. Hat was von Jedi-Bestattungen, aber auch von der Bestattung von Colleen. Es dürfte wohl einige gute Gründe geben, weshalb die Anderen die Leichen ihrer Toten verbrennen: 1. Bislang scheint „Samuel“ nur Formen von Menschen annehmen zu können, deren Leichname intakt sind und sich auf der Insel befinden. 2. Unter Umständen glauben die Anderen, dass nur so der Weg ins Jenseits sicher ist. Das widerspricht allerdings krass den ägyptischen Totenriten, bei denen der Leichnam als Haus der Seele für die Ewigkeit halten musste. Also, Jacob ist derzeit einigermaßen tot und daher kein sehr wahrscheinlicher Kandidat für den, „der uns alle retten wird“. Obgleich man festhalten sollte: sein Tod könnte ihn mächtiger gemacht haben. Noch etwas, das einen irgendwie an Good Old Ben Kenobi erinnert (mein zweitliebster Ben^^). Jacobs physische Form scheint sich ja wahrlich, restlos in Wohlgefallen aufgelöst zu haben.

Bleiben noch vier Kandidaten. John hat ein ganz ähnliches Handicap wie Jacob: er ist tot und da Jacob auch tot ist, könnte das mit der erneuten Wiederauferstehung (wie nach dem Sturz) problematisch werden. Nichtsdestotrotz schließe ich John nicht gänzlich aus, denn ich denke: er wird noch wichtig werden, auf die ein oder andere Weise.

„Samuel“ wird wohl kaum der sein, der alle rettet, denn im Moment scheint es so, als sei er jener, vor dem man alle retten müsste, was natürlich ein Mindfuck sein könnte.

Also bleiben bei Lichte betrachtet nur: Ben und Ricardus. Ben befindet sich noch unter der Statue und da er ja – wie wir alle wissen – der Adrian Veidt (für alle, die „Watchmen“ nicht gelesen haben: der intelligenteste/klügste Mann der Welt) von „Lost“ ist, ist ihm schon längst aufgefallen, was uns ein knappes Jahr lang beschäftigt hat: Wieso hat Jacob nichts unternommen, um Ben daran zu hindern, ihn zu töten? „Samuels“ Antwort ist wenig zufriedenstellend und entspricht wohl vor allem dem, was er sich selbst einredet, da die Alternative, ihm durchaus Angst machen sollte. Ob „Samuel“ aber seinen größten Fehler schon begriffen hat, ist überaus zweifelhaft: er hat sich den einzigen Menschen zum Feind gemacht, der intelligent und willensstark genug ist, um ihm ernsthaft gefährlich zu werden. Er und Jacob haben mit Ben ein Monster erschaffen, dass sie nicht mehr kontrollieren können. Jacob dürfte eingeplant haben, dass sich seine Schöpfung gegen ihn wendet und es ihm ergeht wie dem „modernen Prometheus“ (ui, eine Review mit mehrdeutigem Subtext... auch mal was neues). Vielleicht ging es Jacob bei Ben mitunter ja sogar darum, dass Ben von „Samuel“ benutzt wird, dies erkennt und Rache nimmt, denn derzeit ist er der einzige, dem ich zutrauen würde „Samuels“ Achillesferse zu finden und auszunutzen. Ein Teil dieser Achillesferse ist es auf jeden Fall, dass er Ben unterschätzt. Ich glaub Ben lässt „Samuel“ ganz bewusst in dem Glauben, er würde auf seiner Seite stehen, denn so beginnt „Samuel“ sich im Verlauf der Episode immer mehr zu verraten. Er vertraut sich Ben an und Ben saugt die Informationen auf wie ein Schwamm und irgendwann wird er sie gegen „Samuel“ verwenden.

„Samuel“ schickt Ben, Richard holen (unter Jacob war das mal andersrum). Der befindet sich derweil in einem hitzigen Streit mit Ilana, die gekommen ist, um Jacob zu retten. Ich würde mal meinen: Die einzigen Bodyguards, die ihren Job je schlechter gemacht haben, waren die von John F. Kennedy. Allerdings wage ich doch stark zu bezweifeln, dass Jacob überhaupt gerettet werden wollte. Nur hätte es den Anschein gehabt, als ob er seinen Tod selbst mitgeplant hätte, wäre „Samuel“ ihm kaum in die Falle gegangen, von der wir ja noch immer annehmen können, dass es sie gibt.

Ilana sagt Richard, dass Jacob sie und ihre Männer eingeladen hätte. Richard erwidert hitzig: Asking me what's in the shadow of the damn statue doesn't mean you're in charge.“ („Mich zu fragen, was im Schatten der Scheiß-Statue liegt, macht dich nicht zum Chef!“) – „Then who is?“ („Wer ist es dann?“), will Ilana wissen und die Antwort kommt prompt, denn genau in dem Moment taucht Ben auf und ruft: „Richard!?“ Die offensichtliche Deutung wäre, dass Richard nun „in charge“ ist, denn das ist es schließlich, was Ben sagt. Andererseits taucht Ben genau in dem Moment auf, in dem Ilana fragt. Es gibt als letztlich zwei Möglichkeiten den Subtext dieser Szene zu lesen.

Ben sagt Richard und Ilana natürlich nicht die Wahrheit über Jacobs „Zustand“, wobei „Well, of course Jacob's all right.“ („Na schön, natürlich geht es Jacob gut!“) womöglich sogar den Tatsachen entspricht, denn so gesehen, geht es Jacob ja durchaus gut – er macht beim Gespräch mit Hurley doch einen recht munteren Eindruck ;-).

Richard zerrt Ben, als der wiederholt daraufhin weist, dass John ihn sprechen wolle, zu Johns Leiche und Ben ist sichtlich erschrocken – weit mehr als er John auf der Insel quicklebendig an seinem Krankenbett sah.

Ben kehrt gefolgt von Bram und Co unter die Statue zurück. „Samuel“ sagt Bram und seinen Leuten, sie wären doch nun, da Jacob tot ist, frei. Es gäbe nichts mehr für sie zu tun. Daraufhin kommt es zum Kampf zwischen „Samuel“ und Jacobs Bodyguards. Bram kann Smokey durch einen Aschekreis erst noch zurückhalten, doch gelingt es Smokey den Bannkreis zu beschädigen und auch Bram zu töten. Man sagt, der Teufel könne nur über Ecken eindringen – ein Kreis hat keine. Es kann aber kaum an der Kreisform liegen, denn im Tempel wird die Asche nicht in Kreisen ausgelegt, sondern vor den Toren zum Tempel verstreut. Allerdings ist der Tempel bzw. dessen Mauer recht groß... könnte die Mauer zusammen mit der Asche vor den Toren am Ende einen Kreis bilden? Bram könnte den Kreis aber auch gewählt haben, weil es die „einfachste“ Fläche ist, die man auf die Schnelle um sich streuen kann – vermutlich hätte es ein Parallelogramm auch getan.

Bemerkenswert ist auch Smokeys Farbe. Während das Rauchmonster in den ersten drei Staffeln pechschwarz war, wirkte es erstmals in „The Shape of Things to Come“ heller und irgendwie „fluffiger“ – ein Trend, der sich in Staffel 5 fortsetzte. „Samuel“ wirkt in seiner Rauchform nun annähernd weiß. Könnte das bedeuten, dass ich zwar bezüglich der Existenz von zwei Monstern richtig lag, aber nicht „Samuel“ das schwarze und Jacob das weiße ist, sondern umgekehrt? Klar, man würde Jacob eher weiß und „Samuel“ eher schwarz zuordnen wollen, aber: das richtig schwarze Monster tötete definitiv nur Eko, nachdem dieser keine Reue gezeigt hatte. Schwarz ist außerdem die Farbe von Anubis, den wir auf dem Relief in „Dead is Dead“ vor dem Monster sehen. Weiß kann wiederum auch „negative“ Aspekte haben – in einigen Ländern ist Weiß die Farbe des Todes und nicht Schwarz. Die Anderen tragen bei Trauerfeiern ebenfalls weiße Hemden, wie das von Jacob... alles sehrverwirrend.

Zumindest sind Ben und „Samuel“ nun wieder allein unter der Statue und sprechen sich jetzt mal richtig aus... was letztlich bedeutet, dass Ben „Samuel“ reden lässt, während der den klassischen Film-Schurken-Fehler begeht und Teile seines Planes offen legt und auch andere Geheimnisse mitteilt.

Nehmen wir den Dialog mal Satz für Satz auseinander:

What are you?“ – „I’m not a What, Ben, I’m a Who!“ („Was bist du?“ – „Ich bin kein Was, Ben, sondern ein Wer!“) Schon das erste Missverständnis, würde ich meinen, denn Bens Frage war durchaus richtig: Was ist dieses Wesen? Wer Er im wesentlichen ist, ist Ben, wie seine nächste Äußerung noch mal untermauert, eindeutig bewusst. Ich könnte mir aber denken, dass „Samuel“ Ben falsch verstehen möchte, so lässt er bereits hier eine Schwäche durchblicken, die er im nächsten Satz untermauert: „You’re the monster.“ – „Let's not resort to name-calling.“ („Du bist das Monster.“ – „Lass uns nicht wieder mit Beschimpfungen anfangen.“) Es gefällt „Samuel“ also ganz und gar nicht als „das Monster“ gesehen zu werden. Ben hat also schon einen Schwachpunkt gefunden, den er sich obendrein mit ihm teilt: sie beide hassen es, wie die Menschen sie sehen – als Monstren, die sie nicht sind, nie sein wollten. Ben spricht als nächstes etwas aus, was ihn beinah verrät, doch die Feststellung, der Vorwurf hängt sowieso schon unausgesprochen im Raum: „You used me! You couldn't kill him yourself, so you made me do it.“ („Du hast mich benutzt! Du konntest ihn nicht selbst töten, also hast du mich dazu gebracht, es zu tun.“) Ben spricht offenkundig von Jacob und klagt „Samuel“ an, lässt durchblicken, dass Ben begriffen hat, dass „Samuel“ ihn ebenso ausgenutzt hat wie Jacob – nur mit dem Unterschied, dass „Samuel“ Jacobs Verhalten gegenüber Ben als Vorwand für Ben wählte, Jacob zu töten. Wenn sich da mal einer nicht selbst sein Grab geschaufelt hat. Ben hat ja recht: er ist „Samuels“ Loophole und „Samuel“ hat Ben eiskalt benutzt, ihn die Drecksarbeit machen lassen, wie Jacob zuvor. Doch wirklich interessant wird’s erst jetzt:

I didn't make you do anything. You should know, he was very confused when you killed him.“ („Ich habe dich zu rein gar nichts gebracht. Du solltest wissen, dass er sehr verwirrt war, als du ihn getötet hast.“) Ups, „Samuel“, ich hoffe mal das war Absicht. Egal, ob „Samuel“ klar war, dass Ben von Jacob sprach oder nicht, jetzt hat er sich verplappert, denn wie er gleich sagt, redet er von John und nicht von Jacob. Doch was sollte Ben auf den Gedanken bringen, “Samuel“ habe ihn dazu gebracht John zu töten? Hat „Samuels“ schlechtes Gewissen ihn hier verraten, weil er in Wahrheit tatsächlich Ben dazu gebracht hat, John zu töten? Es würde ja nur allzu perfekt ins Muster passen. Schließlich hat vor allem „Samuel“ von Johns Tod profitiert und Ben selbst leidet – wie diese Szene wiedereinmal überdeutlich zeigt – sehr unter seiner Tat. Wer oder was könnte Ben außer „Samuel“ zu dem Mord an John bewegt haben? Von wem, wenn nicht von „Samuel“, hätte Ben sonst wissen sollen, dass John sterben musste, damit sie zurückkehren konnten?

Ben geht aber zunächst noch davon aus, es wäre von Jacob die Rede und erwidert: „I seriously doubt that Jacob was ever confused.“ („Ich bezweifle ernsthaft, dass Jacob jemals verwirrt war.“) Dem kann man letztlich nur zustimmen und somit wirkt es noch zweifelhafter, dass Jacob nicht alles genauso geplant haben sollte. „Samuel“ macht nun gegenüber Ben den gleichen Fehler wie gegenüber Jacob: Hybris. Er wiegt sich selbst in Sicherheit, hält sich für überlegen und läuft seinem Gegner so ins offene Messer. Genau wie gegenüber Jacob gibt er Dinge preis, die er lieber für sich behalten hätte, weil er sich einbildet, seinen Gegenüber so einschüchtern zu können:

I'm not talking about Jacob. I'm talking about John Locke. Do you wanna know what he was thinking while you, choked the life outta him, Benjamin? What the last thought that ran through his head was? ‘I don't understand’. Isn't that just the saddest thing you ever heard? But it's fitting in a way, because when John first came to the Island, he was a very sad man. A victim, shouting at the world for being told what he couldn't do, even though they were right. He was weak, and pathetic, and irreparably broken. But, despite all that, there was something admirable about him. He was the only one of them that didn't wanna leave. The only one, who realized how pitiful the life he'd left behind actually was.“ („Ich rede nicht von Jacob. Ich rede von John Locke. Willst du wissen, was er dachte, während du das Leben aus ihm raus gewürgt hast, Benjamin? Was der letzte Gedanke war, der ihm durch den Kopf schoss? ‚Ich verstehe das nicht’. Ist das nicht das Traurigste, was man je gehört hat? Aber es passt ja irgendwie ins Bild, denn, als John erstmals auf diese Insel kam, war er ein überaus trauriger Mann. Ein Opfer, das die Welt anklagt für das, von dem man ihm sagte, er könne es nicht tun, selbst wenn sie recht hatten. Er war schwach, erbärmlich und irreparabel gebrochen. Aber, abgesehen davon, gab es auch etwas bewundernswertes an ihm. Er war der einzige unter ihnen, der nicht gehen wollte; der einzige, der erkannt hatte, wie leidvoll das Leben war, das er zurückgelassen hatte.“) Bis af die letzten zwei Sätze trifft das wohl auch auf Ben – und vielleicht sogar auf „Samuel“ selbst – zu. Es zeigt sich, dass „Samuel“ für John trotz allem einige Sympathien hegte, ihn aber gleichzeitig für seine Schwächen und sein Selbstmitleid verachtete. Er versucht, Ben ein schlechtes Gewissen zu machen, was aber nicht so recht gelingen will – vermutlich, weil er schon längst eines hat. Zumindest wird überdeutlich, wieso „Samuel“ gerade John ausgewählt hat: weil er schwach war, erbärmlich, frustriert vom Leben. Ben geht ebenso wenig auf „Samuels“ Ausführungen ein wie jener zuvor auf Bens Fragen und sagt daher:

What do you want?“ („Was willst du?“) Ah, das ist wohl die große Preisfrage. Wollen Sie einen Telefonjoker oder das Publikum befragen?

Well that's the great irony here, Ben, because, I want the one thing that John Locke didn't: I want to go home.“ („Ja, das ist die große Ironie hier, Ben, denn ich will die eine Sache, die John Locke nicht wollte: ich will nach Hause gehen.“) Soso, der feine Herr, will also nach hause gehen. Unterscheidet ihn das wirklich von John? John hielt die Insel doch irgendwo für sein Zuhause – „Samuel“ hat John wohl nicht so gut verstanden wie er sich einbildet. Vermutlich hat Jacob ihn also daran gehindert nach hause zu gehen, ihn auf der Insel festgehalten oder ihn von einem bestimmten Ort auf der Insel ferngehalten. Es wurde oft gemutmaßt, sein Zuhause wäre der Tempel selbst. Ich denke offengestanden viel eher, dass sein Zuhause durch den Tempel erreicht werden kann und es sich um einen Ort der spirituellen, jenseitigen Welt handelt und die Insel bzw. der Tempel eine Art Portal zwischen Diesseits und Jenseits bildet, aber gleichzeitig auch „Samuels“ Gefängnis war und Jacob sein Wächter. Oder aber Jacob und „Samuel“ wurden mit der Aufgabe betraut, die Insel zu bewachen und „Samuel“ ist es leid. Ich äußerte an anderer Stelle ja bereits, dass mich die beiden etwas an die zwei Engel erinnern, die am Tor des Garten Eden Wache halten, bis die Menschen wieder zurückdürfen. Der Baum des Lebens könnte ja auch durchaus metaphorisch für den Jungbrunnen/Heilquell im Tempel stehen.

Bemerkenswert finde ich auch, dass in der ganzen Doppelfolge (in dem Gespräch zwischen Ben und „Samuel“ wird das besonders deutlich) wie auch schon in der Eröffnungssequenz von „The Incident“ beharrlich vermieden wird, uns „Samuels“ wahren Namen zu offenbaren. Dafür kann es so gesehen nur einen logischen Grund geben: dieser Name würde uns etwas verraten – entweder weil er in der Serie schon fiel oder aber weil er mythologischen Ursprungs ist und uns eine signifikante Information über die wahre Natur „Samuels“ geben würde.

Kommen wir nun zur letzten Szene an der Statue: „Samuel“ zeigt sich wieder am Strand und alle nehmen die Gewehre hoch, doch Richard befielt ihnen, nicht zu schießen. Dann tritt „Samuel“ vor Richard und sagt ihm: „Hello Richard. It's good to see you out of those chains.“ („Hallo, Richard. Tut gut, dich außerhalb dieser Ketten zu sehen.“) Ich habe das zunächst vor allem bildlich verstanden, da ich Richard (einfach aufgrund seiner ethnischen Herkunft) nicht als Sklaven an Bord der Black Rock sehe und außerdem das Gefühl habe, dass Richard schon lange vor der Black Rock auf der Insel war. Es könnte also einfach bedeuten, dass „Samuel“ Richard dazu gratuliert von Jacobs Knechtschaft befreit worden zu sein. Richards Reaktion lässt jedoch einen anderen Schluss zu, da er „Samuel“ nun erkennt und man wohl annehmen kann, dass die beiden sich schon verdammt lange kennen und Richard damals in Ketten lag. Mich beschleicht mittlerweile das Gefühl, dass Jacob, „Samuel“, Richard und auch Dogen den Beginn ihrer Geschichte teilen. Richard und „Samuel“ haben auf jeden Fall eine gemeinsame Vergangenheit.

Zur Feier des Tages haut „Samuel“ Richard mit Spocks Würgegriff (ich weiß der geht anders... und man muss ihn weiter oben ansetzen... „Ja, genau!“) K.O. Danach verkündet er, er sei mit allen sehr unzufrieden. Meint er die Anderen oder vielleicht doch eher die gesamte Menschheit? Mit etwas Glück erfahren wir die Antwort in wenigen Stunden. Deshalb wünsche ich euch schon mal richtig viel Spaß bei dem, was Kate so tut, und sage bis dahin:

NAMASTE!

Montag, 8. Februar 2010

„Er wird sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens entspringt.“

LA X – Review, zweiter Teil von VIER


Mit diesem kleinen Zitat aus der Offenbarung des Johannes melde ich mich nun immer noch ungläubig und überdies immer noch krank (erwartet also nicht zu viel), aber dafür wieder ein bisschen bibelfester zurück. Hurley führt nun seine Leute wie das Lamm (auf dieses bezieht sich die Bibelstelle) zu einem wundersamen Heilquell. Wir bekommen um und im Tempel eine Menge wirres Zeug zu sehen und ich bleibe zunächst mal bei der Heilplörre, in die Sayid wie bei einer Taufe getunkt wird. Das Wasser war – wie man den Aussagen der Anderen entnehmen kann – sonst kristallklar, doch nun ist es eine Brühe, die aussieht wie zehn Jahre alter, verwässerter Kaffee. Durch Sayid erfahren wir nun endlich auch, was mit Ben passierte, nachdem er von Sayid angeschossen worden war. Sollte Ben also auch gestorben und wiedergeboren worden sein? Hat jeder Andere so eine „Taufe“ hinter sich gebracht oder nur die Führungsriege? Was genau macht es riskanter das Ritual durchzuführen, wenn das Wasser getrübt ist? Okay, es sieht aus wie aus der Kloake gepumpt und wirkt daher nicht gerade gesundheitsförderlich. Ferner scheint die heilende Wirkung abgeschwächt, da Dogens Hand nicht heilt wie bei Claire Bennett („Heroes“). Weshalb Dogen wissen will, wer Sayid verwundet hat, ist auch nicht ganz klar. Bestehen die Risiken weniger für Sayid als für den Verantwortlichen, wenn etwas schief geht? Könnte das trübe Wasser Sayid nicht nur wie Ben das Mitleid und ein Teil seiner Erinnerung nehmen, sondern ihn noch stärker verändern? Doch wenn tatsächlich eine Verbindung zwischen dem trüben Wasser und Jacobs Ableben besteht, wieso ist Dogen dann so überrascht, als er von Jacobs Tod erfährt? Warum wusste Jacob selbst dann nicht, dass Sayids Rettung problematisch werden dürfte? Oder wusste er es und hat es bewusst verschwiegen?

Einige haben ja gemutmaßt, dass es gar nicht Jacob, sondern „Samuel“/Smokey war, mit dem Hurley im Dschungel sprach. Wäre dem so, müsste „Samuel“ nun zu allem anderen auch noch an mehreren Orten gleichzeitig sein können. Aber dann hätte er ja direkt nach Jacobs Tod im Tempel aufkreuzen können, ehe Dogen und Co gewarnt worden wären. Und er müsste auch nicht verschwinden, ehe er sich Ben unter dem Tempel zeigt („Dead is Dead“).

Deshalb gehe ich mal davon aus, dass Jacob auch wirklich Jacob ist und wir nicht künstlich Mindfucks konstruieren sollten, wo vermutlich keine sind. Sayids Rettung hat vor allem symbolische Bedeutung, da ihn nun noch weniger von Ben unterscheidet. Sayid war schon immer so etwas wie Bens dunkles Spiegelbild (da Ben selbst kein Unschuldslamm ist, hat Sayid wiederum durchaus auch gute Eigenschaften und sieht in Ben das Monster). Die beiden sind miteinander eng verknüpft und vielleicht ist Sayids Überleben auch genau deshalb so wichtig, weil er und Ben zusammengehören, verbunden sind. Langsam drängt sich mir die Vermutung auf, dass Bens Gegenpol gar nicht Charles Widmore ist, sondern Sayid. Aber Ben hat letztlich wohl vier Gegenpole – jeden auf einer anderen Ebene: Charles als sein Vorgänger, John als sein vermeintlicher Nachfolger, Sayid aus bekannten Gründen und letztlich Jack als Anführer der Gegenpartei und ewiger Gegenspieler auf der Insel.

Jacob überlässt Hurley ein Ankh in einem Gitarrenkasten. Das Ankh ist ein Symbol der Reinheit, des Lebens und steht zudem für die Macht der Götter. Ein passenderes Symbol für Jacob gibt es folglich kaum. Dogen muss das Ankh jedoch zerstören, um an Jacobs letzte Liste zu kommen – auch sehr symbolträchtig: Jacobs Tod, die Vernichtung des Lebens, das Zerstören des Ankhs, all das muss geschehen damit andere Dinge bewahrt werden (aus Zerstörung entsteht etwas Neues – ein in Hinduismus und Buddhismus weitverbreiteter Grundsatz). Wir können wohl davon ausgehen, dass diese Liste jenen ähnelt, die Richard an Ben überbrachte. Jetzt da Jacob tot ist und Richard nicht mehr mit ihm kommunizieren kann, tritt Hurley an Richards Stelle und wird zum Boten. Vielleicht war Ben auch deshalb „auserwählt“, weil er Hurleys Gabe besitzt. Richard scheint es ja sehr wichtig, dass Emily nicht auf der Insel starb und Ben sie dennoch sehen konnte. Wenn das Monster nur Gestalten von auf der Insel verstorbenen oder als Leiche auf die Insel gebrachten Menschen annehmen kann, wäre für Richard damit ein Beweis erbracht, dass Ben nicht mit „Samuel“, sondern wirklich mit seiner Mutter gesprochen hat. Dann könnte er Tote sehen und mit Jacob im Falle dessen Ablebens auch weiterhin kommunizieren – wie es Hurley jetzt tut.

Jacob lässt Dogen also eine Liste überbringen, auf der die Namen einiger unserer Losties stehen. Wessen Namen stehen wohl auf der „Ur-Liste“, die vielleicht gar nicht gegenständlich existiert, aber zumindest alle anderen Listen beinhalten muss? Vermutlich die der „Kandidaten“. Nahezu sicher gehören zu diesen Kandidaten: Jack Shephard, Katherine Anne Austen, Sayid Jarrah, Hugo Reyes, James Ford und Jin-Soo Kwon. Ebenfalls sehr wahrscheinlich: Sun-Hwa Kwon, Frank Lapidus, Benjamin Linus, Aaron Austen (bzw. Littleton) und John Locke. Und vielleicht noch: Claire Littleton, Desmond David Hume, Rose und Bernard Nadler und Miles Straume.

Die Kandidaten müssen um jeden Preis gerettet werden, weshalb es auch so wichtig ist, dass Sayid überlebt. Sie werden vermutlich gebraucht, um den Man in Black/“Samuel“ zu besiegen. Die anderen Anderen im Tempel wissen von „Samuel“ offenbar mehr als man zumindest von den Anderen um Ben bisher annehmen konnte. Dass es sich bei Dogen, Lennon und Co um Andere handelt, belegt die Anwesenheit von Cindy, Zach und Emma, die ja zu den Anderen übergelaufen sind. Wobei Dogens Truppe weit mehr Ähnlichkeit mit den schleichenden Gestalten aus „...and Found“ haben, als Bens Leute. Als Hurley Dogen berichtet, dass Jacob tot ist, werden die Anderen verdammt nervös. Bislang schienen sie das Monster zwar zu respektieren und lieber auszusperren, aber nicht wirklich zu fürchten. Ben ruft es ja sogar um Hilfe, als Dharmaville unter Beschuss steht und geht später bei ihm beichten. Also entweder weiß Ben nicht, was Dogen und Richard wissen, oder es interessiert ihn nicht. Dass Ben anscheinend weniger weiß als Dogen, Richard oder Lennon lässt den Schluss zu, dass er eine weit größere Sonderstellung hat als wir bisher annahmen, da er dann zwar Anführer der Anderen wäre, aber weit mehr mit den Losties gemein hätte, die ja auch ungemein wichtig sind und dennoch – oder gerade deswegen – im Unklaren bleiben müssen.

Was tun die Anderen, um Smokey draußen zu halten? Sie verstreuen Asche – wie sie auch im Bannkreis um die Hütte oder von Bram verwendet wird. Sie scheint also ähnlich wie Salz als eine Art Dämonenabwehr zu funktionieren, was den Schluss zuließe, dass es sich um keine normale Asche handelt. Um Jacob und „Samuel“ damit in Verbindung zu bringen: Jacob ist Feuer und „Samuel“ ist Qualm, der genau wie ASCHE als Endprodukt einer Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen (also organischen Materialien) entsteht.

Das ist erst mal das Wesentlichste rund um den Tempel, was jedoch nicht heißt, dass ich fertig wäre, da es einige auffällige Kleinigkeiten gibt, die ich noch ansprechen will. Da „What Kate does“ immer näher rückt und ich – wie gesagt – noch nicht wieder fit bin, geht es also nun etwas spartanischer weiter.

Nachdem Sayid aus dem heilsamen Taufbecken gezogen wird und Dogen verkündet, dass er tot wäre, fängt Jack genau wie bei Charlie, nachdem Ethan ihn an einem Baum aufgehängt hatte, mit verzweifelten Wiederbelebungsmaßnahmen an. Wie bei Charlie erfolgt wenig später eine Art Wunderheilung – Jack hat wohl wirklich so etwas wie heilende Hände.

Der Sand in Dogens Sanduhr ist weiß, was ein Verweis auf Jacob sein könnte.

Die Anderen schicken eine Rakete als Warnung aus. Es ist nicht das erste mal, dass auf der Insel mit Raketen kommuniziert wurde: Sayid nutzt Feuerwerkskörper bei der Lokalisierung des Funkturms, eine Leuchtrakete lockte die Anderen zum Floß.

In den Tempelmauern (woher weiß Hurley da überhaupt wo er hin muss) finden die Losties Leichen – eine davon ist Montand. Auch das Loch, durch das Ben gekracht ist, muss überwunden werden.

Sayid hat nach seiner Heilung wohl auch einen teil seiner Erinnerung verloren: „What happened?“ („Was ist passiert?“)

Zu allem anderen habt ihr in den Kommentaren schon so einiges gesagt. Ich denke für das Thema Tempel genügt das für heute. Ich setze mich morgen dann mal noch an die Statue. Die LAX-Timeline werde ich vermutlich für „LA X“ und „What Kate does“ zusammenschmeißen und in einem Aufwasch abhandeln.