Mittwoch, 6. Januar 2010

+++ Breaking News +++ mit Anubis Klöppel^^

Hi,
ich hatte ja versprochen euch nochmal auf den aktuellen Stand zu bringen.
"Lost" zuerst:
- Hab die die Review zu "The Incident" begonnen und werde sie wohl in drei oder vier Abschnitte teilen, die ich nach und nach veröffentliche. Den ersten Teil wohl noch diese Woche.
- Außerdem will ich mich an die Brandschutztürkarte nochmal dran machen, denn die bedarf wahrlich mal einer Analyse mit Staffel-5-Wissensstand
- danach kümmer ich um "Dave"

Dann da immer mal Fragen aufkommen wie es hier bzw. mit mir als Autor nach "Lost" weitergeht:
Auch wenn ich mich demnächst endlich mal vermehrt meinem Fernstudium widmen muss, habe ich bereits einige Pläne. Zum einen werd' ich wohl weiter Rezensionen und Analysen zu filmischen Werken in einem Blog veröffentlichen. Zum anderen habe ich diese Woche die Arbeit an einem größeren Projekt aufgenommen, dass zumindest teilweise im Web veröffentlicht werden und auch in Richtung Mystery mit vielen Referenzen, Querverweisen und kleinen Puzzlestückchen gehen soll. Ich will mir gewiss nichts bei "Lost" abgucken (von kleinen Querverweisen als Hommage mal abgesehen), sondern nur andeuten, dass es für ein ähnliche Publikum angedacht ist und es unter Umständen sogar so was wie ein ARG geben wird. Mal gucken wie ich bis Mai damit so vorankomme.

Gastbeitrag von Furya: "Lockdown"/"Verriegelt"

Moin, mojn, während ich noch an dem ersten Teil meiner Review zu "The Incident" rumdoktor hat Furya es nun geschafft "Lockdown" fertig zu bekommen und ich hab mich natürlich sofort an die Überarbeitung gemacht. Also auf, auf:

Lockdown

Ohne große Umschweife fang ich auch direkt mit dieser durchaus interessanten Folge an. Zu Beginn erblicken wir Locke, wie er einen Picknickkorb zusammen packt, und wir sehen auch gleich den Ring, mit dem er sich an Helen binden will. Beim Schauen musste ich unweigerlich an Desmond denken, obwohl ich mich dann beim zweiten Rewatch gefragt habe wieso. Zwar will der Penny mit einem ganz ähnlichen Ring einen Antrag machen, aber die Umstände sind doch irgendwie anders. Naja sei's drum, die gute Helen kommt dann direkt auch dazu und fragt, ob sie helfen kann. Eine echt Gute is' das. In diesem ersten Dialog sagt Locke dann ein Wort, was mich ein wenig aufhorchen ließ: „fella“. Es ist mir bis jetzt noch nie bei Locke aufgefallen und Helen anscheinend auch nicht, denn sie wird genauso stutzig wie ich. Also hab ich mich mal ein wenig in die Weiten des Internets gestürzt und recherchiert. Das Wort kommt, natürlich, aus dem englischen, wo es von dem Wort „fellow“ abstammt. Ich hatte zunächst gedacht, dass es etwas mit dem Wort „follow“, also folgen zu tun hat. Schon deswegen fand ich die Wortwahl interessant. Denn Locke, nein, Flocke werden später viele Menschen und Richard folgen. Doch „fella“ hat eine gänzlich andere Bedeutung, was noch interessanter ist. Ein „fella“ ist ein Gleichgestellter, ein Kumpane. Er ist im Rang dem Gesprächspartner ebenbürtig. Und eigentlich trifft das nicht nur auf Helen zu, sondern viel mehr noch auf Locke. Schon durch dieses eine Wort wird die völlig andere Politik von Locke im Gegensatz Jack deutlich: Er sieht alle als gleichgestellt an, bevorzugt keinen und stellt sich selbst nicht über die Gruppe. Das wird vor allem in Staffel 3 deutlich, als er im Camp fragt, wer denn gern mit zur Perle kommen möchte. Er setzt zwar auch später seinen eigenen Willen durch, zwingt jedoch niemanden, ihm zu folgen. Er lässt jedem die Wahl. So und jetzt analysieren wir das nächste Wort. Kleiner Scherz, so penibel bin ich dann doch nicht. Aber einen Satz kann man in diesem Dialog durchaus noch finden, der interessant ist. „ I’ll take care of everything“ ("Ich kümmer mich um alles"). Auch das trifft voll und ganz zu. Locke kümmert sich um den Knopf im Schwan, um "Henry" in der Waffenkammer, später dann um das Zurückbringen der Oceanic 6. Er kümmert sich wirklich um alles. Als letztes heißt es dann noch, dass Cooper tot sei, doch dazu später mehr.

Ich möchte nur kurz anmerken, dass "fella" in der deutschen Synchronfassung durchaus korrekt mit "Bursche" übersetzt wurde, doch ist die Konnotation von Bursche ganz im Gegenteil zu "fella" ja eher die eines Untertans, denn ein Bursche ist ja nicht nur ein junge, sondern auch ein Gehilfe wie in: Stallbursche, Laufbursche etc.

Auf der Insel befinden wir uns genau da, wo wir in „The Whole Truth“ aufgehört haben: "Henry" hat nach Milch gefragt. Andererseits stellt sich hier die Situation für Locke völlig anders dar. Er ist der, der nur zusieht, während Jack versucht mal wieder alles irgendwie wieder hinzubekommen. Er will unbedingt, dass "Henry" ihm die gleiche Karte zeichnet, die er auch Ana gemalt hat. Locke ist hier jedoch sehr viel intelligenter als Jack. Denn er hat die Uhr im Kopf. Ana ist schon ewig unterwegs. Selbst wenn es einen Hinterhalt geben würde, so würde Jack nie rechtzeitig ankommen, um sie zu retten. Doch Jacks Dummheit geht finde ich noch viel weiter. Denn selbst wenn er rechtzeitig ankommen würde, so wäre er allein ja mal so überhaupt nicht in der Lage, die Anderen in die Flucht zu schlagen (also mich würde als Anderer seine bloße Anwesenheit schon in die Flucht schlagen^^). Aber andere einweihen, dass kann Jack auch nicht. Damit würde ihm ja vielleicht die Kontrolle entgleiten und das kann er auf keinen Fall zulassen. Aber man kann das Ganze sogar noch anders betrachten, wodurch Jack sogar noch verblendeter wirkt. Denn wenn "Henry", so wie er es am Ende der letzten Episode gesagt hat, wirklich eine falsche Karte gezeichnet hat, eine Karte, die zu einem Hinterhalt führt, wieso sollte er denn Jack bitte die selbe Karte zeichnen? Er könnte Jack zu irgendeinem anderen Ort auf der Insel leiten und ihn dadurch vielleicht auch noch in einen Hinterhalt locken. Wenn "Henry" also wirklich einer der Anderen ist, so kann Jack ihm nicht trauen. Traut er ihm aber, so gibt er fast schon zu, dass Henry die Wahrheit sagt und wirklich nur abgestürzt ist. "Henry" redet sich natürlich ziemlich gut aus der Affäre, indem er sagt, es sei alles nur ein Scherz gewesen. Und hier wieder das Dilemma. Wenn man ihm traut, ist er kein Anderer, naja zumindest keine Gefahr. Wenn man ihm nicht traut, so kann man ihm auch nicht diese Aussage abnehmen. Jack hat also wirklich ein Problem. Aber weniger mit "Henry", als mit sich selbst, denn er ist einfach machtlos in dieser Situation. Das macht den guten Onkel Doktor natürlich wütend und er stellt Locke eine interessante Frage: „So, what's done is done?“ – „That's right.“ ("Was passiert ist, ist also passiert?" – "Das ist richtig") Da der Subtext dieser Aussage echt eindeutig ist, erspare ich mir mal die Ausführungen bezüglich Zeitreisen. Interessanter ist es jedoch mit der Theorie der Zeitschleifen. Denn dann wäre Jack zur absoluten Machtlosigkeit gezwungen. Denn wenn alles, was passiert ist, immer schon so passiert ist und man nichts ändern kann, selbst wenn man die Möglichkeit hätte, dann ist Jack nichts weiter als ein Zuschauer in einem Theaterstück, das er schon zum mindestens zweiten Mal sieht. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen die Zeitschleife bin, im Gegenteil. Denn hier spielen die Variablen eine gewisse Rolle, wie es schon ein gewisser Herr Faraday in den 70ern gesagt hat. In diesem Fall wäre nicht nur Desmond eine Ausnahme der Regel, sondern auch Jack. Denn ich bin mir sicher, wenn er in einer Zeitschleife steckt, so kann er Dinge ändern. Jack verabschiedet sich aber jetzt vorerst von den beiden (Jacob sei Dank!!!^^), nicht ohne Locke zu sagen, dass der "Henry" wieder einsperren soll. Locke will den guten aber erst mal zu Ende frühstücken lassen. Aber "Henry" ist ja nicht dumm (ganz im Gegenteil) und er bemerkt in dem Gespräch mit John und Jack, dass die beiden ihre Differenzen haben. Und er wäre nicht der Inselmanipulator, wenn er das nicht zu seinem Vorteil nutzen wöllte. So stößt er Johns Gesicht mit voller Wucht in den Kackahaufen von Jacks Macht. Aber selbst John lässt sich nicht alles gefallen und auch der flippt hier einmal aus. Er sperrt den kleinen "Henry" ohne Essen in die Waffenkammer und macht noch ein wenig Unordnung im Schwan. Doch auf wen ist Locke sauer? Sicher ist er auf Jack sauer, da der entgegen Lockes Überzeugungen handelt. Aber das ist nicht der Grund für den Ausraster. Vielmehr ist Locke auf sich selbst sauer. Denn er hat die Kontrolle verloren, er hat sich nicht um alles gekümmert. Parallele zum Flashback, ich hör dir trapsen. (Ok, der Spruch ist geklaut, sorry Anubis - kann man abgewandelte Redensarten überhaupt klauen?) Aber vorerst genug von Meister Propper (war das jetzt auch geklaut? Ich hab den Überblick verloren). Ich bin fast am Ende der ersten von 6 Seiten Notizen und da gehört es sich, einen Blick auf Sayid, Ana und Charlie zu werfen.

Die Suchen nämlich immer noch eifrig nach dem Ballon und dem Grab. Der Foltermeister steht also im Regen und hat so'nen Hals. Okay, das wirkt mal überhaupt nicht ohne Geste. Na gut, weiter im Text. Sayid steht also im Regen und er will "Henry" mit aller Macht nicht glauben und misstraut ihm. Was mich hier sehr gestört hat war, dass Ana bei weitem nicht so hasserfüllt war, wie eben Sayid. Der erinnert hier schon fast an Rousseau. Ana glaubt "Henry" zwar auch noch nicht so recht, jedoch lässt sie sich spätestens von Charlies Fund zumindest etwas überzeugen. Der hat nämlich ein Grab gefunden, zumindest schon mal etwas. Und als Ana dann bemerkt, dass es am Grab nicht regnet, wird auch endlich der Ballon gefunden. Ende gute alles gut.

Kleiner Scherz, ich bin noch lange nicht fertig. Was aber will uns diese Szene zeigen, außer das Sayid ein echtes Wutproblem hat. Ich finde hier das Symbol des Regens sehr interessant gesetzt. Denn Regen war bisher bei LOST nie ein gutes Zeichen. Ethan, Shannon, Walt-Visionen, irgendwas muss in dem Wasser sein, damit so was passiert. Nein, jetzt mal Ernst. Regen war bisher immer der Vorbote von schlechten Dingen, von Gewalt, von Unheil. Man könnte also als aufmerksamer Zuschauer darauf tippen, dass es wirklich einen Hinterhalt gibt. Erst als der Regen aufhört, scheint wirklich alles gut zu sein. Dass Sayids Paranoia da noch ein Wörtchen mit zu reden hat, erfahren wir aber erst später.

Als Boone und John die Luke finden, regnet es auch. Aber ist das nicht vielmehr ein ganz klassisches, filmisches Stilmittel? In den ersten zwei "Jurassic Park"-Filmen regnet es beim ersten T-rex-Angriff, in "Psycho" regnet es als Marion Crane das Motel erreicht, im letzten "Pirates of the Caribbean"-Film schüttet es bei der finalen "Schlacht" (okay, wohl eher ein "Schlächtchen") wie aus Eimern und im Herrn der Ringe könnte man meinen Helms Klamm stünde in irgendeinem Monsungebiet.

Erstmal geht’s zurück zu Jack. Der fragt Hurley nach Ana und Sayid, doch Hurley weiß überhaupt nicht, was überhaupt los ist. Er ärgert sich über die schlechte Informationspolitik. Hier mal der Dialog.

HURLEY: Well, that would, like, assume that anyone actually tells me anything.

Maybe if I were in the loop I could be more helpful.

JACK: There is no loop, Hurley.

Mir sind die Augen fast rausgefallen, als ich das gehört hab (nicht eher die Ohren?^^). Ich musste es mir ganz ehrlich auch mehrfach anhören, um wirklich den Dialog zu kapieren. Es ist schon verblüffend, dass in Staffel 2 schon Wörter fallen, die erst mit dem Staffel-5-Finale so richtig wirken. Vor dem Vorfall war es nur ein ganz normaler Dialog, jetzt kann man soviel hinein interpretieren. Hurley wäre also gern im „loop“. Man könnte das jetzt mal ganz wörtlich übersetzen und sagen, Hurley möchte in die (Zeit-)schleife. Jack sagt jedoch, dass es keine (Zeit-)schleife gibt. Wem sollen wir hier glauben? Ich finde das leugnen von Jack deutet eindeutig auf das Vorhandensein einer solchen Zeitschleife hin. Denn wir alle kennen Jack und seine Art, die Gruppe zu führen. Keiner darf etwas Wichtiges wissen, nur er. Doch warum sollte Hurley in die Zeitschleife hinein wollen? Was könnte Hurley verhindern wollen? Sicherlich das Öffnen der Luke durch Locke. Das hat er ja schon beim ersten Mal versucht. Sicher würde er auch Libbys Tod verhindern wollen. Aber würde er verhindern wollen, auf die Insel zu kommen? Denn auf der Insel geht es Hurley eigentlich besser als zu Hause. Er ist sein verfluchtes Geld los, er findet neue Freunde und sogar die Liebe. Es läuft also gar nicht so schlecht für Hurley. Wenn Jack aber in einer Schleife steckt, so will er sicher nichts sehnlicher, als alles zu beenden. Und das kann nur passieren, wenn er nie auf die Insel kommt. Da wäre der Ärger doch schon vorprogrammiert. Aber weiter im Kontext.

Claire kommt noch mit Aaron im Arm hinzu. Der scheint aber schon auf dem Weg der Besserung zu sein, es gibt also keinen Grund zur Sorge. Hurley verabschiedet sich unterdessen mit den Worten „Loop, dude. Loop.“ ("Schleife, Alter, Schleife." [Ok, das is ne echt beschissene Übersetzung von mir. Hier mal das Original - "Es gibt sie.. Auserwählte. "]) Wenn man mal das Komma weglässt und die beiden Wörter zusammenfasst, na was kommt da wohl raus? Richtig der Loopdude. Und zu wem sagt Hurley das? Richtig, zu Jack. Ich nenn Jack jetzt also nur noch Loopdude, einfach weil das so schön passt. Ne, mal wieder ernst, wenn man nur flüchtig hinhört, klingt es wirklich wie Loopdude. Und das ist auch wieder mal ein kleines Indiz auf die Zeitschleifentheorie.

Nach kurzem Gespräch mit Claire und der später hinzukommenden Libby (die ist, wie auch Hurley in Berührung mit einem Seeigel gekommen – Autsch) schaut Jack zu Sawyer. Der spielt nämlich gerade eine Runde Poker mit Kate und Hurley. Da hat sich der gute Hugo aber wirklich beeilt (spätestens seit "Verfluchte Zahlen" wissen wir doch: er ist "flink"). Die Drei spielen um Mangos, Papayas und Bananen.

Im Schwan sehen wir "Henry", wie er liest. Viel mehr kann er ja sowieso nicht machen. Locke radelt sich unterdessen den Frust weg. Er wirkt hier sehr nachdenklich, er sinniert wohl über die momentane Lage und sein Verhältnis zu Jack. Doch John wird abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als eine Stimme ertönt. Erst kann man sie nicht so recht hören, die Musik ist zu laut. Locke stellt also den Plattenspieler aus und sucht dann nach der Quelle des Geräuschs. Erst schaut er im Dom nach, doch hier ist alles normal (seit wann?! ;-)). Wieder undefinierbare Geräusche und Locke findet endlich deren Ursprung: Ein Lautsprecher, der leise vor sich hin rauscht. Heimwerkerkönig John Locke (ich dachte Sayid wäre unser Heimwerkerkönig) schnappt sich einen Schraubendreher und versucht den Lautsprecher damit zu reparieren und tatsächlich wirkt es und der Lautsprecher erhebt schlagartig seine Stimme. „17 Minutes to Lockdown“ ("17 Minuten bis zur Verriegelung" - oder: "17 Minuten bis Locke am Boden ist!"). Durch die erhebliche höhere Lautstärke wird Locke verschreckt und Henry aufmerksam. Er fragt Locke noch schnell, was das denn gewesen sei, ehe wir auch schon am Grab von Anthony Cooper stehen.

Aber außer Locke, Helen und dem Priester ist nicht wirklich jemand da. „For we who are alive, who are left, will be caught up together with them in the clouds to meet the Lord in the air. And so we will live with the Lord forever.“ ("Und die, die wir am Leben sind und zurückbleiben, wir vereinen uns mit denen in den Wolken, denn wir treffen den Herrn in der Höhe. Und unser Leben ist mit dem des Herrn für immer verbunden.") Wir treffen uns also mit denen, die wir verloren haben, im Himmel beim Herrn wieder. Und wo trifft John Cooper irgendwann einmal wieder? Richtig, auf der Insel. Nun bezweifle ich ganz stark, dass die Insel der Himmel ist, ebenso wenig die Hölle, wie Cooper ja vermutet. Doch wenn wir den Ort mal außen vor lassen, so treffen sie sich beim Herrn wieder. Und das hört sich doch schon arg nach unserer Insel an. Der Herr Jacob hat nämlich schon etwas Göttliches an sich, immerhin altert er nicht. Locke und Helen sitzen also an Coopers Grab und Locke entdeckt die beiden schmierigen Gesellen, die zu ihm schauen. Als der Priester dann das Wort an John gibt, sagt dieser, dass er seinem Vater vergibt. Nette Geste, auch wenn ich das wohl nicht gesagt hätte. Aber gut, ich bin ja auch nicht John. Der bemerkt unterdessen übrigens eine silberne Limousine, die jetzt doch recht schnell den Friedhof verlässt.

Zurück im Schwan nervt "Henry" John mit seiner ewigen Fragerei. Dabei weiß der gute doch längst, was hier los ist. Immerhin hat er viele Jahre in der DI verbracht und er kennt auch die Perle und deren Funktion. Und da Inman und vor allem Radzinsky den Lockdown sehr oft herbeigeführt haben, sollte Benry das doch wissen. Ja, aber Ben würde doch ganz schön aus der Rolle fallen, wenn er nicht fragen würde, oder? [Anm. d. Red.]. Locke versucht unterdessen zu verstehen, was die Stimme ihm sagen will, doch "Henrys" Geplärr stört ihn dabei erheblich. Wir als Zuschauer verstehen jedoch, was da aus den Lautsprechern kommt, es ist ein Countdown. Und ehe Locke klar wird, was denn hier passiert, ist er auch schon von der Außenwelt abgeschnitten. Er schafft es gerade noch ein Brecheisen unter eine der Brandschutztüren zu schieben.

Am Strand unterdessen ist das Pokerspiel gerade auf dem Höhepunkt. Sawyer zieht Hurley und Kate ordentlich ab und der freut sich schon riesig auf den Obstsalat. Aber er hat nicht mit dem Loopdude gerechnet. Jack kann nämlich nicht nur super Golf spielen, er kann auch Pokern. Das hat er in Phuket gelernt. Was er dort noch so alles erlebt hat, erfahren wir erst in Staffel 3, aber auf jeden Fall kann er ziemlich gut Gedanken lesen. Oder aber er braucht nicht seine Psychokräfte, um die Karten zu kennen, da sie bereits in seinem Gedächtnis sind. Diese Szene ist wieder ein Indiz für die Schleife, denn Jack kennt die Karten von Sawyer und Hurley. Ich spiele selbst ab und zu Poker und bin auch gar nicht so ganz schlecht. Aber ohne im Spiel zu sein und ohne die jeweiligen Strategien des anderen zu kennen ist es verdammt schwer, das Blatt des Gegners zu erkennen. Jack hat aber vielleicht die Blätter schon einmal gesehen, weshalb er sich hier so sicher ist. Sawyer gefällt das natürlich gar nicht, denn der will Früchte. Also fordert er Jack heraus, der natürlich die Gelegenheit nutzt, um Sawyer Eins auszuwischen. Dass er dadurch nicht in den verriegelten Schwan kann, ist natürlich ziemlich blöd für Locke. Da er verriegelt ist, dürfte das mit dem Reinkommen so oder so problematisch sein.

Der weiß nämlich immer noch nicht so richtig, was denn hier vor sich geht. Die Lichter flackern und er ist durch ziemlich dicke Brandschutztüren vom Dom abgeschnitten. Warum er nicht selbst durch den Lüftungsschacht klettert um in den Dom zu gelangen, das ist eine Frage, die wir wohl nie beantwortet bekommen. Kein Bratöl zur Hand? Meine Theorie wäre: Ben und Kate sind beide klein, schmal und schmächtig und Locke ist doch ein ziemlich breitschultriger Brocken, der es im Lüftungsschacht schwer haben dürfte. Außerdem: Ich würde auch erstmal alle anderen Optionen ausschöpfen, bevor ich mich durch diese Rohre zwänge, denn da bekommt wohl jeder früher oder später Platzangst.

Im nächsten Flashback sehen wir Locke, wie er ein Haus untersucht. Irgendwie musste ich hier an Ethan denken, wie er am Anfang der dritten Staffel unter Juliets Haus heraus kommt. Eine gewisse Parallele gibt es hier schon. Nun ja, Locke ist zurzeit also ein Hausinspektor und untersucht gerade das zukünftige Haus von Noor Abed Jazeem, oder einfacher Nadia. Die will sich nämlich in L.A. (oder Umgebung) niederlassen. Das zeigt uns zumindest schon einmal, dass die FBI-Agenten Sayid nicht angelogen haben, denn Nadia ist tatsächlich in LA. Locke sagt ihr, dass mit dem Haus alles in Ordnung ist und das Nadia und ihr Mann nichts falsch machen, wenn sie das Haus kaufen. Nadia sagt, dass wenn sie einen Mann hätte, es ihm sicher gefallen würde. Locke entdeckt dann das gleiche silberne Auto, welches er schon auf dem Friedhof gesehen hat. Er geht hinüber und die Scheibe der Fahrertür geht runter. Und … *trommelwirbel* tada, es ist Anthony Cooper. Der ist nämlich gar nicht tot, zumindest noch nicht (zumindest das liegt in der Familie^^). Er hat das alles nur vorgetäuscht, um sich vor den Leuten zu schützen, die er betrogen hat. Hätte der das gar nicht erst gemacht, hätte er sich auch nicht umbringen müssen. Ums nochmal anzusprechen, Betrug ist böse und ein Verbrechen. Also, Anubis, nicht machen ;)

Wieso sagst du mir das? Ich krieg ja schon Schweißausbrüche, wenn ich mir nicht sehr legale Streams von "Lost", "Heroes" oder "Supernatural" vor der deutschen Veröffentlichung im Netz ansehe.

Die beiden trinken einen zusammen in einer netten kleinen Bar. Die Szene hat mich irgendwie an die Szene mit Sawyer und Christian in Sydney erinnert (also mich erinnert das mehr hieran). Überhaupt gibt es relativ viele Parallelen zu anderen Szenen in dieser Episode. Gut, das gibt es generell häufig be LOST, aber hier fällt es mir gerade besonders auf. Aber zurück zu Cooper. Der will, dass Locke das Geld aus der Bank holt und ihm so hilft. Ich konnte mich hier nicht des Eindrucks erwehren, dass Cooper irgendwie einen Nachfolger sucht. Er will Locke dazu bringen, ihm zu helfen und verspricht ihm dafür eine ordentliche Stange Geld. Bei einem andern als Locke hätte es vielleicht funktioniert. Der hätte sich von dem Geld einlullen lassen und vielleicht mehr gewollt. Doch nicht so John Locke. Der will nur, dass Cooper endlich aus seinem Leben verschwindet, so dass er selbst mit Helen in Frieden leben kann. Dass Cooper aber schon einen Nachfolger im Geiste hat, den er selbst erschaffen hat, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Und Sawyer selbst weiß auch nicht mehr als den Namen desjenigen, der ihn zu dem gemacht hat, was er jetzt ist. In einem gewissen Sinne ist Cooper der Sayid für Sawyer. Sayid hat Ben zu dem gemacht, der er ist und Cooper Sawyer ebenso. Ohne die Taten von Sayid oder Cooper wären Ben und Sawyer vielleicht komplett andere Menschen geworden. Gut, Bens Fall ist sicher noch ganz anders geartet als Sawyers, schließlich wissen wir nicht, was genau mit ihm im Tempel passiert ist. Aber eine gewisse Parallele gibt es zwischen den beiden.

Unterdessen klärt Locke im Schwan "Henry" über die Verriegelung auf. Er bittet ihn um Hilfe, da er es allein nicht schafft, die Brandschutztür zu öffnen. "Henry" tut das aber nicht ohne Gegenleistung (da wär' er auch schön blöd). Er verlangt von Locke, dass er ihm verspricht, dass „seine“ Leute ("your people") ihm nichts tun. Genau das sagt übrigens auch Mr. Friendly zu Jack, als diese Michael verfolgen. Ein eindeutiges Indiz, das "Henry" nicht wirklich der ist, für den er gehalten wird. Aber das wissen wir ja längst. Aber "Henry" verlangt sogar noch mehr von Locke. „So I'm going to need your word that you'll protect me, no matter what.” ("Ich brauche also dein Wort, dass du mich beschützt, egal was passiert.") Wo wir wieder bei Staffel 5 wären. Denn da ist die Situation genau anders herum. Prinzipiell könnte "Henry" alles von Locke verlangen, um in Sicherheit zu sein, selbst seine eigene Freilassung. In Staffel 5 tut Flocke genau das gleiche mit Ben. Er zwingt in dazu, alles zu tun, was er ihm sagt. Denn das die Erscheinung von Alex mit Flocke etwas zu tun hat (wenn es nicht sogar die gleiche Person war) steht für mich eigentlich fest. Es passt einfach zu perfekt in den Plan.

Am Strand spielen Sawyer, Jack, Hurley und Kate unterdessen das Pokerspiel ihres Lebens. Sawyer kauft Jack seine Siegessicherheit nicht ab, er hat ja selbst auch wirklich kein schlechtes Blatt. Ein Damen-Drilling sollte eigentlich gewinnen. Aber das Wörtchen "eigentlich" ist schon ein kleines Miststück, denn es lässt immer die Option auf eben das Gegenteil bestehen. Und genau das tritt ein, denn Sawyers drei Damen haben gegen Jacks drei Könige nichts zu melden (das gilt aber auch nur beim Poker^^). Somit hat Jack alle Früchte gewonnen und Sawyer kann keinen Obstsalat machen. Da der den aber unbedingt haben will, erhöht er den Einsatz. Jack möchte gern um die medizinischen Vorräte spielen und Sawyer willigt ein. Und so geht das Spiel in die nächste Runde, diesmal ohne Hurley und Kate. Aber mit Jacks Siegessicherheit. Generell finde ich, dass Jack ein wirklich erhöhtes Selbstbewusstsein hat, wenn es um dieses Pokerspiel geht. Indiz für die Zeitschleife? Kates Schlussatz sollte hier auch erwähnt werden, könnte er doch sehr gut die Situation auf der Insel beschreiben. „Let's go leave these boys to their sandbox.“ ("Lass uns gehen und die Jungs im Sandkasten spielen.") Jetzt muss ich dazu sagen, bin ich auf diese Idee nur durch meine Leidenschaft für Computer gekommen. Es gibt sogenannte Programme, die Sandbox genannt werden. Diese stellen eine sterile Umgebung dar, in der einzelne Programme ausgeführt werden können. So kann ein eventueller Virusbefall des gesamten Systems verhindert werden. Die Sandbox ist vom eigentlichen System völlig abgegrenzt. Das ist die Insel in einem gewissen Sinne auch. Sie ist losgelöst von der Welt was Raum und Zeit angeht und es ist verdammt schwer, von der Insel zu kommen oder sie von der Außenwelt aufzuspüren. Es ist also eine Sandbox in unserer Welt. Eine andere Idee, die ich bei diesem Satz hatte war die der spielenden Jungen. Das ich da jetzt nicht an Jack und Sawyer sondern vielmehr an Jacob und "Samuel" gedacht habe, sollte doch jedem klar sein. Beide spielen ein Spiel und die Insel ist ihr Sandkasten, die Losties, die Anderen, einfach jeder Mensch auf der Insel, egal in welcher Zeit, ist eine der Spielfiguren in diesem Sandkasten. Man denke auch an ben, der John später sagt, selbst Gott wisse nicht, was auf der Insel vor sich ginge.

Im Schwan versuchen es "Henry" und Locke unterdessen zu zweit. Und es funktioniert. Sie schaffen es, die Brandschutztür soweit zu öffnen, dass man einen Werkzeugkasten (aus Blech!!! - der silberne Koffer hätte da endlich mal zu was gut sein können... wo ist der eigentlich abgeblieben?) unter die ziemliche dicke Stahltür schieben kann. Eine absolut blöde Idee. Und dass das so ist, wird Locke auch direkt selbst erfahren, denn als er versucht, sich unter der Tür durch zu schieben, gibt der Kasten nach und Locke bekommt einen der Bolzen der Tür in den Oberschenkel. Er hat verdammtes Glück, dass die Oberschenkelarterie nicht verletzt wird, denn dann wär's das jetzt gewesen. Ja, er hat vor allem mehr Glück als Verstand, denn wer kriecht unter so einem Dingen auch noch da durch, wo so ein Bolzen ist...? "Henry" versucht ihn noch heraus zu ziehen, aufgrund des Bolzens funktioniert das aber auch nicht. Er stapelt schnell ein paar Gewichte unter die Tür, so dass der Druck von Lockes Bein genommen wird. Auf die Idee hätte man mal vorher kommen können ;-) [Anm. d. Red.] Dann zeigt sich wieder einmal, wie sehr Locke doch mittlerweile "Henry" vertraut. Der meint nämlich, sie sollten einfach auf jemanden warten, es wird ja schon irgendwann jemand kommen. Locke meint nur, dass dafür keine Zeit wäre, ehe es in den nächsten Flashback geht.

Und dieser Flashback ist wohl mit einer der entscheidendsten in John Lockes Leben. Sicher nicht der entscheidendste, der Fenstersturz und auch Richards Besuche sind wohl noch wichtiger, aber was Locke in diesem Flashback tut, wird er wohl für immer bereuen. Locke kommt von der Bank, in der er gerade das Schließfach 1516 geräumt hat, wieder nach Hause und ist überglücklich. Helen hingegen ist eher schockiert, denn die beiden Männer, die in ihrem Haus sind, sind nicht gerade vertrauenserweckend. Jimmy Bane und sein Schläger wollen nämlich von Locke wissen, ob er seinen Vater gesehen hätte, nachdem der gestorben ist (als ob das möglich wäre - Wieso? ich hab John auch gesehen, nachdem er gestorben ist ;-) ). Bane denkt, Locke wüsste etwas, was die Welt nicht weiß, denn er war wirklich nicht sonderlich traurig auf der Beerdigung. Dafür hätte er aber nun auch wirklich keinen Grund, weshalb auch Helen sofort erklärt, warum sie eigentlich bei der Beerdigung waren. Nämlich um über Cooper hinwegzukommen, um mit ihrem Leben weiter zu machen. Bane gibt sich letztlich auch damit zufrieden, will aber noch wissen, was in Johns Tasche ist. Das ist nämlich ebenso eine Tasche, wie er sie in der Bank mithatte. Locke sagt jetzt zur Abwechslung mal die Wahrheit und meint, es wären nur seine Arbeitssachen darin. Bane lehrt dann den Schreibkram und alles weitere auf dem Tisch aus und verabschiedet sich höflich von den beiden. Helen fragt direkt, ob John gelogen hat, was dieser verneint. Wie dumm kann ein Mensch sein. Ich meine, er will die Frau heiraten, sich mit ihr eine Zukunft aufbauen, den Rest seines Lebens mit ihr verbringen und er lügt ihr mitten ins Gesicht über eine Sache, die ihre Beziehung schon einmal fast beendet hat. Hätte er ihr die Wahrheit erzählt, nämlich dass Cooper noch lebt und er einen Deal mit ihm gemacht hat, wäre Helen zwar sicher nicht glücklich gewesen, aber ich denke sie hätte ihn verstanden und ihm auch in dieser Situation geholfen. Immerhin wäre Cooper dann endgültig aus ihrem Leben verschwunden. Doch so lügt Locke Helen mitten ins Gesicht und zerstört so alles, was er im Leben noch hatte. Aber schnell zu Jack, bevor ich mich hier zu sehr aufrege und mein Blutdruck unter die Decke geht. Der lässt sich nämlich nicht von Sawyers Geschwätz ablenken und bemerkt, dass der die Karten nicht korrekt gibt. Interessant ist vielleicht, dass Jack hier das erste Mal Phuket erwähnt, jedoch nicht wirklich auf Sawyers Fragen eingeht. Ich hatte hier das Gefühl, dass Jack das nicht nur wegen Sawyers versuchtem Betrug macht, sondern vor allem auch, weil er nicht gern über das redet, was in Phuket passiert ist. Ich mein, wer redet schon gern davon, wie er von ein paar minderwüchsigen Asiaten vermöbelt wurde?

Ich hab aber noch eine Anmerkung zu Johns Lüge: Vielleicht war ihm das ja eine Lehre und er ist deshalb dagegen wichtige Informationen vor der Gruppe zu verheimlichen.

Im Schwan wird’s unterdessen langsam knapp mit der Zeit. Genau aus diesem Grund soll "Henry" nun durch den Lüftungsschacht in den Dom klettern und die Zahlen eingeben. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass Locke das lieber hätte selbst machen sollen, und zwar bevor er "Henry" raus lässt, aber egal. Sonst hätten wir ja die Karte auf der Brandschutztür nie gesehen (und John ebenfalls nicht). "Henry" geht also in den Vorratsraum und klettert über das Regal nach oben zum Lüftungsschachtgitter. "Henry" stürzt ab, "Henry" ist ohnmächtig, der Alarm beginnt zu piepen. Schnitt.

Jack und Sawyer sind nun mittlerweile in der entscheidenden Phase des Spiels, in der die beiden auch schon einige Zuschauer haben. Hurley meint nur so, dass Jack und Sawyer sich endlich gegenseitig fertig machen („beat each other up“). Dass das schon längst, nämlich im Jahr 1977 passiert ist, weiß der gute Hurley ja noch nicht, denn für ihn liegt das Ganze ja noch gute 3 Jahre in der Zukunft. Blöde Sache, diese Zeitreisen. Jack geht unterdessen All-In und zwingt Sawyer quasi dazu, mit zu gehen. Denn Jack weiß um Sawyers Schwäche, nicht einstecken zu können. Wenn Sawyer jetzt nicht mitgeht, wirkt er ängstlich und feige, und dass kann er nicht zulassen, nicht vor dem Publikum (vor allem nicht vor Katie - das Testosteron trieft ja regelrecht vom improvisierten Pokertisch^^). Also geht Sawyer mit und verliert gegen Jacks Paar Neunen. Jack freut sich und will schon gehen, als Sawyer ihn fragt, warum er nicht die Waffen wollte. „When I need the guns, I’ll get the guns.“ ("Wenn ich die Waffen brauche, dann bekomm ich die Waffen.") Sehr selbstsicher, der gute Jack. Es sei den, er weiß jetzt schon, wie er einmal an die Waffen kommen wird und hat deswegen auch die medizinischen Vorräte vorgezogen. Vielleicht ein Indiz für die Zeitschleife, vielleicht aber auch nur für Jacks ärztliches Selbstvertrauen.

Im Schwan kommt "Henry" zu sich und klettert erneut hinauf zum Lüftungsschacht. Diesmal stürzt er nicht und ist dann mal weg. Locke versucht unterdessen erneut, sich zu befreien, was aber wieder nicht funktioniert. Flashback. Locke geht zu Cooper ins Motel und übergibt das Geld. Er sagt noch einmal, dass er es nicht für seine Entlohnung gemacht hat, als es auch schon an der Tür klopft. Helen steht davor, verpasst Cooper eine ordentliche Ohrfeige und verschwindet wutentbrannt. Locke rennt natürlich sofort hinterher und versucht es zu erklären. Doch Helen ist zutiefst gekränkt, denn Locke hat sie nun einmal angelogen. Der macht noch schnell den Antrag, der abgelehnt wird und Helen ist weg. Und auch Cooper verschwindet und Locke bleibt allein und traurig zurück. Mitleid hab ich aber keins mit ihm, denn er ist selbst dran schuld. Hätte er mal gleich die Karten auf den Tisch gelegt, dann wäre das Ganze sicher anders ausgegangen. Locke hat's aber versaut.

Im Schwan unterdessen tönt der Alarm. Locke schreit nach "Henry", doch keine Antwort. Als dann der Alarm stoppt und man den Counter hört, wie er blättert, scheint alles in Ordnung, bis das Licht ausgeht. Den Rest kennt man, UV-Licht, ein völlig perplexer Locke und eine mysteriöse Karte auf der Brandschutztür unter der Locke liegt. Ich denke auch, ich kann mir den Großteil der Erläuterungen zur Brandschutztür sparen, das sollte auch so ziemlich jedem hier bekannt sein. Was mich nur ein wenig stutzig gemacht hat, war das Fragezeichen in der Mitte. Dass das für die Perle steht, ist sicher, aber warum wusste Radzinsky nichts davon? Immerhin hatte er doch einige Macht in der Dharma und selbst im Schwan sollte er doch die Möglichkeit zur Kommunikation mit dem Rest der Dharma gehabt haben. Denn ihm kann man nicht vortäuschen, dass draußen eine Quarantänezone ist. Er kann also, vielleicht ähnlich wie Inman, vortäuschen, im Schutzanzug herauszugehen, um seinen Mitdrücker zu täuschen. Also, warum wusste Radzinsky nichts von der Perle? Ich denke, dass man ihm nach dem Vorfall viele seiner Rechte entzogen hat. Er durfte zwar vielleicht mit dem Rest der Dharma kommunizieren (obwohl auch das fraglich ist), aber eingeweiht hat man ihn in nichts mehr. Nur so kann auch das psychologische Experiment in der Perle funktionieren. Auch interessant ist vielleicht, dass auf der Karte verschiedene Dinge auf Latein stehen. Dies ist bekanntlich die Sprache der Anderen, was also hat die auf einer Brandschutztür in einer Dharma-Station zu tun? Das wären jetzt die zwei Sachen, die mir noch einmal wichtig waren, bei der Karte zu erwähnen, alles Weitere würde den Rahmen hier doch erheblich sprengen. Vielleicht wäre es sinnvoll, die Karte noch einmal gesondert zu behandeln, denn es gibt durchaus noch einige Dinge darauf, die sehr interessant sind. Aber noch bin ich nicht ganz fertig mit dieser Szene. Jetzt kommen wir einmal zu John Locke. Elli (ich glaube es war elli) hat vor kurzem einmal die Theorie in den Raum gestellt, dass vielleicht mehrere Personen in einer Zeitschleife stecken, unter anderem auch John Locke. Durchaus berechtigt, so etwas zu vermuten, denn wieso sollte Jack allein in so etwas gefangen sein? Doch warum glaube ich nicht, dass John Locke in einer Zeitschleife steckt? Ganz einfach, die Antwort ist der Schwan. Naja, eigentlich alles, was Dharma angeht. Und auch seine Begegnung mit einem Etwas in Wildschweinjagd. Was haben nun diese Dinge mit einander gemeinsam? Nichts, und genau das ist ja der Punkt. Nehmen wir an, Locke ist in einer Schleife, so würde er sich an Dinge erinnern. Sicher nicht an alles, doch an gewisse Dinge, vielleicht ähnlich wie Desmond in Staffel 3. Das, an was er sich erinnern würde, hätte eine gewisse Wichtigkeit. So zum Beispiel gewisse Dinge, die die Insel betreffen. Und über solche Dinge scheint John wirklich eine Menge zu wissen, mehr als jeder andere der Losties. Er scheint das Wesen der Insel verstanden zu haben. Doch auch andere wichtige Ereignisse müssten ihm bekannt vorkommen. Der Schwan, die Karte auf der Brandschutztür, die Perle, die Flamme, … Doch genau hier wirkt er immer so, als ob er nichts weiß. Erinnern wir uns, wie er als erstes in den Schwan geht. Er schaut sich um, voller Neugier. Auch das Orientierungsvideo muss er sich erneut anschauen (im Gegensatz zu Jack) um es wirklich zu begreifen. Die Karte auf der Brandschutztür schaut er völlig entsetzt an. Und wieso hat er die Perle nicht direkt beim ersten Besuch der Beachcraft untersucht? Es gibt also Dinge, die selbst John Locke auf der Insel überraschen. Und es sind immer Dinge, die die Dharma gebaut hat und somit nicht in Verbindung zum spirituellen, natürlichen Konstrukt der Insel stehen, mit dem John ja vor allem anderen verbunden ist. Und diese Dinge spielen eine sehr wichtige Rolle in Johns Inselleben. Es wäre also unlogisch, wenn er sich an solche Dinge nicht erinnern kann. Was also könnte John sein Wissen bezüglich der Insel gegeben haben? Nun, da sind wir uns denke ich alle einig, es war eben dieses Etwas in Wildschweinjagd. Was es war, ist bis heute noch ungeklärt, doch glaube ich daran, dass es „Samuel“ war, vielleicht sogar in seiner ursprünglichen Form. Deshalb klang Lockes Beschreibung auch anders als Ekos, denn der hat Smokey gesehen. Und auch wenn „Samuel“ und Smokey ein und dasselbe sind, so glaube ich sind beides doch nur Formen eines Wesens, dessen ursprüngliche Form wir noch nicht kennen. Es könnte natürlich auch Jacob sein, dessen Smokey-Form Locke gesehen hat. Das würde durchaus auch sehr gut passen, da Jacob der Weiße ist und "Samuel" der Schwarze. Locke beschreibt das Wesen als ein helles Licht, was ja nun so gar nicht auf den Smokey zutrifft, den wir kennen. Es könnte also einfach Jacobs Smokey-Form gewesen sein. Dagegen spricht jedoch meiner Meinung nach Jacobs Verhalten auf der Insel. Denn hier ist er sehr passiv, lässt die Menschen machen, will sehen, wie sie sich verhalten. Nur Richard gibt er Anweisungen. Ein aktives Eingreifen in das Inselgeschehen haben wir von ihm noch nicht gesehen. Nur abseits der Insel rekrutiert er die Menschen, zumindest scheint es so. Deshalb denke ich, ist die „Samuel“-Hypothese einfach passender.

Von dieser Erscheinung hat Locke also sein Wissen über die Insel. Doch Smokey weiß eben auch nicht alles, vor allem die Dinge nicht, die vom Menschen stammen. Und die Dharma hat zu dem sehr gut gewusst sich gegen Smokey zu verteidigen, wodurch es nur logisch erscheint, dass er nichts weiß. Locke weiß nur Dinge über das Wesen der Insel und hat eine Verbindung zu dieser. Das wird auch in seinen Visionen deutlich, wie sonst sollte er zum Beispiel von der Beachcraft wissen. Das würde bedeuten, dass "Samuel" hier schon einen Einfluss auf Locke hatte, der nicht unerheblich war. Er hat ihn gelenkt, ihm im richtigen Moment seine Paralyse wieder gegeben, so dass Boone stirbt. Er hat ihm in der Hütte gesagt, dass er die Insel bewegen muss, und so weiter. Lockes natürliche Neugier und seine Abenteuerlust helfen „Samuel“ dabei natürlich ungemein, so zeigt er nur die Richtung und Locke geht den Weg allein weiter. Für mich klingt das logisch und die Übernahme von Lockes Körper am Ende der 5ten Staffel erscheint nur als logische Konsequenz dessen. Nun gut, so viel zu Locke für den Moment, machen wir weiter mit der eigentlichen Review.

Wir haben also gerade die Karte auf der Brandschutztür gesehen, doch nur kurz. Denn schon nach wenigen Sekunden geht das normale Licht wieder an und die Türen öffnen sich. Schmerzhaft für Locke, der sich aber gleich kriechend auf die Suche nach "Henry" macht. Er kommt in den Dom, sieht den Timer bei 107 Minuten, aber keinen "Henry". Der erscheint aber gleich hinter Locke (ist wohl durch den Lüftungsschacht zurück geklettert) und hilft ihm auf die Beine. Er tut wirklich alles um Lockes Vertrauen zu erringen und somit wenigstens einen „Freund“ unter den Losties zu haben.

Jack ist nun mittlerweile auch auf dem Weg in den Schwan, wird aber von Kate aufgehalten. Die will sich mal wieder duschen, doch Jack lügt sie an, von wegen Wasserrohrbruch und so. Schade dass kein Klempner unter den Überlebenden ist. Aber ehe Kate sich richtig verarschen lässt, sieht sie ein Blinklicht. Die beiden gehen darauf zu (was sonst macht man auf einer Insel, auf der es ein Monster und böse Andere gibt mitten in der Nacht ohne Waffe) und entdecken die Warenlieferung für den Schwan, den eigentlichen Grund für die Verriegelung. Nahrung und sonstige Vorräte en masse und dazu ein Drogensüchtiger, ein Folterknecht und eine nette Polizistin. Ach ne, die kommen ja erst später dazu. Aber noch immer erfahren wir nicht, was denn nun wirklich noch so alles am Ballon passiert ist.

Das wird erst im Schwan aufgeklärt, in dem "Henry" mittlerweile Locke hilft, das Bein hoch zu legen. "Henry" erzählt noch schnell, was er angeblich im Dom gemacht hat, nämlich den Code eingegeben. Doch als Jack kommt, schlägt die Stimmung rasch um, denn der ist nicht sehr gut auf "Henry" zu sprechen, genauso wie Sayid. Aber der hat nun wirklich allen Grund dazu, denn in seiner Paranoia hat er das Grab geöffnet, das sie unter dem Ballon gefunden hatten und darin den echten Henry Gale gefunden. "Henry", obwohl, jetzt können wir ihn ja auch Ben nennen, steht nun vor den Ruinen seiner Lügengeschichte. Und da noch irgendetwas zu retten, wird die nächste Aufgabe unseres Inseldiktators sein. Dass erzählt euch dann aber der liebe Onkel Anubis.

Wer erzählt uns das? Kenn ich nicht!

Also Brandschutztür...: Ich denke mal die beste Version der Karte ist diese. Da ihr nicht noch länger auf diese Review warten solttet, nehme ich mir die eingehende Analyse der Karte mal fürs Wochenende vor. Zuvor gibt es vermutlich noch den ersten Teil der Incident-Review zur Thematik Jacob und "Samuel". Falls ihr denkt, dass da kaum was neues kommt, versichere ich euch: Ihr irrt (wahrscheinlich^^). Ich hab' nämlich einige interessante Sachen entdeckt, die mir noch halbwegs neu waren.

Jetzt aber zu meinen "normalen" Anmerkungen:


Also wenn es einen Loopdude gibt, dann ist das doch wohl Jacob und "Samuel" ist der Loopeholedude. Und schon wieder ein neuer Spitzname - man sollte mal eine Sammlung seiner Spitznamen aufmachen (sagt mir, wenn ich einen vergessen habe): Samuel, Man in Black (ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass sein Hemd dunkelblau ist?), Esau, man#2, Rumpelstilzchen, Mr. Loophole, Deus Ex Machina, Keyser Söze, Loopholedude, Flocke, Fake-Locke, Shapeshifter, Nemesis, Der-schon-wieder, Ihr-wisst-schon-wer, Moses, [Achtung: Kleiner "Supernatural-Staffel-5-Spoiler] der Typ, der genauso aussieht wie einer der apokalyptischen Reiter bei "Supernatural" (was ich sehr verwirrend finde, da der Teufel aussieht wie Jacob) [Spoiler Ende] und, wenn man glaubt, dass er das Monster ist, kommen noch hinzu: Cerberus, Smokey, Monster, Rauchmonster, schwergestörte Giraffe und mein persönlicher Liebling: psychopathische Gewitterwolke. Sollte "Samuel" jemals James ford über den Weg laufen, kommen vermutlich nochmal genausoviele dazu.

Zu Furyas text hab ich sonst keine direkten Ergänzungen mehr, also zur Folge. Was ich bei der Frühstücksszene noch bemerkenswert fand, war, dass Ben zu John sagt: "Why do you let him talk to you like that? " ("Warum lässt du ihn so mit dir reden?") Für mich hatte das schon ein bisschen was von: "Eye, du bist der neue Inselkönig und Jack nur egozentrischer Skalpellschwinger." Da fällt mir ein, dass überhaupt Jacks dramaturgische Relevanz ein weiteres Indiz auf die Zeitschleife darstellt, denn gibt es sie nicht, wäre Jack doch eigentlich ziemlich unwichtig - verglichen mit John, Ben, Desmond, Richard, Charlie, Hurley, Eko, Aaron oder Claire, die fest mit der Insel verwoben sind.

Da der Ballon in dieser Folge gefunden wird, ist es wohl auch an der Zeit mal über den guten alten "Wizard of Oz" zu sprechen. Henry Gale ist in diesem amerikanischen Märchen der Onkel von Dorothy Gale, die es ins wundersame Land Oz verschlägt. Der Zauberer von Oz wiederum stürzte dort mit seinem Ballon ab. Dass Ben oft mit dem Zauberer von Oz, dem Mann hinter dem Vorhang in Verbindung gebracht wird, ist ja nichts neues, doch die wahren Männer hinter dem Vorhang sind letztlich zwei andere, die uns über ihre wahren Absichten, ihre Herkunft und die Fülle ihrer Macht auch weiterhin im Dunkeln lassen. Beizeiten sollten wir die Bezüge zwischen "Lost" und diesem literarischen Werk wohl nochmal ein wenig mehr aufdröseln. Doch genau wie die Brandschutztür ist das wohl ein Thema, dass man gesondert behandeln und betrachten sollte. Also verbleiben wir ersteinmal bei dem Hinweis auf diese Parallelen.

Ansonsten hab ich noch so ein paar Kleinigkeiten:

  • Als John auf dem Hometrainer sitzt, hört man nur einen einzigen Wortfetzen ganz klar heraus und zwar "Lock-". Zwar ist es ein Teil des Wortes "Lockdown" ("Verriegelung"), aber akustisch gibt es keinen unterschied zu "Locke"... da ist selbst unser guter, alter John verwirrt: Die Station ruft ihn jetzt schon beim Namen.
  • Ben ruft John, unmittelbat bevor die Türen runtergehen, zu, er sollte vielleicht lieber Jack holen. Diese kleine Stichelei von Ben rettet letztlich der ganzen Menschheit den Arsch, denn hätte Ben nicht gerufen und John dazu veranlasst vom Stuhl runter in Richtung Waffenkammer zu stürmen, hätte John vermutlich alleine auf dem Flur gestanden! Von da aus hätte er weder Ben aus der Waffenkammer lassen noch selbst zum Computer gelangen können.
  • Eine Frage bleibt für mich bestehen: Warum wird die Verriegelung im Orientierungsfilm mit keinem Wort erwähnt? Wäre doch eine nicht gerade unwichtige Information, zu wissen, dass man wenn der Lautsprecher rauscht, besser ganz flott zum Computer geht. Chang erklärt doch sonst jede Kleinigkeit so detailliert, dass man sich wundert, warum er nicht die Funktionsweise der Toilette erläutert (im Zweischichtbetrieb versteht sich^^). Wurde die Verriegelung erst installiert, als der Orientierungsfilm schon fertig war?
  • Ben sagt gegenüber John, die Losties gäben ihm die Schuld für Dinge, für die er nicht die Verantwort trägt. Klingt für mich fast nach Bens Leben in einem Satz, denn letztlich macht er zwar eine Menge Fehler, ist und bleibt aber auch für alles andere der Sündenbock.
  • Sawyer erwähnt Tallahassee und deutet an, sich dort eine Geschlechtskrankheit eingefangen zu haben - danach fragte Jack sogar in Staffel 1
  • Helen fragt Anthony Cooper: "Are you Him?" - die Antwort ist "Nein", oder?
Das war's jetzt auch von mir. Im Laufe des Tages kommen aber wohl noch ein paar Infos und News ;-)