Freitag, 6. November 2009

Where's Kate?

Man of Science, Man of Faith

Ich hatte diese Woche einige Termine und den Kopf nicht so recht frei, weshalb ich mal ein paar Tage Lost-frei brauchte und dann zum Schreiben selbst auch nur immer mal so zwischendurch kam. Tut mir wirklich leid, dass ihr schon wieder warten musstet, aber bevor ich Mist zusammenschreibe, gönn’ ich mir die Pause dann lieber mal. Etwas anderes habt ihr es wohl von alleine gemerkt: ich habe aufgehört die Tage zu zählen.

Funny how things turn out, huh?“ (Tom Brennan) – meinen Vorsatz jeden Tag eine Folge zu gucken und darüber auch noch zu schreiben, habe ich leider nicht durchgehalten, aber ich mache trotzdem weiter. Ich bleibe eisern... vermutlich ist es meine Bestimmung ;-), auch wenn ich nur bei Filmen, Serien, Büchern und anderen künstlerischen, erzählerischen Werken ein Mann des Glaubens bin. Denn normalerweise bin ich ein Mann der Wissenschaft. Mal wieder etwas, was ich mit Ben gemein habe: ein Mann des Glaubens und der Wissenschaft – je nachdem, was die Situation erfordert. Und wie es der Zufall so will ist dies auch der Titel der Episode: „Glaube und Wissenschaft“ – wiedereinmal eine ziemlich verwässerte Übersetzung, die dadurch, dass man „Mann des/der“ ausgespart hat, nicht gerade einleuchtend wirkt. Denn wer ist der Mann der Glaubens und wer der Mann der Wissenschaft?

Der Mann der Wissenschaft ist leicht zu finden: Jack und zwar sowohl auf der Insel als auch in den unsagbar spannenden Flashbacks. Mal ehrlich: Warum hab ich bei allen Jack-zentrischen Folgen das Gefühl, man hätte sich zusammengenommen 70% der Flashbacks sparen können? Es gibt so viele Charaktere über die wir viel zu wenig wissen: Claire, Shannon, Boone, Libby, Charlotte, Danielle, Richard, Rose, Bernard, Arzt, Walt... da muss man die Folgen doch nicht immer an Jack verschwenden und wenn, sollte man mal lieber Christian etwas näher beleuchten. Okay, diese Folge zählt noch zu den mit den interessantesten Jack-Rückblenden. Das gebe ich ja zu.

Suchen wir nach dem Mann des Glaubens, würde man spontan sagen: John Locke. Das ist auch sicherlich richtig, aber nur ein Teil der Antwort. Denn Jack wird überdies auch als rationaler und dabei fatalistischer Gegenpart zu Christian und Desmond gezeigt. Locke ist halt der Typ Mensch, der ein schwieriges Sudoku mit Kugelschreiber löst, und wenn Christian und Jack die Nummer mit dem halbleeren Glas spielen würden, müsste nur Scotch drin sein und Jack würde sagen: „Das Glas ist halb leer“ – Christian würde erwidern: „Aber nicht mehr lange!“ Christian akzeptiert das Leiden zwar für sich (Stichwort: Red Sox), impft Jack aber auch ein, bei anderen Menschen Hoffnung zu wecken oder wenigstens aufrecht zu erhalten. Deshalb erzählt Jack anderen auf der Insel, das Glas sei halb voll, obwohl er nicht einmal mehr das Glas sieht.

Desmond trägt diese Hoffnung mit sich, als er mit Jack im Stadion spricht: „Well, right. Just one thing: What if you did fix her?“ („Gut, richtig... Da wäre nur eins: Was wenn du sie doch hinbekommen hast?“). Jack als Pessimist zu bezeichnen wäre nicht richtig, denn es wäre eine glatte Untertreibung. Jack ist ein Fatalist. Wenn Jack etwas positiv sieht, dann nur weil er etwas noch schlimmeres erwartet hätte. Wenn er in etwas Hoffnung setzt, dann nur, um sich die erschreckende Wahrheit nicht bewusst machen zu müssen, sie zu verleugnen oder sie abzuwenden. Jack ist nicht in der Lage zu begreifen, dass ihm mit der Insel ein Geschenk gemacht wurde, weshalb er erst zum Mann des Glaubens wird, als er eine Chance sieht, all das zu ändern. John hingegen sieht die Luke zur Station und denkt: „Sieht wie’n Sargdeckel aus, kann aber auch ein Sprungbrett sein!“ (wenigstens eine neue Staffel, die Pro7 noch zeigt – für alle die es nicht erkannt haben: das war aus „Stromberg“). John und Desmond sind nicht nur Männer des Glaubens sondern auch Optimisten, aber das hängt ja häufig zusammen. Wenn man keinen Glauben in irgendetwas setzen kann und alles rein rational sieht, wird man in dieser Welt wohl binnen kürzester Zeit zum Pessimisten. Optimisten glauben aber, dass auch Leid zu irgendetwas Gutem führt, so wie es bei Sarahs Unfall ja eintritt: Dadurch, dass sie verunglückt, erkennt sie was für ein egoistischer Mistkerl Kevin ist und landet bei Jack. Denn jemand, der einen anderen Menschen nicht mehr um sich haben will, sobald er auf einen angewiesen ist, Hilfe benötigt, ist absolut egoistisch. „’In guten wie in schlechten Zeiten’? Nö, auf schlechte Zeiten hab ich kein Bock... Tschüss!“

Überhaupt ist Hoffnung ein ganz zentrales Thema dieser und der vorangegangenen Folgen. Denn Locke öffnet die Luke, weil glaubt, dass Hoffnung darin ist – zumindest sagt er das Hurley. Jack zieht mit, weil er Hoffnung hat, seine Leute darin vor den Anderen verstecken zu können. Das Floß wird aus Hoffnung auf Rettung gebaut und nachdem es dann zerstört und walt entführt ist, hält Michael einzig und allein die Hoffnung, seinen Sohn zu befreien, am Leben. Gehen wir aber erst einmal zurück an den Anfang der aktuellen Folge:

Als ich damals nach über einem Jahr Lost-Pause wusste, dass es endlich weiter geht, war ich schon am Montagmorgen ganz hibbelig. Obwohl ich montags zum Kooperationskurs in Chemie in den ersten beiden Stunden zu einer anderen Schule musste, an der ich mich nun gar nicht gern aufgehalten habe, war der Montag in dieser Zeit mein liebster Wochentag und vermutlich hätte ich einige Chemiestunden bei diesem Knochen von Pauker ohne die Vorfreude auf „Lost“ nicht überlebt. Anders als noch vor der ersten Staffel wussten man ja grob, was einen erwartet, obwohl man ja gerade so aufgeregt wegen dem war, was man nicht wusste. Damals war es ja noch nicht ganz so einfach, die Folgen auf Englisch zu gucken und ich saß also jeden Montagabend vor der Glotze, selbst dann noch, wenn ich, als die Folgen um 22.15 Uhr liefen, am nächsten Tag eine Klausur geschrieben habe. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mir ist dieser Zauber, dieses Zelebrieren der Ausstrahlung irgendwie abhanden gekommen. Was aber auch damit zusammenhängt, dass ich ab der dritten Staffel eben nicht mehr auf die Pro7-Ausstrahlung gewartet habe. Staffel 3 bekam ich von einer Mitschülerin, die die auf Premiere aufgenommen hatte, geliehen, Staffel 4 hab ich dann schon selbst auf FOX geguckt und bei Staffel 5 jeden morgen auf Englisch. Gerade die erste Szene der zweiten Staffel hat für mich daher bis heute einen ganz besonderen Stellenwert, weil man wirklich ganz lange nicht geschnallt hat, wer da wo gezeigt wird. Heute weiß man es und achtet auf ganz andere Sachen.

Da wäre zum Beispiel die Frage: Wieso pennt Desmond oben im Etagenbett, wenn er alleine ist und alle 108 aufstehen muss? Wo zur Hölle steht der Computer, den Desmond hier bedient, denn er geht aus dem Bett, setzt sich auf den Stuhl und rollt zum Computer rüber? Weder ist das Bett so nah am Dom (dem großen Computerraum), noch passen der Hintergrund und überhaupt die Größe des vage zu erkennenden Raumes zum Dom. Außerdem steht der Cursor überraschend weit rechts. Als der Bildschirm im Extreme Close-Up gezeigt wird.

Etwas offensichtlicher und folglich auch wichtiger, ist die Sache mit der Impfung und dem Serum CR 4-81516-23 42. In den Zeiten von Schweinegrippe und Co sollte man sich ja ohnehin mal die Frage stellen, was eine Impfung überhaupt ist, denn ich hab manchmal so den Eindruck, dass sich die meisten Menschen darum wenig Gedanken machen. Jetzt stellen wa’ uns ma’ ganz dumm: ’nen Impfung, was ist das eigentlich? Was einem da gespritzt wird bzw. was Desmond sich da angeblich spritzt, sind für gewöhnlich bereits sehr schwache oder gar abgestorbene Antigene, also die jeweiligen Krankheitserreger selbst. Mit denen soll der Körper (angeblich) leichter fertig werden, wenn er sie bekämpft und Antikörper ausbildet. Hat ein Körper einmal Anti-Körper für einen Erregerstamm entwickelt, ist er dagegen immun. Das bedeutet, dass bei den meisten Krankheiten einmal Impfen in Abständen von durchschnittlich zehn Jahren (bei Erwachsenen) oder gar einmal im ganzen Leben genügt. Die einzige Ausnahme bilden Influenzaviren (also Grippeerreger), da die ständig mutieren, sich verändern, den Gegebenheiten anpassen. Ein weiteres Problem bilden gerade bei Influenzaimpfungen die Nebenwirkungen, da der Körper ja gezielt infiziert wird, wenn auch mit einem geschwächten Erreger. Doch muss für jeden neuen Grippestamm auch ein neuer Impfstoff entwickelt werden. Desmond jedoch impft sich wieder und wieder mit dem selben Impfstoff, ein Impfstoff, der bereits vor 30 Jahren entwickelt wurde. Entweder mutiert die angebliche Seuche – dann hilft ein 30 Jahre alter Impfstoff etwa so viel wie sich einen Eisbären auf den Rücken zu binden. Oder aber der Virus mutiert nicht, dann müsste er nicht so oft auffrischen. Etwas anders würde es sich bei der Passiven Immunisierung verhalten, da man dort bereits ausgebildete Antikörper injiziert. Allerdings nimmt man diese für gewöhnlich nicht vorbeugend vor, sondern im Falle einer Erkrankung, denn hier wäre tatsächlich eine häufige Auffrischung von Nöten, doch würde man selbst die nicht über mehrere Jahre vornehmen. Ihr merkt schon: Wenn das eine passt, passt das andere nicht mehr. Es ist nicht stimmig. Da ich nicht glaube, dass die Lost-Autoren so offensichtlich schlampen würden, sollte man also die Frage stellen: Was spritzt Desmond sich da wirklich? Und auch: Was hat die Dharma davon ihren Arbeitern falsche Tatsachen vorzugaukeln? Sein wir mal ehrlich: In 103 Folgen haben wir keine Auswirkungen irgendeiner Seuche gesehen – die Lost-Sucht, die uns befallen hat, mal ausgenommen. Nur Danielle hat einmal etwas zu Gesicht bekommen, das sie für Auswirkungen der Seuche hielt, was sich durch Jins Zeitreise aber als eine Übernahme des Körpers des Betroffenen durch das Monster herausgestellt hat. Könnte die Impfung also einen Schutz vor Cerberus darstellen? Denn mit dem Monster hatte die Dharma ja definitiv ihre Probleme. Vermutlich haben sie einzig und allein wegen dem Monster den Sonarzaun gebaut.

Ich denke, es ist nicht nötig noch irgendetwas über die tiefere Bedeutung des Songs zu sagen. Denn jedem dürfte wohl klar sein, dass man „Make your own kind of music“ als Allegorie auf Individualismus im Allgemeinen auffassen sollte und der Song zudem für Desmond selbst eine besondere Bedeutung hat. Viel interessanter finde ich die Überwachungstechnik im Schwan. Denn auf die gleiche Weise haben die Alten Ägypter ihre Tempel, Mausoleen und Paläste ausgeleuchtet: Sonnenlicht fällt auf einen Spiegel und wird dann über mehrere andere Spiegel immer weiter reflektiert. Desmond nutzt diese Technik zwar, um ohne Kameras den ganzen Schwan überwachen zu können, aber das Prinzip ist dennoch das gleiche, wenn auch umgekehrt genutzt. Die Eröffnungssequenz endet so wie die letzte Folge der ersten Staffel endete – nur umgekehrt. Anstatt, dass sich die Kamera von John und Jack entfernt und in den Schacht senkt, steigt sie erst vom Schachtboden mit Blick auf selbigen empor und dreht sich dann um 180°, ehe sie auf Jack und John zufährt. Dieser Filmische „Trick“ macht deutlich, dass John und Jack – ohne sich dessen bewusst zu sein – Desmond ansehen. Außerdem wird hier ein in dieser Episode sehr beleibtes Stilmittel erstmals genutzt: Man zeigt etwas in umgekehrter Reihenfolge. Walt ist in dieser Folge auch nicht der einzige, der rückwärts spricht. So ergeben einige Dialoge auch rückwärts abgespielt noch... okay, zu behaupten, dass sie Sinn machen würden, wäre vielleicht dann doch zu viel des Guten.

Oberhalb der Luke leiert Hurley mit monotoner Computerstimme die Zahlen runter. Bin ich der einzige, den das an den Funkspruch mit den Zahlen denken lässt? Es gab ja vor geraumer Zeit mal das Gerücht, man höre die Stimme von Jorge Garcia. Was wenn das stimmen würde? So oder so: um die Zahlen ranken sich noch eine Menge ungelöster Geheimnisse. Jack will zumindest auf keinen Fall in die Luke, ist nicht einmal neugierig. Kate entdeckt außerdem den von innen an die Luke geschriebenen Schriftzug „QUARANTINE“. Wir wissen ja mittlerweile was er bedeutet. Für die Insassen der Station war der Rest der Insel aus Angst vor Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS oder irgend so ’nem Stuss eine Quarantänezone.

Bei den Höhlen verkündet Charlie derweil: „Okay, no one is out there. No one is coming.“ („Okay, da draußen ist niemand und es wird auch niemand herkommen.“) Charlie leugnet die Existenz der Anderen, behauptet Rousseau habe das Feuer selbst gemacht. Doch dann ist Vincent verschwunden – mal wieder („I lost the damned dog.“). Shannon begibt sich auf die Suche und Sayid folgt ihr. Vincent wartet auf einer kleinen Lichtung im hohen Gras auf sie. Als Sayid sich nähert, lockt Vincent ihn weg. So ist Shannon alleine, als sie das Flüstern hört und Walt auf der Lichtung erscheint. Er ist klatschnass, Wasser läuft an ihm hinab und er warnt Shannon: „Yvan eht nioj!“ Ähm... nein, falsche Serie. Walt sagt natürlich: „Psst. Dab nottub. Nottub eht hsup t’nod.“ („Psst. Esöb Etsat. Nekcürd Etsat ied thcin.“) Er spricht also rückwärts und sagt eigentlich: „Nicht die Taste drücken. Taste böse!“. Jetzt könnte das bloße Verschlüsselungstaktik der Autoren sein. Aber es könnte auch darüber hinausgehen und mit den Zeitanomalien oder der Art von Walts Erscheinung selbst zu tun haben. Es gibt hier unzählige Erklärungsmodelle: Walt manifestiert sich selbst, die Insel teilt sich über die Erscheinung mit, „Samuel“ hat die Finger im Spiel und so weiter und so fort. Das eigentlich problematische ist aber vielmehr: Wir wissen ja, was passiert wenn man die Taste nicht drückt. Niemand, der das weiß, und noch bei Verstand ist, würde es unterlassen, die Taste zu drücken oder versuchen jemand anders in diese Richtung zu lenken. Außer natürlich einem wären die Menschen auf der Insel egal und man könnte sich von einem weiteren Vorfall oder der Notfallabschaltung irgendeinen Vorteil versprechen. Wem aber käme ein erneuter Vorfall oder die Energiespitze kurz vor Vorfall bzw. Implosion zu Gute. Letztlich gibt es da nur zwei, für die das von Vorteil wäre: Charles Widmore und „Samuel“. Als Desmond einige Wochen später die Notfallabschaltung betätigt, genügt die freigesetzte Energiespitze sowohl Charles als auch Penny, um die Insel zu lokalisieren. Doch wäre Charles ohne die Hilfe einer sehr mächtigen Person auf der Insel nicht in der Lage so eine Nummer durchzuführen. Doch weder Jacob noch „Samuel“ sind an Charles’ Rückkehr als solche interessiert. Jacob hat „seine“ Leute auf der Insel und würde deren Leben nicht riskieren, um jemanden zurückzulotsen, dessen Verbannung er vielleicht nicht angeordnet, aber wenigstens gebilligt hat. „Samuel“ möchte prinzipiell niemanden auf der Insel haben, könnte Charles aber nutzen, um Ben und John von der Insel zu lotsen, was seinem Plan wie wir wissen, sehr dienlich wäre bzw. sein wird. Der Vorfall selbst würde „Samuel“, da er am Überleben der Menschheit keinerlei Interesse hat und sie von der Insel komplett entfernen will, aber durchaus nutzen. Also zeigen derzeit alle Finger auf „Samuel“ als Urheber dieser Erscheinung.

Doch was ist mit Vincent? Er führt Shannon ja dahin und das ist nicht das erste Mal, dass dieser Hund in wichtige Geschehnisse auf der Insel eingreift. Er weckt Jack, nachdem er von Christian einen Auftrag bekommen hat. Walts Suchen nach Vincent beeinflussen maßgeblich Walts Beziehungen zu Locke und zu Michael. Auch in späteren Folgen führt er die Losties irgendwohin oder lenkt sie ab.

Natürlich glaubt niemand Shannons Geschichte so recht, aber Zweifel löst sie bei einigen schon aus. Könnte etwas mit dem Floß passiert sein? Hörte Shannon die Anderen? Sind die womöglich sogar in der Nähe?

Jack hält zumindest seine große Wir-bleiben-alle-hier-denn-das-Glas-ist-halbvoll-Ansprache. Schließlich ist auch falsche Hoffnung Hoffnung. John ist es leid zu warten und macht sich auf den Weg zurück zur Luke auf wieder einmal zeigt sich Johns Ungeduld; eine Eigenschaft, die ihn zu einem gefundenen Fressen für „Samuel“ macht und ihn krass von Ben unterscheidet. John will alle Antworten sofort und frei Haus. Ben hingegen hat 35 Jahre ausgeharrt und hätte ohne die Manipulation durch „Samuel“ wohl noch weitere 35 drangehangen. John hingegen schafft es geradeeinmal oberhalb der Luke auf Kate zu warten. Als die beim Abstieg Angst bekommt, nutzt sie Jack Zähltrick, kommt dabei allerdings nur bis zur 4, ehe Desmond zuschlägt und ein heller Lichtkegel in den Nachthimmel schießt.

Jack hat derweil seine Meinung ganz urplötzlich, auf unerklärliche Weise geändert und klettert den Schacht jetzt doch runter. Da unten findet er unter anderem Johns Schuhe, eine brummende schlüsselanziehende Wand, ein wirsches Graffiti und einen Computer vor, ehe John mit ’ner Knarre am Kopf in der Tür steht. Jack stellt jetzt die Frage des Tages: „Where’s Kate?“ („Wo ist Kate?“) Nein! Die doch nicht – die andere: „Is this what you were talking about, Locke? Is this your destiny? All roads lead here?“ („Ist es das, wovon du gesprochen hast, John? Ist dies deine Bestimmung? Alle Pfade führen hier her?“) Genau, die meinte ich. Und wie ich schon letztes mal sagte: Jacks Pfad hat hier geendet, John endet woanders und sogar erst nach seinem eigenen Tod: unter der Statue.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zu den Rückblenden: Christian sagte Jack einst, er solle keine Entscheidungen treffen, denn er könne nicht alle retten. Als nun Sarah und Adam Rutherford eingeliefert werden, muss Jack sich entscheiden und er entscheidet sich für Sarah, die einmal seine Frau werden wird, und somit gegen Adam, Shannons Vater. Wiedereinmal will Jack etwas wieder hinkriegen und verspricht Sarah unmittelbar vor der OP: „I’m going to fix you!“ („Ich bekomme das wieder hin!“) Sarah soll tanzen auf ihrer Hochzeit. Im festen Glauben, versagt zu haben, rennt Jack also die Stufen im Stadion auf und ab und trifft dabei auf Desmond, der Jack ziemlich schnell durchschaut. Warum nun Desmond als Schotte ausgerechnet in einem Stadion in Los Angeles mit Laufen für einen Segeltörn trainiert, sei mal dahin gestellt. Im Gegensatz zu Jack glaubt Desmond an Wunder („Miracles“) und regt an, Jack solle einfach einmal in Betracht ziehen, dass er es doch hinbekommen habe. Dann verabschiedet Desmond sich mit: „See ya in another life, yeah?“ („Seh dich im nächsten Leben, ja?“) Und ich verabschiede mich mit:

See you in a another review, brothers and sisters!

12 Kommentare:

  1. Ich liebe diesen Satz:

    "Schließlich ist auch falsche Hoffnung Hoffnung"


    Tug tsib ud.Os retiew!

    AntwortenLöschen
  2. ja, mit den Tagen kommt das jetzt eh nicht mehr bis zum Staffel-Auftakt hin oder? sind ja jetzt plötzlich doch nur noch 75/9 tage/Stunden und 24+23+14+17=78 folgen übrig?

    schade :-(

    AntwortenLöschen
  3. Nein, es kommt leider nicht mehr hin. Aber wie schon gesagt: "Der Vorfall" werde ich vorziehen und alle ausstehenden gibt es in der Staffelpause. Irgendwie bekommen wir alle Folgen vor dem großen Finale komplett.
    Da ich zu der Hälfte der fünften Staffel ja schon was geschrieben habe, als sie lief, setz ich mir jetzt mal als persönliches Ziel wenigstens mit Staffel 4 durch zu sein, bevor die sechste anläuft und das müsste auch zu schaffen sein. Ich hab jetzt auch wieder etwas mehr Zeit. Ihr könnt also davon ausgehen, dass die nächste morgen früh online kommt und es im Großen und Ganzen wieder täglich eine gibt.

    AntwortenLöschen
  4. Puh war das eine Droge...^^
    4.Staffel durchzubekommen wäre ein realistisches Ziel, die 5.Staffel liegt ja sowieso nicht weit zurück und bis auf den Vorfall gibt es nach deinen Reviews zu Staffel 5 keine Lücken mehr.
    Also wären es etwas mehr als 60 Folgen in 75 Tagen... puhh

    AntwortenLöschen
  5. Super Review wiedermal . Besonders gefallen hat mir die Stelle mit Shannon, Vincent und Walt im Dschungel ....echt geiler grusel-moment, diese szene...
    ach ja ...und ich musste auch direkt wieder an die alten Zeiten denken , wo ich als (damals noch) kleiner LOST fan , jede Woche auf Prosieben eine Folge geguckt hab ....auf Deutsch :D hehehe ist echt lustig wenn mans mit heute vergleicht , wo ich nur noch alles auf Englisch gucke... Hab damals auch von Freunden die Folgen von Premiere aufgenommen bekommen. Damals ab Folge 12 Fire + Water war meine Pro7 Zeit vorbei .... aber man muss schon zugeben ,,,,irgendwie hatte es was ... :D aaaach Nostalgie

    Freue mich schon sehr auf die nächste Review , besonders auf die der kommenden Folgen . Season 2 gehört eh zu meinen LIeblingsstaffeln :D
    Weiter so , man ! YOu ROCK !!! :D

    AntwortenLöschen
  6. Da kann ich so gar nicht zustimmen. Season 2 ist die Staffel, die ich am wenigsten mag. Das liegt hauptsächlich an den ganzen neuen Leuten, die aus dem Heck eingeführt werden und ich nicht besonders mag; insbesondere Ana-Lucia!!

    Aber nun zu dieser Review. Ich weiß, dass John der Liebling von vielen ist, aber ich habe mich oft über ihn aufgeregt. So auch in dieser Folge. Warum konnte er nicht auf den Morgen warten und mit allen zusammen zur Luke gehen. Manche Dinge, wie Zerschiessen des Computers und dann Jack unter Druck setzten, damit der unbedingt sofort die Taste drückt, hätten dann vielleicht nicht geschehen müssen.
    Kate will ihm helfen und bringt sich und die anderen damit auch in Gefahr. Ich glaube, ich hätte ihn einfach gehen lassen!!!

    Und Charlie hat sich die Sache auch etwas zu einfach gemacht und gemeint, da ist niemand. Immerhin hat er doch Ethan getötet und der musste ja nun irgendwo hergekommen sein.

    AntwortenLöschen
  7. Deshalb ist John in meinen Augen auch ein schlechterer Anführer als Ben: Er denkt mehr an sein Vorankommen als an die Gruppe und den Schutz der Insel. Für einen Anführer ist John zu eigensinnig, zu wenig kritikfähig.
    Kate geht ihm aber wohl auch hinterher, weil ihr durchaus bewusst ist, dass die Gruppe auf John angewiesen ist.
    Ach, und zum Thema Lieblingsstaffeln: meine Reihenfolge ist: 5, 3, 4, 2, 1 ;-)

    AntwortenLöschen
  8. „Yvan eht nioj!“ - Der war gut! :-D

    Meine Reihenfolge ist: 5, 4, 3, 1, 2

    Staffel 3 hat landete v.a. wegen dieser schrecklichen Hydra-Folgen nicht auf Platz 2!

    AntwortenLöschen
  9. Meine Reihenfolge ist 5, 4, 3, 2, 1. Ganz einfach aus dem Grund, dass ich jede Staffel nach dem schauen der jeweils nächsten irgendwie nicht mehr so spannend fand. Da muss ich sagen, hab die Autoren mich in den Bann gezogen und jede Staffel spannender gestaltet als die vorher.

    BTW, ich habe heute Staffel 5 zu Ende geschaut, nachdem ich die Box erhalten hab. Und vor allem in der ersten Hälfte sind mir so einige Sachen in den Sinn gekommen, die mir beim ersten betrachten nicht aufgefallen sind. Und vor allem bei Life and Death of Jeremy Bentham hab ich bei Locke nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Er wird in dieser Folge, die er ja abseits der Insel verbringt so manipuliert, wie es auf der Insel selbst selten der Fall war. Dort wirkt er immer wissend, zumindest auf mich. So auch hier in dieser Folge. Auch wenn es für ihn mit einer Knarre im Genick endet, so ist er zielstrebig, sagt er hat nur auf Kate gewartet. Als ob er wusste, dass sie kommt. Ich glaube nicht, dass Locke in einer Schleife steckt, oh nein. Aber auf der Insel muss er einfach eine Quelle des Wissens haben, die wir momentan nur erraten können.

    AntwortenLöschen
  10. hmm... die Reihenfolge bei mir ist
    5 , 4 , 2 , 3 ,1 .... Hör ich nicht zum ersten Mal , dass die 2.Staffel in den Augen vieler Fans die am wenigsten gemochte ist.. aber ich fand sie eindeutig besser als Season 3. Ich fand es (natürlich vor allem damals) unglaublich spannend, die neuen Charaktere kennen zu lernen. Mr. Eko z.B. gehört mit zu meinen Lieblingscharakteren. Klar Ana-Lucia , war immer so n hack-auf-mir-rum Charakter der Serie , aber gehasst hab ich sie nun auch nicht , ähnlich wie bei Kate...nur nicht so ausgeprägt. Dass Ben der bessere Anführer ist , ist auf jeden Fall wahr. ER ist auch einer der Hauptgründe bei mir , die Show zu gucken , aber ich finde es ist nachvollziehbar ,dass Ben mehr Geduld aufbringen konnte als John.... John hatte ja so gut wie keine Beweise oder Mitzieher , die seinen Glauben an die Insel geteilt haben .... also so gut wie keine . Auf der anderen Seite hatte Ben halt eben die Anderen . Er konnte an etwas festhalten . Wenn ich John wäre , wär ich bestimmt auch sehr ungeduldig geworden . Ich sitz auf ner Insel fest , hoffe/glaube meine Bestimmung gefunden zu haben und mit jedem Happen an Information , den ich kriege will ich bitte mehr und je früher ich weiss ob ich recht hab oder wahnsinnig geworden bin , desto besser.

    Aber stimmt schon ,.... es war ziemlich unnötig voreilig in der selben Nacht noch runterzusteigen , da hab ich mich auch über ihn aufgeregt . ...

    AntwortenLöschen
  11. "Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf Morgen", wird er sich wohl gedacht haben^^.

    Also ich liebe die dritte Staffel, weil ich einfach ein Fan der Anderen bin und die in der am präsentesten waren. Die zweite Staffel steht bei mir auch nur deswegen vor der ersten, weil die zweite etwas hatte, was die erste nicht hatte: Ben. Wie der die Losties an der Nase rumführt ist einfach immer wieder ein Hochgenuss^^

    Und falls ihr wartet: Bin mit der Review so gut wie fertig. Es fehlt nur noch die Rückblende.

    AntwortenLöschen
  12. Ich persönlich kann die 5 Staffeln nicht zusammenhängend bewerten, für mich sind das 2 Bereiche, die sehr weit auseinandergehen.
    Einmal Staffel 1-3 und dann Staffel 4-5...

    und insgesamt hab ich an die ersten drei Staffeln schönere, spannendere Momente und Erinnerungen,
    ja auch ich habe die ersten beiden Staffeln im TV gesehen...
    obwohl nein, stimmt nicht

    Ich habe nur bis zum Anfang der zweiten Staffel geschaut, dann den Rest der zweiten Staffel verpasst,
    weil meine Frau immer "Desperate Housewifes" oder "Sex and the City" sehen wollte :-[

    Erst mit Start der dritten Staffel war ich wieder im LOST-Fieber und hab mir dann die ersten beiden Staffeln auf DVD geholt und parrallel zur dritten geschaut (da ging das noch halbwegs)

    Seit dem Beginn der Zeitsprünge hat die Serie leider an Spannung nachgelassen (für mich), weil ich dies als eine der langweiligsten Ideen für die Serie erachte...

    AntwortenLöschen