Samstag, 7. November 2009

We're home.

Adrift:

Was heißt „adrift“ auf Deutsch?, werden sich die „Übersetzer“ gedacht haben. Ach, keinen Bock nachzugucken. Wir schreiben einfach „Treibholz“. Ich kann für die deutschen Übersetzer echt hoffen, dass die mir nicht irgendwann mal im Dunkeln begegnen. Einen Teil dieser Folge kennen wir bereits aus der vorigen, obgleich ein Großteil des Handlungsstrangs um die Station dieses Mal aus der Perspektive von John und Kate gezeigt wird. Nachdem Kate also von dem Lichtkegel gefressen wurde und John das Innere der Station erreicht hat, macht er etwas sehr löbliches: er zieht erst mal die Schuhe aus. Das gehört sich auch so, wenn man schon unangemeldet auf Besuch kommt. An einem Sicherungskasten entdeckt John das Dharma-Logo vom Schwan und betrachtet es einen Moment. Kurz drauf steht Locke dann einem schwerbewaffneten Schotten gegenüber, der ihm die alles entscheidende Frage stellt: „Where’s Kate?“ Nein, natürlich nicht und er ruft auch nicht: „Walt!?“, sondern er fragt John selbstverständlich: „Are you Him?“ („Bist du Er?“ – oder geringfügig freier übersetzt: „Warte ich auf dich?“ – hoffentlich begegnet mir mal einer der Übersetzer im Dunkeln). Komisch nicht wahr? Dieses „Him“/„He“ bzw. „Ihm“/„Er“ taucht an verschiedenen Stellen auf und zumeist glauben die Betreffenden wohl von Jacob zu sprechen. In einigen wenigen Fällen ist allerdings wohl eher Ben gemeint oder man lässt es bewusst offen. Nun weißt aber einiges daraufhin, dass vieles, von dem die Anderen glaubten, es käme von Jacob, auch von „Samuel“ kommen könnte und dann bekäme „Er“ doch irgendwie eine etwas andere Konnotation* als man bisher annahm (*da ich das Wort „Konnotation“ bestimmt nicht zum letzten Mal gebraucht habe und absolut nicht erwarten kann, dass es allen von euch geläufig ist, einmal die umfangreiche Erklärung: „Konnotation“ bedeutet so viel wie Begleitbedeutung eines Wortes oder Begriffs, abhängig von Sinnzusammenhang, Herkunft und Einstellung von Sender und Empfänger – im Gegensatz zur Denotation, der „Kernbedeutung“; mehrere Begriffe mit der selben Denotation können also unterschiedliche Konnotationen haben; wenn man Jack etwa als Arzt, Mediziner, Quacksalber, Kurpfuscher, Halbgott in Weiß bezeichnet, haben all diese Wörter die gleiche Denotation, aber offenkundig andere Konnotationen. Klar soweit? Bei der Länge der Erklärung, wisst ihr jetzt auch, warum ich das Wort „Konnotation“ „Begleitbedeutung“ vorziehe, da sie zwar die gleiche Denotation haben, aber die Konnotation von „Begleitbedeutung“ über die von „Konnotation“ hinausgeht. Was für ein wirres Gerede...). Wo war ich? Ach, bei „Ihm“. Auch wenn es natürlich für Desmond wenig Sinn machen würde, diese Fragen zu stellen, könnte man „Are you Him?“ im globaleren Zusammenhang auch umformen zu: „Are you Jacob?“ ODER „Are you ‚Samuel’?“ Und da wird es doch interessant, wenn Locke auch noch antwortet: „Yes. Yes, I am!“ John, du bist also „Samuel“? Hättest du uns das doch nur mal eher gesagt! Da hätten wir uns in Staffel Fünf einiges ersparen können ;-).

Leider wird John von Desmond rasch entlarvt, denn er weiß nun einmal nicht, worüber sich Schneemänner so unterhalten. Als John dann aber erzählt, dass sie vor 44 Tagen mit einem Flugzeug abgestürzt wären, scheint es Desmond erstmals zu dämmern und da er ja immer brav seinen Knastkalender mit den Strichen geführt hat, ahnt er vielleicht hier zum ersten Mal, dass er am Absturz nicht so ganz unschuldig war. Obgleich John über sich und Kate die Wahrheit sagt, manipuliert er Desmond dahingehend, Kate von John fesseln zu lassen, damit John selbst mit Des allein ist. Locke steckt Kate ein Messer zu und sperrt sie in den Vorratsraum. Warum sie aus diesem Gefängnis, das wie kein Ort auf der Insel dem Schlaraffenland gleicht, meint ausbrechen zu müssen, weiß ich nicht, aber sie hat halt ein Problem mit jeder Form von Freiheitsentzug. Bevor sie aber Kisten stapelt und – schön brav sämtliche Ausbruchsklischees bedienend – durch den Lüftungsschacht krabbelt, gönnt sie sich noch schnell einen Apollo-Schokoriegel. Überhaupt enthält diese Folge ungewohnt viele Klischees. Auch die Nummer mit dem zugesteckten Messer und Kates Houdini-reife Befreiungstechnik hätte ebenso gut vom Autor eines ZDF-Fernsehfilms mit dem Titel „Flucht aus Afrika“ oder „Der Inseldoktor“ sein können, der dann in Plettenberg oder Oer-Erkenschwick gedreht wird und in den man anschließend ein paar nette Archivaufnahmen reinschneidet damit keiner merkt, dass man kein Geld für einen Dreh in Afrika hatte.

Als John Desmond die wichtigsten Fakten mitteilt, gibt es zwei Dinge, die Desmond sehr verwundern: Die Welt ist noch da! UND Keiner der Losties ist krank! Desmond hat eindeutig zu lange ohne richtigen Schlaf in einem Bunker unter der Erde gelebt. Bei dem piept’s doch! Und tatsächlich: man kann das Piepen sogar hören. Da Desmond den Computer nicht bedienen kann, ohne die Waffe abzulegen und überaus paranoid ist, fordert er John auf, die Zahlen einzutippen und so drückt John zum ersten Mal die Taste – ohne zu wissen, was es damit überhaupt auf sich hat.

Nun ist aber auch der letzte Gast zur Party erschienen und hat eine Knarre mitgebracht (ja Russischroulette erfreut sich als Partyspiel immer größerer Beleibtheit – allerdings, Jack, funktioniert das nur mit einem Trommelrevolver). Desmond legt für die Party erst mal etwas Musik auf, um Jack zu verwirren und alle anderen Geräusche (so auch Kates Hilferufe) zu übertönen. Das, was dann folgt, kennen wir schon. Interessant ist nur noch Desmonds Schuss an die Decke, der Kate beinahe erwischt hätte. Wobei mir hier bei dem Gedanken an das Was-Wäre-Wenn-Szenario immer die Story mit dem Kamin aus „Gremlins“ in den Sinn kommt, in der Kate (nicht unsere Kate, sondern die aus „Gremlins“) erzählt, dass ihr Vater als Weihnachtsmann im Kamin stecken geblieben ist.

Kommen wir nun zu Michael und der Hauptstory dieser Folge. Die Rückblende handeln wir danach ab, obgleich ja beide Zeitebenen das gleiche Thema behandeln: Michael wird Walt weggenommen. Michael ist bei den meisten Fans nicht gerade ein Sympathieträger und ich mag ihn auch nur aus drei Gründen ein wenig: er hat Walt mehr als einmal verloren, was ihn durchaus bedauernswert macht, er hat meinen Lieblingscharakter (Ben) befreit und im gleichen Zug meinen Hasscharakter (Ana-Lucia) erschossen. Dass viele Michael nicht mögen, erklärt sich wohl nicht zuletzt in dieser Episode, denn sein wir mal ehrlich: er sieht nur im vergleich zu Susan sympathisch aus, weil die ein verlogenes Miststück ist. Doch Sawyer die ganze Zeit anzubluffen, nachdem der ihm das Leben gerettet hat, ist echt armselig. James hätte sich eine Menge erspart, wenn er Michael einfach hätte ersaufen lassen. Wiedereinmal zeigt sich: James ist im Grunde seines Herzens ein guter Kerl, denn er rettet Michael, sorgt sich um Jin und behält die Nerven weit des gehend, obwohl ihm Michael ja so einiges an den Kopf wirft. Und dabei hat Sawyer meistens recht – unter anderem auch damit, dass es weit mehr Sinn macht nach Jin zu rufen, als nach Walt. Aber überhaupt werden in dieser Folge sehr viele Namen gerufen, weil irgendwer irgendwen sucht: Michael ruft nach Walt (sehr oft), Sawyer nach Jin und „Mike“, Locke und Jack rufen nach Kate und die ruft ihrerseits nach Jack, der wiederum nicht nur nach Kate, sondern auch nach Locke ruft.

In dieses ganze Rumgebrülle kommt dann mal wieder eine recht klischeehafte Nebenhandlung: „Hai-Alarm auf Eyeland!“ Leider ohne Ralf Möller und Katy Karrenbauer (übrigens bewiesen hier die Autoren des Original-Hai-Alarms etwas Selbstironie, denn die Figur von Katy Karrenbauer hieß Dr. Verena Brandauer – nicht Breitenbach, denn das wäre zu offensichtlich; und nein, ich habe den Film nicht gesehen, sondern es gerade auf Wikipedia gelesen, als ich nachgucken wollte, ob „Hai-Alarm“ in diesem Fall mit Bindestrich geschrieben wird oder ohne) dafür aber mit James Ford und Michael Dawson. Die ganze Story um den Hai wimmelt leider nur so vor Fehlern und kann auch durch die Anleihen an „Der Weiße Hai“ nicht gerettet werden. Wo liegen die Fehler? Zunächst einmal in der Grundannahme ein Hai würde sich für Menschen als Futter nur ansatzweise interessieren. Von den knapp 400 bekannten Haiarten sind nur 25 überhaupt für Menschen gefährlich, doch wirklich auf der Speisekarte stehen wir auch bei denen nicht, denn wir Menschen schmecken Haien etwa so gut, wie uns ’ne alte Socke mit Majonäse. In der Nahaufnahme wird durch den starken Kontrast zwischen dem sehr dunklen Rücken und dem weißen Bauch, aber auch durch die eher platte Schnauze (die meisten Haie sind weitaus stromlinienförmiger und haben daher einen viel spitzer zulaufenden Kopf) klar: es handelt sich um einen Weißen Hai, wenn auch um ein außergewöhnlich kleines Exemplar mit Dharma-Tattoo an der Schwanzflosse. Zu Beginn verhält sich der Hai auch recht realistisch. Angelockt von Sawyers Blut nimmt er das Floß bzw. das, was davon übrig ist, unter die Lupe, indem er von unten dagegen stößt. Doch der Angriff des Haies ist – sorry, liebe Lost-Autoren – totaler Stuss. Das Ganze erinnert zwar schön an den Showdown von „Der Weiße Hai“, aber selbst da war es noch ein Eckchen glaubwürdiger. Weiße Haie jagen Beutetiere und auch Eindringlinge an der Wasseroberfläche nämlich mit dem Offenen-Mund-Hieb, d.h. sie nähern sich dem Opfer (egal ob Beute oder Eindringling) von unten und schießen dann mit geöffnetem Maul nach oben aus dem Wasser. Das Opfer hat keine Chance, denn ein Weißer Hai schafft Geschwindigkeiten von über 80km/h. Aber was macht der Lost-Hai Ezra James Sharkington (und ja der heißt tatsächlich so)? Er taucht vor Michaels Nase auf und nähert sich direkt unterhalb der Wasseroberfläche Sawyer von hinten? Die Nummer mit der Flosse, die ausm Wasser guckt, ist Seemannsgarn, der von Verwechslungen mit Orcas und Delfinen herrührt, die als Lungenatmer öfters dicht an der Oberfläche entlang tauchen. Kein Hai würde im offenen Meer so schwimmen, schon gar nicht, wenn er wie hier sein Beutetier dadurch warnen würde. Und über zwei ungezielte Schüsse aus ’ner 9mm würde sich ein Hai von der Größe auch kaputtlachen und sich vor allem im Blutrausch nicht davon abbringen lassen, sein Ziel zu verfolgen. Aber er ist laut „Lost: Via Domus“ sogar tot, hier der Bildbeweis. Langer Rede kurzer Sinn: Bei einem echten Hai wäre Sawyer in dem Moment Fischfutter gewesen, wo er anfing zu bluten. Was an dem Hai sonst noch verwunderlich wäre, wenn man nicht wüsste, dass es ein missglücktes EasterEgg war, wäre halt das Dharma-Logo, auf dem – statt dem zu erwartenden Hydra-Logo – eine weiße Linie (die geht übrigens, wenn man mal genau hinsieht über den schwarzen Kreis in der Mitte hinaus) zu sehen ist. Doch darauf sollte man wohl wirklich nicht zu viel geben. Es gibt so viele Dharma-Logos von irgendwelchen Unterabteilungen wie Schule, Cafeteria, Motor Pool, U-Boot oder Sicherheitsdienst.

Was passiert auf hoher See sonst noch bemerkenswertes? Zum Beispiel stellt sich die Frage wo die drei Kugeln in der Waffe herkommen, nachdem Sawyer sie alle schön ins Meer geschmissen hat und auch, warum er denen, die bereits untergegangen sind hinterher fischt, anstatt sich die zu schnappen, die noch aufm Floß rumfliegen? Und wie hat der die Kugeln pitschepatschenass wie er war überhaupt trocken bekommen? Hochleistungsföhn im Handgepäck?

James stellt dann noch fest, dass das Boot, mit dem Walt entführt wurde, von der Insel kam. Was ich mich dann noch frage: Wenn die ganzen Floßteile und somit auch Michael und James in der gleichen Strömung hängen und so zurück zur Insel getrieben werden, warum ist Jin dann soviel eher wieder auf der Insel? Denn er muss schon ein Weilchen an Land gewesen sein, als die anderen beiden ankommen und James entweder sarkastisch oder prophetisch meint: „We're home.“ („Wir sind zuhause.“)

Michael macht sich nicht gerade beleibt, als er Sawyer erst von „seinem Floß“ schmeißt und anschließend noch James’ klein haut. Deshalb gehen wir mal zur Rückblende über, denn da ist einem Michael eindeutig sympathischer. In den Rückblenden will Michael das verhindern, was auf der Insel nun erneut passiert ist: er möchte jemanden (Susan/die Anderen) daran hindern, ihm Walt wegzunehmen. Verarmt, verzweifelt und aufgebracht wie er ist, zieht Michael also mit einem drittklassigen Anwalt gegen Susan zu Felde, um die Adoption durch Brian zu verhindern, wobei ich mich dann doch wundere: Wie soll Susan es bitte schaffen, dass das Gericht ihm die Vaterschaft aberkennt? Sorgerechtsentzug, das Aufenthaltsbestimmungsrecht Susan allein zusprechen etc. mag ja alles gehen, doch Michael seine Rechte als Vater aberkennen? Wie soll das gehen? Er ist Walts Vater – zumindest rechtlich (ob er es auch wirklich biologisch ist, sie mal dahingestellt). Selbst Eltern, denen das Jugendamt das Sorgerecht entzieht, bleiben trotzdem die Eltern.

Bei der Anhörung selbst bekommt man doch echt Lust Susan und ihre Anwältin zu erdrosseln – hinterhältige, falsche Biester. Susans Fehler und Verstöße werden einfach Michael angekreidet, weil er nicht eher geklagt hat. Das ist einfach nur noch unmenschlich, bösartig. Susan hat Walt nach Amsterdam mitgenommen: da hätte Michael sofort protestieren und rechtliche Schritte einleiten müssen. Deshalb ist es laut Susans Rechtsverdreherin auch seine eigene Schuld, dass Michael so gut wie nichts von Walt weiß und nicht Susans, die jeglichen Kontakt unterband. Michael hat darauf vertraut, dass Susan trotz allem ehrlich zu ihm ist und er wirklich nichts hätte tun können: dass Michael nichts getan hat, zeigt angeblich, dass er kein Interesse an Walt hat. Das geht immer so weiter und als Susan merkt, dass sie trotzdem verlieren könnte, manipuliert sie Michael und setzt Walts Zukunft dabei auch noch als Druckmittel ein.

Als Michael Walt zum vorerst letzten Mal sieht, schenkt er ihm etwas sehr bedeutungsträchtiges: einen Stoff-Eisbär. Warum eigentlich nicht gleich eine Jacob-Actionfigur? Außerdem gibt Michael Walt noch etwas mit auf den Weg: „I just want you to know that – no matter where you go – that I... that your daddy – yeah, your daddy – he loves you very, very much. And I always will. Always, okay?“ („Ich will nur, dass du weißt – ganz egal wo auch immer du hingehst – dass ich... dass dein Papa – ja, dein Papa – er liebt dich ganz, ganz doll und das wird er auch immer. Immer, okay?!“) Eine Frage bleibt auch hier offen: Hat Susan Walt jemals daran erinnert, dass der Bär von Michael ist? Oder anders gefragt: Hat es einen tieferen Sinn, dass sie Walt so unbedingt von Michael fernhalten will? Wenn Walt tatsächlich besonders ist und Susan das wusste und auch warum, könnte dieses ganze Theater am Ende doch einem höheren Zweck gedient haben. Denn zwischen all dieser kalten, berechnenden Haltung, scheint zwischenzeitlich immer mal wieder Mitleid für Michael und auch Reue durchzublitzen.

Ein letztes Detail, das ich noch ansprechen will, ehe ich die Akte „Adrift“ schließe: Claire entdeckt bei Charlie die Madonnenstatue. Wie gesagt, ich wollt’s nur ansprechen. Zu analysieren gibt es da nicht wirklich was.

Die nächste Review gibt es morgen oder Montag. Euch allen einen schönen Sonntag, genießt den freien Tag!

Freitag, 6. November 2009

Where's Kate?

Man of Science, Man of Faith

Ich hatte diese Woche einige Termine und den Kopf nicht so recht frei, weshalb ich mal ein paar Tage Lost-frei brauchte und dann zum Schreiben selbst auch nur immer mal so zwischendurch kam. Tut mir wirklich leid, dass ihr schon wieder warten musstet, aber bevor ich Mist zusammenschreibe, gönn’ ich mir die Pause dann lieber mal. Etwas anderes habt ihr es wohl von alleine gemerkt: ich habe aufgehört die Tage zu zählen.

Funny how things turn out, huh?“ (Tom Brennan) – meinen Vorsatz jeden Tag eine Folge zu gucken und darüber auch noch zu schreiben, habe ich leider nicht durchgehalten, aber ich mache trotzdem weiter. Ich bleibe eisern... vermutlich ist es meine Bestimmung ;-), auch wenn ich nur bei Filmen, Serien, Büchern und anderen künstlerischen, erzählerischen Werken ein Mann des Glaubens bin. Denn normalerweise bin ich ein Mann der Wissenschaft. Mal wieder etwas, was ich mit Ben gemein habe: ein Mann des Glaubens und der Wissenschaft – je nachdem, was die Situation erfordert. Und wie es der Zufall so will ist dies auch der Titel der Episode: „Glaube und Wissenschaft“ – wiedereinmal eine ziemlich verwässerte Übersetzung, die dadurch, dass man „Mann des/der“ ausgespart hat, nicht gerade einleuchtend wirkt. Denn wer ist der Mann der Glaubens und wer der Mann der Wissenschaft?

Der Mann der Wissenschaft ist leicht zu finden: Jack und zwar sowohl auf der Insel als auch in den unsagbar spannenden Flashbacks. Mal ehrlich: Warum hab ich bei allen Jack-zentrischen Folgen das Gefühl, man hätte sich zusammengenommen 70% der Flashbacks sparen können? Es gibt so viele Charaktere über die wir viel zu wenig wissen: Claire, Shannon, Boone, Libby, Charlotte, Danielle, Richard, Rose, Bernard, Arzt, Walt... da muss man die Folgen doch nicht immer an Jack verschwenden und wenn, sollte man mal lieber Christian etwas näher beleuchten. Okay, diese Folge zählt noch zu den mit den interessantesten Jack-Rückblenden. Das gebe ich ja zu.

Suchen wir nach dem Mann des Glaubens, würde man spontan sagen: John Locke. Das ist auch sicherlich richtig, aber nur ein Teil der Antwort. Denn Jack wird überdies auch als rationaler und dabei fatalistischer Gegenpart zu Christian und Desmond gezeigt. Locke ist halt der Typ Mensch, der ein schwieriges Sudoku mit Kugelschreiber löst, und wenn Christian und Jack die Nummer mit dem halbleeren Glas spielen würden, müsste nur Scotch drin sein und Jack würde sagen: „Das Glas ist halb leer“ – Christian würde erwidern: „Aber nicht mehr lange!“ Christian akzeptiert das Leiden zwar für sich (Stichwort: Red Sox), impft Jack aber auch ein, bei anderen Menschen Hoffnung zu wecken oder wenigstens aufrecht zu erhalten. Deshalb erzählt Jack anderen auf der Insel, das Glas sei halb voll, obwohl er nicht einmal mehr das Glas sieht.

Desmond trägt diese Hoffnung mit sich, als er mit Jack im Stadion spricht: „Well, right. Just one thing: What if you did fix her?“ („Gut, richtig... Da wäre nur eins: Was wenn du sie doch hinbekommen hast?“). Jack als Pessimist zu bezeichnen wäre nicht richtig, denn es wäre eine glatte Untertreibung. Jack ist ein Fatalist. Wenn Jack etwas positiv sieht, dann nur weil er etwas noch schlimmeres erwartet hätte. Wenn er in etwas Hoffnung setzt, dann nur, um sich die erschreckende Wahrheit nicht bewusst machen zu müssen, sie zu verleugnen oder sie abzuwenden. Jack ist nicht in der Lage zu begreifen, dass ihm mit der Insel ein Geschenk gemacht wurde, weshalb er erst zum Mann des Glaubens wird, als er eine Chance sieht, all das zu ändern. John hingegen sieht die Luke zur Station und denkt: „Sieht wie’n Sargdeckel aus, kann aber auch ein Sprungbrett sein!“ (wenigstens eine neue Staffel, die Pro7 noch zeigt – für alle die es nicht erkannt haben: das war aus „Stromberg“). John und Desmond sind nicht nur Männer des Glaubens sondern auch Optimisten, aber das hängt ja häufig zusammen. Wenn man keinen Glauben in irgendetwas setzen kann und alles rein rational sieht, wird man in dieser Welt wohl binnen kürzester Zeit zum Pessimisten. Optimisten glauben aber, dass auch Leid zu irgendetwas Gutem führt, so wie es bei Sarahs Unfall ja eintritt: Dadurch, dass sie verunglückt, erkennt sie was für ein egoistischer Mistkerl Kevin ist und landet bei Jack. Denn jemand, der einen anderen Menschen nicht mehr um sich haben will, sobald er auf einen angewiesen ist, Hilfe benötigt, ist absolut egoistisch. „’In guten wie in schlechten Zeiten’? Nö, auf schlechte Zeiten hab ich kein Bock... Tschüss!“

Überhaupt ist Hoffnung ein ganz zentrales Thema dieser und der vorangegangenen Folgen. Denn Locke öffnet die Luke, weil glaubt, dass Hoffnung darin ist – zumindest sagt er das Hurley. Jack zieht mit, weil er Hoffnung hat, seine Leute darin vor den Anderen verstecken zu können. Das Floß wird aus Hoffnung auf Rettung gebaut und nachdem es dann zerstört und walt entführt ist, hält Michael einzig und allein die Hoffnung, seinen Sohn zu befreien, am Leben. Gehen wir aber erst einmal zurück an den Anfang der aktuellen Folge:

Als ich damals nach über einem Jahr Lost-Pause wusste, dass es endlich weiter geht, war ich schon am Montagmorgen ganz hibbelig. Obwohl ich montags zum Kooperationskurs in Chemie in den ersten beiden Stunden zu einer anderen Schule musste, an der ich mich nun gar nicht gern aufgehalten habe, war der Montag in dieser Zeit mein liebster Wochentag und vermutlich hätte ich einige Chemiestunden bei diesem Knochen von Pauker ohne die Vorfreude auf „Lost“ nicht überlebt. Anders als noch vor der ersten Staffel wussten man ja grob, was einen erwartet, obwohl man ja gerade so aufgeregt wegen dem war, was man nicht wusste. Damals war es ja noch nicht ganz so einfach, die Folgen auf Englisch zu gucken und ich saß also jeden Montagabend vor der Glotze, selbst dann noch, wenn ich, als die Folgen um 22.15 Uhr liefen, am nächsten Tag eine Klausur geschrieben habe. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mir ist dieser Zauber, dieses Zelebrieren der Ausstrahlung irgendwie abhanden gekommen. Was aber auch damit zusammenhängt, dass ich ab der dritten Staffel eben nicht mehr auf die Pro7-Ausstrahlung gewartet habe. Staffel 3 bekam ich von einer Mitschülerin, die die auf Premiere aufgenommen hatte, geliehen, Staffel 4 hab ich dann schon selbst auf FOX geguckt und bei Staffel 5 jeden morgen auf Englisch. Gerade die erste Szene der zweiten Staffel hat für mich daher bis heute einen ganz besonderen Stellenwert, weil man wirklich ganz lange nicht geschnallt hat, wer da wo gezeigt wird. Heute weiß man es und achtet auf ganz andere Sachen.

Da wäre zum Beispiel die Frage: Wieso pennt Desmond oben im Etagenbett, wenn er alleine ist und alle 108 aufstehen muss? Wo zur Hölle steht der Computer, den Desmond hier bedient, denn er geht aus dem Bett, setzt sich auf den Stuhl und rollt zum Computer rüber? Weder ist das Bett so nah am Dom (dem großen Computerraum), noch passen der Hintergrund und überhaupt die Größe des vage zu erkennenden Raumes zum Dom. Außerdem steht der Cursor überraschend weit rechts. Als der Bildschirm im Extreme Close-Up gezeigt wird.

Etwas offensichtlicher und folglich auch wichtiger, ist die Sache mit der Impfung und dem Serum CR 4-81516-23 42. In den Zeiten von Schweinegrippe und Co sollte man sich ja ohnehin mal die Frage stellen, was eine Impfung überhaupt ist, denn ich hab manchmal so den Eindruck, dass sich die meisten Menschen darum wenig Gedanken machen. Jetzt stellen wa’ uns ma’ ganz dumm: ’nen Impfung, was ist das eigentlich? Was einem da gespritzt wird bzw. was Desmond sich da angeblich spritzt, sind für gewöhnlich bereits sehr schwache oder gar abgestorbene Antigene, also die jeweiligen Krankheitserreger selbst. Mit denen soll der Körper (angeblich) leichter fertig werden, wenn er sie bekämpft und Antikörper ausbildet. Hat ein Körper einmal Anti-Körper für einen Erregerstamm entwickelt, ist er dagegen immun. Das bedeutet, dass bei den meisten Krankheiten einmal Impfen in Abständen von durchschnittlich zehn Jahren (bei Erwachsenen) oder gar einmal im ganzen Leben genügt. Die einzige Ausnahme bilden Influenzaviren (also Grippeerreger), da die ständig mutieren, sich verändern, den Gegebenheiten anpassen. Ein weiteres Problem bilden gerade bei Influenzaimpfungen die Nebenwirkungen, da der Körper ja gezielt infiziert wird, wenn auch mit einem geschwächten Erreger. Doch muss für jeden neuen Grippestamm auch ein neuer Impfstoff entwickelt werden. Desmond jedoch impft sich wieder und wieder mit dem selben Impfstoff, ein Impfstoff, der bereits vor 30 Jahren entwickelt wurde. Entweder mutiert die angebliche Seuche – dann hilft ein 30 Jahre alter Impfstoff etwa so viel wie sich einen Eisbären auf den Rücken zu binden. Oder aber der Virus mutiert nicht, dann müsste er nicht so oft auffrischen. Etwas anders würde es sich bei der Passiven Immunisierung verhalten, da man dort bereits ausgebildete Antikörper injiziert. Allerdings nimmt man diese für gewöhnlich nicht vorbeugend vor, sondern im Falle einer Erkrankung, denn hier wäre tatsächlich eine häufige Auffrischung von Nöten, doch würde man selbst die nicht über mehrere Jahre vornehmen. Ihr merkt schon: Wenn das eine passt, passt das andere nicht mehr. Es ist nicht stimmig. Da ich nicht glaube, dass die Lost-Autoren so offensichtlich schlampen würden, sollte man also die Frage stellen: Was spritzt Desmond sich da wirklich? Und auch: Was hat die Dharma davon ihren Arbeitern falsche Tatsachen vorzugaukeln? Sein wir mal ehrlich: In 103 Folgen haben wir keine Auswirkungen irgendeiner Seuche gesehen – die Lost-Sucht, die uns befallen hat, mal ausgenommen. Nur Danielle hat einmal etwas zu Gesicht bekommen, das sie für Auswirkungen der Seuche hielt, was sich durch Jins Zeitreise aber als eine Übernahme des Körpers des Betroffenen durch das Monster herausgestellt hat. Könnte die Impfung also einen Schutz vor Cerberus darstellen? Denn mit dem Monster hatte die Dharma ja definitiv ihre Probleme. Vermutlich haben sie einzig und allein wegen dem Monster den Sonarzaun gebaut.

Ich denke, es ist nicht nötig noch irgendetwas über die tiefere Bedeutung des Songs zu sagen. Denn jedem dürfte wohl klar sein, dass man „Make your own kind of music“ als Allegorie auf Individualismus im Allgemeinen auffassen sollte und der Song zudem für Desmond selbst eine besondere Bedeutung hat. Viel interessanter finde ich die Überwachungstechnik im Schwan. Denn auf die gleiche Weise haben die Alten Ägypter ihre Tempel, Mausoleen und Paläste ausgeleuchtet: Sonnenlicht fällt auf einen Spiegel und wird dann über mehrere andere Spiegel immer weiter reflektiert. Desmond nutzt diese Technik zwar, um ohne Kameras den ganzen Schwan überwachen zu können, aber das Prinzip ist dennoch das gleiche, wenn auch umgekehrt genutzt. Die Eröffnungssequenz endet so wie die letzte Folge der ersten Staffel endete – nur umgekehrt. Anstatt, dass sich die Kamera von John und Jack entfernt und in den Schacht senkt, steigt sie erst vom Schachtboden mit Blick auf selbigen empor und dreht sich dann um 180°, ehe sie auf Jack und John zufährt. Dieser Filmische „Trick“ macht deutlich, dass John und Jack – ohne sich dessen bewusst zu sein – Desmond ansehen. Außerdem wird hier ein in dieser Episode sehr beleibtes Stilmittel erstmals genutzt: Man zeigt etwas in umgekehrter Reihenfolge. Walt ist in dieser Folge auch nicht der einzige, der rückwärts spricht. So ergeben einige Dialoge auch rückwärts abgespielt noch... okay, zu behaupten, dass sie Sinn machen würden, wäre vielleicht dann doch zu viel des Guten.

Oberhalb der Luke leiert Hurley mit monotoner Computerstimme die Zahlen runter. Bin ich der einzige, den das an den Funkspruch mit den Zahlen denken lässt? Es gab ja vor geraumer Zeit mal das Gerücht, man höre die Stimme von Jorge Garcia. Was wenn das stimmen würde? So oder so: um die Zahlen ranken sich noch eine Menge ungelöster Geheimnisse. Jack will zumindest auf keinen Fall in die Luke, ist nicht einmal neugierig. Kate entdeckt außerdem den von innen an die Luke geschriebenen Schriftzug „QUARANTINE“. Wir wissen ja mittlerweile was er bedeutet. Für die Insassen der Station war der Rest der Insel aus Angst vor Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS oder irgend so ’nem Stuss eine Quarantänezone.

Bei den Höhlen verkündet Charlie derweil: „Okay, no one is out there. No one is coming.“ („Okay, da draußen ist niemand und es wird auch niemand herkommen.“) Charlie leugnet die Existenz der Anderen, behauptet Rousseau habe das Feuer selbst gemacht. Doch dann ist Vincent verschwunden – mal wieder („I lost the damned dog.“). Shannon begibt sich auf die Suche und Sayid folgt ihr. Vincent wartet auf einer kleinen Lichtung im hohen Gras auf sie. Als Sayid sich nähert, lockt Vincent ihn weg. So ist Shannon alleine, als sie das Flüstern hört und Walt auf der Lichtung erscheint. Er ist klatschnass, Wasser läuft an ihm hinab und er warnt Shannon: „Yvan eht nioj!“ Ähm... nein, falsche Serie. Walt sagt natürlich: „Psst. Dab nottub. Nottub eht hsup t’nod.“ („Psst. Esöb Etsat. Nekcürd Etsat ied thcin.“) Er spricht also rückwärts und sagt eigentlich: „Nicht die Taste drücken. Taste böse!“. Jetzt könnte das bloße Verschlüsselungstaktik der Autoren sein. Aber es könnte auch darüber hinausgehen und mit den Zeitanomalien oder der Art von Walts Erscheinung selbst zu tun haben. Es gibt hier unzählige Erklärungsmodelle: Walt manifestiert sich selbst, die Insel teilt sich über die Erscheinung mit, „Samuel“ hat die Finger im Spiel und so weiter und so fort. Das eigentlich problematische ist aber vielmehr: Wir wissen ja, was passiert wenn man die Taste nicht drückt. Niemand, der das weiß, und noch bei Verstand ist, würde es unterlassen, die Taste zu drücken oder versuchen jemand anders in diese Richtung zu lenken. Außer natürlich einem wären die Menschen auf der Insel egal und man könnte sich von einem weiteren Vorfall oder der Notfallabschaltung irgendeinen Vorteil versprechen. Wem aber käme ein erneuter Vorfall oder die Energiespitze kurz vor Vorfall bzw. Implosion zu Gute. Letztlich gibt es da nur zwei, für die das von Vorteil wäre: Charles Widmore und „Samuel“. Als Desmond einige Wochen später die Notfallabschaltung betätigt, genügt die freigesetzte Energiespitze sowohl Charles als auch Penny, um die Insel zu lokalisieren. Doch wäre Charles ohne die Hilfe einer sehr mächtigen Person auf der Insel nicht in der Lage so eine Nummer durchzuführen. Doch weder Jacob noch „Samuel“ sind an Charles’ Rückkehr als solche interessiert. Jacob hat „seine“ Leute auf der Insel und würde deren Leben nicht riskieren, um jemanden zurückzulotsen, dessen Verbannung er vielleicht nicht angeordnet, aber wenigstens gebilligt hat. „Samuel“ möchte prinzipiell niemanden auf der Insel haben, könnte Charles aber nutzen, um Ben und John von der Insel zu lotsen, was seinem Plan wie wir wissen, sehr dienlich wäre bzw. sein wird. Der Vorfall selbst würde „Samuel“, da er am Überleben der Menschheit keinerlei Interesse hat und sie von der Insel komplett entfernen will, aber durchaus nutzen. Also zeigen derzeit alle Finger auf „Samuel“ als Urheber dieser Erscheinung.

Doch was ist mit Vincent? Er führt Shannon ja dahin und das ist nicht das erste Mal, dass dieser Hund in wichtige Geschehnisse auf der Insel eingreift. Er weckt Jack, nachdem er von Christian einen Auftrag bekommen hat. Walts Suchen nach Vincent beeinflussen maßgeblich Walts Beziehungen zu Locke und zu Michael. Auch in späteren Folgen führt er die Losties irgendwohin oder lenkt sie ab.

Natürlich glaubt niemand Shannons Geschichte so recht, aber Zweifel löst sie bei einigen schon aus. Könnte etwas mit dem Floß passiert sein? Hörte Shannon die Anderen? Sind die womöglich sogar in der Nähe?

Jack hält zumindest seine große Wir-bleiben-alle-hier-denn-das-Glas-ist-halbvoll-Ansprache. Schließlich ist auch falsche Hoffnung Hoffnung. John ist es leid zu warten und macht sich auf den Weg zurück zur Luke auf wieder einmal zeigt sich Johns Ungeduld; eine Eigenschaft, die ihn zu einem gefundenen Fressen für „Samuel“ macht und ihn krass von Ben unterscheidet. John will alle Antworten sofort und frei Haus. Ben hingegen hat 35 Jahre ausgeharrt und hätte ohne die Manipulation durch „Samuel“ wohl noch weitere 35 drangehangen. John hingegen schafft es geradeeinmal oberhalb der Luke auf Kate zu warten. Als die beim Abstieg Angst bekommt, nutzt sie Jack Zähltrick, kommt dabei allerdings nur bis zur 4, ehe Desmond zuschlägt und ein heller Lichtkegel in den Nachthimmel schießt.

Jack hat derweil seine Meinung ganz urplötzlich, auf unerklärliche Weise geändert und klettert den Schacht jetzt doch runter. Da unten findet er unter anderem Johns Schuhe, eine brummende schlüsselanziehende Wand, ein wirsches Graffiti und einen Computer vor, ehe John mit ’ner Knarre am Kopf in der Tür steht. Jack stellt jetzt die Frage des Tages: „Where’s Kate?“ („Wo ist Kate?“) Nein! Die doch nicht – die andere: „Is this what you were talking about, Locke? Is this your destiny? All roads lead here?“ („Ist es das, wovon du gesprochen hast, John? Ist dies deine Bestimmung? Alle Pfade führen hier her?“) Genau, die meinte ich. Und wie ich schon letztes mal sagte: Jacks Pfad hat hier geendet, John endet woanders und sogar erst nach seinem eigenen Tod: unter der Statue.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zu den Rückblenden: Christian sagte Jack einst, er solle keine Entscheidungen treffen, denn er könne nicht alle retten. Als nun Sarah und Adam Rutherford eingeliefert werden, muss Jack sich entscheiden und er entscheidet sich für Sarah, die einmal seine Frau werden wird, und somit gegen Adam, Shannons Vater. Wiedereinmal will Jack etwas wieder hinkriegen und verspricht Sarah unmittelbar vor der OP: „I’m going to fix you!“ („Ich bekomme das wieder hin!“) Sarah soll tanzen auf ihrer Hochzeit. Im festen Glauben, versagt zu haben, rennt Jack also die Stufen im Stadion auf und ab und trifft dabei auf Desmond, der Jack ziemlich schnell durchschaut. Warum nun Desmond als Schotte ausgerechnet in einem Stadion in Los Angeles mit Laufen für einen Segeltörn trainiert, sei mal dahin gestellt. Im Gegensatz zu Jack glaubt Desmond an Wunder („Miracles“) und regt an, Jack solle einfach einmal in Betracht ziehen, dass er es doch hinbekommen habe. Dann verabschiedet Desmond sich mit: „See ya in another life, yeah?“ („Seh dich im nächsten Leben, ja?“) Und ich verabschiede mich mit:

See you in a another review, brothers and sisters!

Sonntag, 1. November 2009

Info - wie geht es bis Januar weiter

Staffel 1 habe ich nun hinter mich gebracht und habe dabei festgestellt, dass sich weit mehr finden lies, als ich zu Beginn des Marathons erwartet hätte. Jeden Tag eine Folge gucken ist auch nicht so das Problem, aber die Reviews nehmen doch einige Zeit in Anspruch. Keine Sorge: ich setze das Projekt auf jeden Fall fort und werde wie gewohnt weiterhin Reviews zu den Episoden, die ich geguckt habe, verfassen so schnell es geht.
Da ich aber auch Realist bin und damit rechnen muss, dass ich es bis Staffel 6-Start nicht schaffe, Reviews zu allen 103 Folgen zu verfassen und auch noch die anderen Projekte am Leben zu erhalten, werde ich wohl irgendwann (vermutlich zu Weihnachten) die Review zu "Der Vorfall", nach der schon öfter gefragt wurde, vorziehen. Wenn zum Start von Staffel-6 noch Folgen ausstehen, wisst ihr ja schon, was ich in den drei Wochen Staffelpause aller Vorraussicht nach mache.
Heute werde ich zumindest mal einen Tag Pause machen und mich dem Simpsons-Halloween-Marathon (noch ein Marathon... das wird langsam zur Seuche^^) hingeben.

"Lisa, du und deine Geschichten. Bart sei ein Vampir. Bier zerstöre Gehirnzellen."
"Das sind Hunde und die spielen Karten!"
Herrlich.... Namaste!