Mittwoch, 24. Februar 2010

Good to see you, Jacob - Erste Eindrücke von "Lighthouse"

Die komplette Review kommt noch irgendwann vor der nächsten Folge, aber wirklich zu analysieren gibt es im Moment nur einige Details. Die Folge war zwar hinsichtlich der Charaktere interessant und zeichnete auch den Weg bestimmter Figuren klarer, doch mit großen Fragen ließ uns die Folge nicht zurück. Nichtsdestotrotz hat sie mir (auch ohne Ben^^) sehr gut gefallen. Jacob wird einem langsam doch richtig sympathisch und es wird klar, dass er noch besser plant als Ben und das will schon was heißen. Zu Beginn schien mir Jacob mehr wie ein selbstgefälliger Manipulator, doch mit der Zeit wird klar, dass er nur die Bühne bereiten will, für das, was da kommt, und bestimmte Menschen auf diesen letzten Kampf vorbereiten will.
Aber zunächst zum Leuchtturm. Wie zu erwarten fanden wir hier eine weitere Liste, die uns klar macht, dass die Zahlen die Gradzahlen zu den noch ausstehenden Kandidaten bilden. Womöglich ist der Leuchtturm sogar Jacobs Portal gewesen, durch das er die Insel verlassen und die Kandidaten aufsuchen konnte. Das ein Spiegel hier eine Rolle spielt ist wohl auch kein Zufall, wenn man bedenkt, dass LAX-Jack in dieser Folge zum zweiten Mal im Spiegel etwas sah, was eigentlich zum Crash-Jack gehört und sei es nur eine Verletzung/Narbe. Ich hatte außerdem einmal kurz den Eindruck, dass Jack hinter den Spiegeln die Silouette von Jacob sah. Jacob hat Jack nicht nur wegen der Liste (von der wir im übrigen nicht sehr viel zu Gesicht bekamen) zum Leuchtturm geschickt. Jacob hat sich da wohl mehr bei gedacht. Warum wollte Jacob also, dass Jack die Spiegel zerstört? Ich würde meinen: Die Kandidaten sind da und jetzt ist der Turm nur noch eine Fluchtmöglichkeit für "Claires Freund", der im übrigen nun wahrlich als der Bad Guy identifiziert ist, denn wer aus meiner lieben, herzensguten Claire jemanden macht, der noch bereitwilliger tötet als Sayid und Ben zusammen, kann unmöglich was Gutes im Schilde führen.
Langsam zeichnet sich aber ab, dass die Kandidaten nicht nur gestrichen wurden, weil sie tot oder nicht mehr im Spiel wären, sondern auch weil sie gewählt haben. Ich denke wir finden Claire und Ben nicht mehr auf den Listen, weil sie sich schon längst entschieden haben.
Ben war nicht einfach der Anführer, er war ein Kandidat und für die gilt, wie wir seit heute wissen, dass sie tun und lassen können, was sie wollen. Ben war wie Hurley Jacobs Mann, hatte sich entschieden, tat was man ihm auftrug. Claire ist "Samuel" verfallen, wurde verführt und infiziert. Die zwei stehen nicht mehr auf den Listen, weil sie schon längst gewählt haben. Ich schätze die Namen Shephard und Reyes können wir nun auch von der Liste streichen. Wo Sayids Weg hinführt, zeichnet sich ebenso ab. Und bei James und Kate... na, da wage ich lieber noch keine Prognosen. Da Jacob seine Rekruten gut vorbereitet, lenkt er sie nur zu bestimmten Erfahrungen hin und ich glaube, es wird noch sehr wichtig werden, dass Ben Jacob getötet hat und sei es nur, dass ihn das in die Lage versetzt auch den MiB zu töten.
Dann ist da noch die Szene bei den Höhlen, in der Hurley mal ebenso all unsere Theorien zu Adam und Eva hübsch verpackt und mit Schleifchen zusammenfasst und somit sagen uns Darlton: "Ihr habt sowas von keine Ahnung!" Denn Theorien, die die Charaktere selbst aufstellen, stimmen für gewöhnlich NICHT.
So dann hab ich noch etwas, wo ich nicht weiß, ob man das nur bei dem Stream, den ich jetztgeguckt habe, nicht erkennen konnte, oder generell nicht, doch als Jack mit seiner Mutter nach dem testament sucht, hängt hinter ihm ein Bild und das, was ich erkennen konnte, sah sehr nach Christian und Jacob aus.
Na ja, alles weitere spar ich mir für die Review auf. Namaste und bis dann...

Dienstag, 23. Februar 2010

Mein letztes Gefecht

Ich hab es am Wochenende nun endlich mal geschafft mir zumindest die Verfilmung von Stephen Kings "The Stand - Das letzte Gefecht" anzusehen. Ich weiß, die Buch-Puristen werden mich dafür wieder verdammen, aber ich hoffe mal, dass der Film nah genug am Buch dran ist, dass sich die gefundenen Parallelen zu "Lost" nicht als Seifenblasen erweisen. Eine Parallele hat gewiss nur der Film mit "Lost" und zwar, dass Sam Anderson mitspielt. Aber ich hab mir den Film natürlich angesehen und dabei stets im Hinterkopf gehabt, das Darlton einst meinten, wenn sie ein Vorbild hätten, wäre es dieses Buch und gerade in den letzten Folgen wird es überdeutlich. Aber Schluss mit dem Gelaber, sehen wir uns mal die Verbindungen an:
Nach einer verheerenden Seuche haben die Überlebenden, die einfach immun waren, Visionen von zwei Personen, die sie zu sich rufen: Mutter Abagail und Randall Flagg. Randall Flagg (in anderen von Kings Werken trägt er wohl auch den Nickname "The Man in Black") ist eine dämonische Entität, ein Gestaltwandler und Verführer, der Menschen durch Versprechen an sich zu binden sucht - also Faust'sche Pakte schließt. Er ist dabei höflich, einschmeichelnd und rekrutiert so eine ganze Armee von willfährigen Gefolgsleuten, die er mit sehr konkreten Geschenken an sich bindet. Mutter Abagail wohnt in einer alten Holzhütte und ruft auch ihrerseits Auserwählte zu sich (sie ist im Roman übrigens 108 Jahre alt). Sie ist anders als Flagg ein einfacher, aber sehr gottesfürchtiger Mensch, eine Prophetin, die Gottes Willen entfüllen will und ihren Anhängern Gottes Willen weiter gibt - dieser ist manchmal durchaus blutig. Sie erwartet von ihrem Gefolge nur, was sie auch von sich selbst erwartet: Gottvertrauen. Sie stellt aber stets klar, dass Gott diese Dinge verlangen mag, jeder aber immer noch nach seinem freien Willen handelt und die Möglichkeit hat, sich zu verweigern. Falls ihr jetzt noch findet, da bestünden keine Parallelen zu Jacob: Sie fertigt Listen mit Namen an, die sie ihren engsten Vertrauten übergibt, damit diese anhand der Listen Kommitees bilden oder Gruppen aussenden. Überdies stirbt sie, nachdem sie einen letzten Auftrag erteilt hat. Dennoch erscheint sie weiterhin einigen ihrer Leute im Traum.
Aber es gibt noch andere Übereinstimmungen. Besonders belustigt hat mich eine Szene, in der Harold (er fühlt sich von Mutter Abagails Nummer 2 Stu verraten) an einer Bombe bastelt und dabei altes Dynamit verwendet. Er wird von Nadine (Flaggs Konkurbine in spe, wenn man so will) gestört und weist sie daraufhin, dass Dynamit Nitroglycerin ausschwitze und sie beide tot wären, hätte er die Stange fallen gelassen. Kommt einem irgendwie bekannt vor.
Ferner gibt es auch in "The Stand" eine Schwangere, die sich in Folge der Katastrophe einen Neuen angelt, es gibt eine Atomexplosion, es gibt zweifelnde Anhänger (auf beiden Seiten), es gibt Verrat und jede Menge sterbende Protagonisten.
Der Film ist zwar schon 16 Jahre alt und eine sechsstündige Fernsehproduktion, aber für Lost-Fans auf jeden Fall aufschlussreich und unterhaltsam. Sofern ihr also wie ich zu faul zum Lesen seid, den Film kann ich durchaus empfehlen (zumindest für eine TV-Produktion aus den 90ern ;-))