Wie ihr an der Position des Posts seht, ist er schon länger in Arbeit (das Programm stellt die Dinger nämlich in der reihenfolge rein, in der sie angelegt wurden). Ihr kennt das Verfahren ja mittlerweile zur Genüge, weshalb ich mir die langen Vorreden mal spare und wir direkt in den Gastbeitrag einsteigen:
Sun und Jin, meine beiden Lieblingskoreaner. (Dann kennst du offenbar nicht viele Koreaner^^ [ein Satz, eine Anmerkung - soll kein Trend werden].) Naja, zumindest wenn man die Sympathien der beiden addiert und den Durchschnitt bildet. So sehr wie ich Sun hasse, so sehr kann ich Jin leiden. Naja, wahrscheinlich bedingt das eine das andere. (Ach so, na dann.) Und diese Episode ist quasi prädestiniert dazu, meinen Standpunkt zu untermauern. Die Folge beginnt mit einer Rückblende, in der Jin versucht Sun zu verführen, das Ganze aber gewaltig nach hinten los geht. Mal ehrlich, hier stellt sich Jin dümmer an als die Bauern auf RTL (und das will was heißen). Die liefen damals sogar parallel zu "Lost" udn wir wissen ja: es gibt keine Zufälle! [noch eine Anmerkung der redaktion, die sich eigentlich vorgenommen hatte, still zu sein]. Wer fragt schon, während man gerade mitten im Vorspiel ist, seine Frau/Freundin, ob sie die Temperatur gemessen hat? Jin, das müssen wir aber nochmal üben. Vielleicht gibt es ja auch bald die Erfolgs-RTL –Sendung „Fischer sucht Frau“. Da werden nicht nur Fische ausgenommen.
Zurück auf der Insel sieht man Sun bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, Pflanzen pflegen in ihrem Garten. Jin gefällt das aber nicht so sehr, er hat Angst, dass seine Frau wieder entführt wird. Er zerstört den Garten und Sun rennt aufgebracht davon. Jetzt könnte man meinen, Jin hat immer noch nichts gelernt. Aber hier hat Jin nur aus Liebe gehandelt. Er will seine Frau beschützen und setzt dafür sogar das Überleben der Gruppe aufs Spiel. Na gut, so drastisch vielleicht nicht, aber der Garten wäre sicher später eine wichtige Nahrungsquelle der Losties geworden. Hier sieht man, wie Jin Prioritäten setzt und wenn man sich Sun dazu anschaut, dann tut mir Jin echt leid. Er müht sich, alles für sie zu tun, er beschützt sie, würde für sie sterben und die merkt das einfach nicht. Bis zu dieser Folge hab ich mir schon so manches Mal gedacht, dass Jin eigentlich etwas viel besseres verdient hat als diese Zicke.
Aber nicht nur Jin sorgt sich um Sun. Auch Rose und Bernard wollen ihr helfen, sich um sie sorgen als Sun am Strand ankommt. Der geht es nämlich nicht sehr gut, Übelkeit und Bröckelhusten quälen die Gute. Als aber Rose und Bernard nachfragen, ob es ihr gut geht, riegelt Sun ab und will allein sein. Selbst als die beiden sie dazu drängen, zu Jack zu gehen, wehrt sie das ab. Nachdem was mit Hurley passiert ist (ihr wisst schon, das Blatt im Dschungel) sollte sie es aber durchaus mal beim Arzt ihres Vertrauens versuchen.
Die nächste Rückblende zeigt Sun und ihren Englischlehrer Jae. Diese Szene ist in meinen Augen sowas von überflüssig, dass ich gar nicht weiter darauf eingehen werde. Entweder ich verstehe hier den Subtext nicht, oder es ist so wie bei „… and Found“, einfach überflüssig. Also zur nächsten Station (nicht eine von der DHARMA) Sun geht zu Sawyer und fragt nach den Medizinvorräten. James will jedoch nur das herausgeben, was Sun auch braucht. Die gibt schließlich zu, dass sie einen Schwangerschaftstest haben will, den sie schließlich auch bekommt. Da hak' ich nochmal kurz ein: das ist so typisch Sun. In einer Apotheke lässt man sie ja auch nicht an die Schränke. "Ja, kein Problem, suchen Sie sich raus, was Sie brauchen. Das Morphium ist übrigens im dritten Schrank 23te Schublade von oben." Nichts Spannendes. Spannend dagegen fand ich das Buch, welches Sawyer am Anfang liest. „Are You There God? It's Me, Margaret.“ In diesem Buch geht es um Margaret, die in der Pubertät steckt. Ihre Mutter ist Christin, ihr Vater ist Jude und sie begibt sich auf den Weg, die Religion zu finden, welche sie für sich in Ordnung findet. Nun wollen die Christen sie natürlich überzeugen, dass sie auch dem christlichen Glauben angehört, die jüdische Seite der Familie hingegen akzeptiert sie so wie sie ist. Zwar nehmen sie Margaret auch einmal mit in die Synagoge, aber nur um ihr die jüdische Lebensweise zu zeigen, nicht um sie zur Jüdin zu machen. Und jetzt ein kleines Wörter-Tausch-Spiel für euch: Ersetzt einmal Jude durch Jacob und Christ durch "Samuel". Das Ganze kommt einem schon irgendwo vertraut vor. "Samuel" versucht durch Manipulation und aktives Eingreifen Ben auf seine Seite zu ziehen. Jacob hingegen tut nichts, belässt Ben wie er ist und akzeptiert ihn so als Anführer der Anderen. Bei Hugo, als dieser das Gefängnis verlässt, wird es bei Jacob noch deutlicher. Er sagt Hugo zwar, dass er auf die Insel zurück sollte, er betont aber ausdrücklich, dass es seine Entscheidung ist. Da sind schon Parallelen da. Das Buch handelt zwar auch von den sonstigen Leiden eines pubertierenden Mädchens, aber das hat nun wirklich nichts mit LOST zu tun. Nicht? Und was ist mit Alex? Zu der Religionsfrage fällt mir noch ein schönes Zitat von einem jüdischen Gelehrten (hab den Namen vergessen) ein: "Der Glaube an Jesus trennt uns, doch der Glaube Jesu eint uns"
Bei Dr. Kim wird nun ein sehr aufgebrachter Jin gezeigt. Der hat gerade erfahren, dass Sun unfruchtbar sein soll. Er wirft ihr sogar vor, es gewusst und ihm verheimlicht zu haben. Komisch, dass Jin hier so schlecht von Sun denkt, während er, wenn es aber um andere Dinge geht, echt blauäugig ist. Auf jeden Fall nimmt er das Büro des Doktors auseinander und stürmt wütend davon. Sun hingegen ist vollkommen ruhig und gefasst. Sie nimmt die Nachricht auf, verlässt jedoch nie ihre Rolle, nämlich die der Tochter von Mr. Paik. Dieser Klassenunterschied zwischen den beiden wird hier nur zu deutlich. Jin, der Fischer aus einfachem Hause, zeigt hier seine Emotionen in der Öffentlichkeit. Sun hingegen, aus noblem Hause, hat seit ihrer Kindheit gelernt, in der Öffentlichkeit emotionslos und zurückhaltend zu sein. Diese Szene stellt wirklich sehr deutlich dar, dass beide immer noch in ihrer Rolle fest stecken. Könnte aber auch darauf hindeuten, dass sie sich als Frau mehr zurückhalten muss, weil sie in der gesellschaftlichen Hierarchie unter Jin steht.
Auf der Insel wandelt sich das. Jin bleibt zwar der Fischer, was hier ja auch echt nützlich ist, aber Sun wird offener, emotionaler, auch vor anderen. Sie passt sich an, was sie auf der Insel noch ein wenig sympathischer wirken lässt. Dennoch bleibt sie verlogen, das ist keine Frage.
Als nächstes sieht man Sun mit Kate auf das Ergebnis des Tests wartend. Natürlich ist der Test von den Widmore Labs. Natürlich haben wir alle damals gedacht, es ist halt irgendein Test. Er ist im Staffelfinale wird klar, das Widmore doch eine größere Rolle zu spielen scheint. Die beiden warten also und unterhalten sich natürlich dabei (wäre ja auch langweilig sonst). Kleiner Insider: Hätten sie eine Mikrowelle gehabt, hätten sie auch auf Pizza-Taschen warten können, in denen der Käse reinste Lava ist [Anmerkung eines "[scrubs]"-Fans]. Kate erwähnt zwischendurch „I mean, who flies with a pregnancy test, right?” ("Ich mein, wer fliegt schon mit einem Schwangerschaftstest, oder?"). Kate verrät sich allerdings selbst mit der Art und Weise, wie sie es sagt. Dieses leichte Kichern und das „right“ am Ende sind einfach zu verräterisch. Als dann die beiden pinken Streifen erscheinen, ist Sun nicht wirklich glücklich und die beiden gehen zu Jack, um sich abzusichern. Der sagt, dass es auf jeden Fall stimmt. Bis hierhin echt unspannend. Aber dann fängt Jack auf einmal an, dass Sun es Jin erzählen muss und sie dabei die ganze Wahrheit sagen soll. Dann dauert es noch 5 Sekunden, bis er Kate anlügt. Die fragt, ob alles in Ordnung im Schwan ist. Jack sagt, alles ist bestens. Dass er einen Gefangenen hat, der ihn und John ziemlich an der Nase herumführt, verrät er natürlich nicht. Ich finde es sehr unverschämt von Jack, Sun zu sagen, sie soll ehrlich sein, wenn er es nicht einmal ein Gespräch lang ohne Lüge oder Vertuschung aushält. Ja, so ist Jack!
Jin ist unterdessen beim Fischen und wird von Bernard und Sawyer beglückwünscht (Papa-San fand ich einfach nur grandios). Jin hat aber keinen blassen Schimmer, was die beiden da erzählen, was uns in dieser Szene zum ersten Mal richtig gezeigt wird. Ich persönlich finde es wirklich gut, diese Szene aus der Sicht von Jin zu zeigen, denn so kann man richtig mit ihm mitfühlen. Er versteht niemanden, ihn versteht auch niemand, einfach schrecklich. Das zeigt noch mehr, warum er Sun so unbedingt beschützen will, sie ist sein einziger Bezugspunkt, die einzige Person, mit der er sich unterhalten kann. Das sagt er ihr dann auch direkt im Anschluss, als er ihren Garten wieder aufbaut. Sun gesteht aber auch endlich was. Dr. Kim hat ihr nämlich vorher in einer Rückblende erzählt, dass in Wirklichkeit Jin unfruchtbar ist. Sun sagt Jin also, dass sie schwanger und dass er eigentlich unfruchtbar ist. Nun ist Jin zwar ein Fischer, aber blöd ist er nicht. Er kann 1 und 1 zusammenzählen und wird stutzig. Wenn er nicht die flottesten Jungens in der Hose hat, ist er dann überhaupt der Vater? Eine durchaus berechtigte Frage, die nicht nur er sich stellt. Sun versichert ihm aber, dass sie ihn nie betrogen habe und das Kind auf jeden Fall von ihm sei. „Then it's a miracle.“ (Dann muss es ein Wunder sein) sagt schließlich Jin. Er hat damit natürlich recht, aber trotzdem kann Sun ihm nicht einmal die ganze Wahrheit sagen und zugeben, dass sie eine Affäre mit Jae gehabt hat. Das zeigt wieder einmal Suns wahres Wesen. So, aber genug jetzt, der Teil mit Jin und Sun ist jetzt (endlich) vorbei, ab zu "Henry" in den Schwan.
Naja gut, zumindest fast in den Schwan. Noch sind wir am Strand, dort sitzt nämlich Locke vor Anas Zelt. Die kommt auch gleich angerannt, als ob der Teufel hinter ihr her wäre („You are running like the devil is chaising you.“) Und Ana so darauf: „Maybe he is.“ ("Vielleicht ist er das"). Da ich nicht viel von der Theorie halte, dass die Insel die Hölle oder irgendeine Art von Bestrafung ist, finde ich, dieser Satz birgt mal so rein gar nichts. Nur die musikalische Untermalung dieser Szene ist genial gemacht. Denn am Anfang, als Ana rennt, wirkt die Musik bedrohlich, so als ob die gute wirklich von etwas verfolgt würde. Letztlich ist es nur eine Trainingseinheit. Locke klärt nun Ana über "Henry" auf, der ja das letzte Mal von Sayid nicht sonderlich erfolgreich „bearbeitet“ wurde. Nun soll Ana also ihr Glück versuchen und ihn verhören. Locke geht hier ziemlich locker mit dieser Information um, denn schließlich hätte jeder, der zufällig vorbei gekommen wäre oder gute Ohren hat (Legolas? Sylar?), das Gespräch mit verfolgen können. Jack hätte hier völlig anders gehandelt. Er hätte, wenn er es überhaupt gesagt hätte, Ana ohne ein Wort in den Schwan gelockt und sie dort vor vollendete Tatsachen gestellt. Dies zeigt schon einmal deutlich, wie unterschiedlich die beiden Anführerpersönlichkeiten der Losties doch sind (Sawyer grenze ich hier aus, da er wirklich erst ab S5 zum Anführer wird). Der letzte Satz von Locke untermauert das Ganze noch einmal: „I don't need Jack's permission to talk with you, because right now there's a man sitting in a room in my hatch and I want him out.” ("Ich brauche Jacks Erlaubnis nicht, um mich mit dir zu unterhalten, weil momentan ein Mann in einem Zimmer in meiner Luke ist und ich will ihn da raus haben.") Oh, was kommt denn da aus Johns Mund? Seine Luke? Ich finde es ziemlich dreist von ihm, so etwas zu behaupten. Immerhin teilen sich die Leute die Arbeit (Knöpfchen drücken) und gebaut hat Locke sie nun auch nicht. Gefunden hat er sie mit Boone, geöffnet hat sie das Dynamit der Black Rock, gebaut hat sie die Dharma. Also was bringt Locke dazu, zu sagen, es wäre seine Luke? Vielleicht weil er mehr darüber weiß, als alle anderen?
Vielleicht aber auch, weil er sich für die Station verantwotlich fühlt. Die anderen sehen sie als Badezimmer, Lagerraum, Gefängnis, Waschküche, Wunderhöhle, aus der mal Essen kam. John ist der einzige, den die Luke wahrlich aufgrund ihrer eigentlichen Funktion interessiert.
In der nächsten Szene wird geklärt, warum John keine Haare auf der Insel wachsen, er rasiert sich nämlich immer, wenn Jack sich duscht. Ob er das auch macht, wenn Kate darunter steht? Die ist nicht "sein Typ" [kleiner Scherz]. Naja, eigentlich egal, auf jeden Fall klärt Locke Jack darüber auf, dass Ana momentan bei "Henry" ist. Dorthin schwenkt nun auch die Kamera. Ana geht viel netter mit Henry um, als es noch Sayid getan hat (da gehört auch nicht viel dazu) und bekommt prompt eine Karte zum Ballon von Henry. Interessant ist noch, wie "Henry" darauf reagiert, dass die Tailies die Insel überquert haben. Er wirkt sehr überrascht, er ist halt wirklich ein sehr guter Schauspieler. Immerhin weiß er genau, dass die Tailies gewandert sind. Seine Tarnung ist bis hierhin wirklich noch perfekt, keiner von den Losties hat einen Beweis, dass "Henry" lügt. Das wird auch deutlich, als er sagt, dass die Ballonfahrerei etwas anderes wäre, als auf dem Land zu reisen. Er könne keine Karte zeichnen, da es eben bei einem Ballon völlig andere Dinge zu beachten gibt als eine Karte. Dennoch lässt er sich von Ana überzeugen, schon weil es für ihn die beste Option ist, aus der Kammer heraus zu kommen und die Losties noch besser zu manipulieren. Und was hat er auch zu verlieren? „It doesn't matter what I do, I'm dead already.” ("Es ist nicht von Bedeutung, was ich tue, ich bin sowieso schon tot.") Dieser Satz kann natürlich auch doppeldeutig interpretiert werden, aber wie ich oben bereits schrieb, halte ich nix von der Höllen-Theorie und noch weniger von der „Alle sind tot“-Theorie. Deshalb wird es "Henry" wohl so meinen, wie es auch rüber kommt. Er ist für die Losties einer der Anderen und daran wird sich nichts ändern. Selbst wenn "Henry" wirklich Henry gewesen wäre, hätte Sayid ihm wohl nie so wirklich getraut. Ben könnte aber auch gemeint haben, dass er eh' schon tot wäre, weil er Krebs hat. Denn schafft er es nicht Jack zu einer Operation zu bewegen, was ihm in seiner Tarnung schwerlich gelingen dürfte, sofern er nicht in eine Röntgenmaschine fällt, die zufällig in der Waffenkammer rumsteht, wird er nicht an Sayids Schlägen, sondern an dem Tumor sterben. Gibt er seine Tarnung auf und sagt, weshalb er auf dem Weg zu den Losties war, muss er befürchten, am nächsten Morgen mit einer Kugel im Kopf aufzuwachen. Wie er sich auch verhält: er ist ein toter Mann - zumindest glaubt er das. Ironie des Schicksals ist es da wohl, dass er einige Jahre später neben Sun der einzige Hauptcharakter ist, der auf der Insel und am Leben ist.
Diesen Blick wirft John Jack zu, nachdem dieser Ana verabschiedet hat. Als ich das beim Aufschreiben der Notizen gesehen habe, hab ich nur so gedacht: Wenn Blicke töten könnten. Er durchbohrt Jack quasi. Das verdeutlicht noch einmal den Machtkampf, den die beiden führen.
Ana geht unterdessen zurück zum Strand und zeigt Sayid und Charlie die Karte. Aber warum zeigt sie sie ausgerechnet Sayid (Charlie ist ja nur zufällig dabei)? Vielleicht aus einem Wunsch nach Wiedergutmachung heraus, obwohl das ja so gar nicht zu Ana passt. Und warum sagt Ana das nicht Jack und Locke? „Jack and Locke are a little too busy worrying about Locke and Jack.” ("Jack und Locke sind ein bisschen zu beschäftigt sich um Locke und Jack zu sorgen.") Da bringt es Ana ganz einfach mal auf den Punkt. Sie hat vollkommen recht, denn Jack und John sind einfach zu sehr mit sich beschäftigt, als das sie wirklich sehen würden, was um sie herum passiert. Jack will unbedingt erst die Luke geheim halten und dann "Henry". Locke will alles mit den Losties teilen, er will Gleichberechtigung, solange er als Anführer angesehen wird. Das sind natürlich zwei Ansichten, die überhaupt nicht zusammen passen und so versuchen sie lieber den jeweils anderen auszustechen, als sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, nämlich ob "Henry" die Wahrheit sagt oder nicht.
Ana, Sayid und Charlie gehen unterdessen und suchen den Ballon. Ana bemerkt natürlich Charlies Waffe und sagt, er solle sie doch jemandem geben, der weiß, wie man damit umgeht. Charlie hält also Ana die Waffe hin, die greift danach und… Charlie gibt die Waffe an Sayid. Grandios fand ich das. Hier wird Ana einmal richtig gezeigt, dass Vertrauen nicht einfach so da ist, sondern dass man sich so etwas verdienen muss. Ana hat in der Tat einiges auf zu holen, immerhin hat sie Sawyer, Michael und Jin gefangen gehalten und Shannon getötet. Ganz davon zu schweigen, dass sie selbst eigentlich jedem und allem misstraut. Ganz abgesehen davon, dass selbst "Samuel" nie so viel Schaden unter den Losties anrichten könnte, wie eine nervöse Ana-Lucia mit einer 9mm. Allerdings können die alle drei mit Waffen nicht so wirklich umgehen, denn sie neigen dazu sie zu benutzen ;-).
Danach sitzen die drei am Lagerfeuer und Ana entschuldigt sich bei Sayid. Sayid vergibt ihr, sagt, sie habe keine Schuld an Shannons Tod. Aber „something has to be done“ ("etwas muss getan werden") wenn sie erfahren, dass "Henry" lügt. Und wir alle wissen, das Sayid sicher nicht für seine zärtliche Seite bekannt ist. Hier zeigt sich einmal mehr, dass er im tiefsten Inneren doch ein Folterknecht ist und nicht der nette Mann, der er vorgibt zu sein. Er freut sich schon richtig darauf, auch "Henry" ein wenig Bambus unter die Fingernägel zu schieben. Am nächsten Morgen schaut Sayid Ana an und irgendwie erinnert mich das an die Szene, als Goodwin neben Ana liegt. Der schaut Ana genauso an, wie Sayid in dieser Szene. Charlie will frühstücken, dass wollen die beiden anderen aber nicht so recht und so geht’s direkt weiter. Das erste oder das zweite Frühstück? (HdR-Insider). Nun regnet es mal wieder und die drei finden den Ballon nicht da, wo Henry ihn eigentlich gern haben möchte. Die drei teilen sich also auf und suchen die Umgebung ab. Dass Sayid schon wieder in Folterlaune ist, brauch ich ja wohl nicht zu erwähnen. Damit endet dieser Trip erst einmal, die Fortsetzung gibt es dann in „Lockdown“.
In der Luke steht die Zeit unterdessen aber auch nicht still (auch wenn sie wohl etwas anders tickt, als wir es so kennen) und Jack und Locke machen sich weiter gegenseitig das Leben schwer. "Henry" macht es ihnen da auch nicht wirklich einfacher und spielt die beiden sogar noch weiter gegeneinander aus. Der liest momentan in seinem Gefängnis ein Buch, während Jack herein kommt und ihn fragt wie es so ist. "Henry" liest vor und wählt eine sehr interessante Textstelle: „Men reject their prophets and slay them, but they love their martyrs and honor those whom they have slain.” ("Menschen lehnen ihre Propheten ab und töten sie, aber sie lieben ihre Märtyrer und ehren jene, die sie getötet haben.") Sie lehnen ihre Propheten ab und töten sie? Bin ich hier der einzige, bei dem da die Jacob-Glocke läutet? Genau das ist es doch, was am Ende der 5. Staffel passiert. Ben tötet seinen Propheten. Und für die Anderen wird er damit sicher zum Märtyrer, denn er ist für ihre Sache gestorben. Auch wenn das jetzt noch nicht so ganz klar wird, so denke ich, dass das in Staffel 6 sich so entwickeln wird. Es zeichnen sich also hier schon die Dinge ab, die fünf Jahre später unter dem Fuße der Statue passieren werden.
Jack lässt nun "Henry" heraus, damit dieser ein wenig frühstücken kann. "Henry" fragt natürlich gleich erst einmal, wozu der Computer da ist (als ob er das nicht wüsste). Jack verrät ihm natürlich die ganze Wahrheit, immerhin muss er ja zu seinem eigenen Rat stehen, den er Sun am Strand gegeben hat. Aber halt, nein, er lügt ja Ben an. Er sagt, der Computer hat keinen Nutzen. Jetzt blicken wir noch einmal kurz zurück. Sun bekommt von Jack also den Rat, sie soll doch die Wahrheit zu Jin sagen. Gefühlte 5 Sekunden später fragt Kate, ob irgendwas im Schwan nicht stimmt. Jack sagt, dass alles in Ordnung ist. "Henry" und die Situation mit Locke verschweigt er. Auch hier sagt er also nicht die Wahrheit. Jack ist schon ein ziemlicher Heuchler. Er selbst rät anderen, die ganze Wahrheit zu sagen und immer alle Karten auf den Tisch zu legen, er selbst stellt sich jedoch darüber und verheimlicht alles, was auch nur im Ansatz wichtig sein könnte. Dass er "Henry" nicht vertraut, kann man ja noch verstehen, aber zu Kate sollte er doch ein anderes Verhältnis haben. Ich glaube das ist auch mit einer der Gründe, warum Jack und Locke immer aneinander geraten. Nicht nur, weil Locke jedem alles erzählt, sondern auch, weil Jack niemandem etwas erzählt. Locke kann das nicht mit sich vereinbaren und baut langsam aber sicher einen Hass auf Jack auf. Dies wird vor allem in Staffel 3 deutlich, als er trotz der Informationen von Ben das U-Boot zerstört. "Henry" bekommt nun eine Schüssel Cornflakes (von Dharma, natürlich) und Jack und Locke schauen ihm dabei zu. "Henry" rutscht, natürlich ausversehen, raus, dass er Ana die Karte gezeichnet hat. Jack fragt sofort Locke, ob er etwas wusste, dieser sagt wahrheitsgemäß nein. Und dann legt "Henry" richtig los. Dieser Monolog ist einfach grandios und sollte in voller Länge genossen werden:
„Wow, you guys have some real trust issues, don't you? Guess it makes sense she didn't tell you. I mean, with the two of you fighting all the time. Of course, if I was one of them -- these people that you seem to think are your enemies -- what would I do? Well, there'd be no balloon, so I'd draw a map to a real secluded place like a cave or some underbrush -- good place for a trap -- an ambush. And when your friends got there a bunch of my people would be waiting for them. Then they'd use them to trade for me. I guess it's a good thing I'm not one of them, huh? You guys got any milk?“
("Wow, ihr Jungs habt wirklich ein Vertrauensproblem, nicht wahr? Ich denke, es macht Sinn, dass sie es euch nicht erzählt hat. Ich meine, ihr zwei streitet ja ständig. Natürlich, wenn ich einer von Ihnen wäre – diese Leute, von denen ihr denkt, dass sie eure Feinde wären – was würde ich tun? Naja, da wäre kein Ballon, also würde ich eine Karte zu einem wirklich abgeschiedenen Ort zeichnen wie einer Höhle oder Unterholz – ein guter Ort für eine Falle – einen Hinterhalt. Und wenn eure Freunde dort ankommen würden ein paar von meinen Leuten auf sie warten. Dann würden sie sie gegen mich eintauschen. Ich denke es ist gut, dass ich keiner von Ihnen bin, oder? Habt ihr zufällig ein bisschen Milch?")
Und jetzt nehmen wir das auseinander. Natürlich wissen wir mittlerweile, dass "Henry" wirklich ein Anderer ist, dennoch keinen Hinterhalt gelegt hat. Aber in Jack und Locke keimen nun doch erste Zweifel auf. Was ist, wenn "Henry" recht hat, wenn Ana, Sayid und Charlie wirklich in eine Falle laufen? Jack und Locke wären Schuld, denn die beiden haben durch ihr Verhalten Ana dazu gebracht, ihnen nichts von der Karte zu sagen. Auch interessant ist, dass "Henry "sagt, dass die Losties nur denken, dass die Anderen ihre Feinde wären. Sie haben ja wirklich allen Grund dazu, aber "Henry" hat hier schon angedeutet, dass es nicht wirklich deren Feinde sind. Letztlich wollen sie nur ihre Heimat beschützen. Und dass der wahre Feind nicht wirklich die Anderen sind, das steht ja wohl fest. Ich finde, er untermauer seine Behauptung, nicht ihr Feind zu sein eben dadurch, dass es keine Falle gibt. [mal wieder eine Anmerkung von Anubis2705] "Henry" regt hier Jack und John wirklich zum Nachdenken an, ob sie nicht vielleicht einen Fehler gemacht haben. Auch klasse ist die letzte Frage nach der Milch. Immerhin geht es "Henry" in Wahrheit viel besser, als den Losties. Er hat ein Haus mit Kühlschrank und einer netten Nachbarschaft. Es werden Muffins gebacken und Buchclubs abgehalten. Und er fragt allen Ernstes nach Milch. Das zeigt hier noch einmal, dass er wirklich seine Rolle perfekt spielt.
So, das soll's dann für heute gewesen sein, ich hoffe es geht dann direkt morgen mit „Lockdown“ weiter. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bedanke mich schon einmal fürs Lesen.
1. Was will Ben Jack damit sagen?
2. Was sagt Ben damit über sich selbst aus?
3. Was wollen uns Darlton mit dieser Szene mitteilen?
Ben bezieht sich weniger auf Jacob als vielmehr auf sich selbst. Er ist ein Prophet, ein einsamer Prediger, der einzig und allein von seinem festen Glauben am Leben erhalten wird. Es klingt aber der stumme Wunsch an, lieber ein Märtyrer zu sein und geliebt und nicht gehasst zu werden. Da kann man wohl sagen: Pass auf, was du dir wünscht. Klar, auf den ersten Blick ist John der Märtyrer, der von Ben getötet wird ("aber sie lieben ihre Märtyrer und ehren jene, die sie getötet haben.") Doch letztlich wird ein Prophet ja durch seinen Tod zum Märtyrer und jene, die ihn getötet haben und nun geliebt werden, sind die gleichen, die den Propheten getötet haben und ihn erst hassten und nun lieben, da er tot und ein Märtyrer ist. Ben will Jack dadurch klar machen, dass jene, die sie vielleicht jetzt noch für Propheten halten und als Lügner ansehen werden, sich im Moment ihres Todes als Märtyrer erweisen mögen. Über sich selbst sagt Ben, dass er jetzt noch ein verhasster Prophet sein mag, doch wenn er erst von seinen Feinden getötet wurde, zum Märtyrer werden wird.
Doch welche Propheten und Märtyrer kennen wir in "Lost"? Mein erster Gedanke geht hier weder zu Jacob noch zu Locke, sondern zu Charlie und Desmond. Beide hatten sie Visionen und Charlie starb als Märtyrer um eine dieser Visionen zu erfüllen. Dann wäre da noch Eko, der wie ein echter Märtyrer für seinen Glauben stirbt. Jack wiederum hält sich später für einen Propheten und geht das Risiko ein für seinen schon (fast) fanatischen Glauben zu sterben und viele andere mit in den Tod zu reißen. Jacob und John sind Märtyrer - keine Frage. Aber bleibt Ben nur der Mörder der beiden oder wird er nicht selbst zum Märtyrer da er alle Schuld auf sich nimmt, um den Willen der Insel zu erfüllen. Denn Bens Sünden sind die Sünden Jacobs, die Sünden der gesamten Menschheit, die auf seine Schultern gelegt werden. Ich denke in dieser Szene wird nicht nur auf Johns und Jacobs Tod hingedeutet, sondern auch auf Bens, denn so wie es im Moment aussieht, ist er der einzige, der Jacobs Vorhaben erfüllen kann, der alles zu beenden, vermag. Macht das nicht einen wahren Märtyrer aus: Er ist bereit für seinen Glauben und das Wohl anderer sein eigenes Leben und Wohl zu opfern.
Eine andere Stelle, wo ich die Aussage eines Charakters ganz anders aufgefasst habe als Furya ist die Szene, wo Ana zu John meint, der Teufel sei ja vielleicht tatsächlich hinter ihr her. Der Teufel ist doch nicht hinter jenen her, die bereits tot oder gar in der Hölle sind. Die ursprüngliche Funktion des Teufels ist es unter den Lebenden die Sünder zu suchen, deren Vergehen so schwer wiegen, dass sie in die Hölle wandern. Ben sagt später, Goodwin habe sich um Ana bemüht, was darauf verweisen könnte, dass sie noch keiner Seite zuzuordnen ist und sich noch beide Lager um sie bemühen. Ben erfüllt für Jacob eine ähnliche Funktion wie der Erzengel Michael für Gott: die eines Kriegers und Heerführers. Er mag Verbrechen begehen, doch all seine Verbrechen geschehen im Namen seines Herren. Wenn Jacob also die Funktion Gottes einnimmt und die Anderen so etwas wie dessen Engel sind, wäre "Samuel" folglich der Satan, der Ankläger, der nicht bereit war sich vor den Menschen zu beugen, weil sie dessen nicht wert sind. Er versucht zu belegen, dass die Menschen schlecht sind - im Zweifelsfall, indem er sie verführt. Wird also suggeriert, der Teufel sei hinter Ana her, heißt das vielleicht, dass "Samuel" sie dazu bringen will zu fallen. Trotz all ihrem Leid, ihrer Vergehen, ihrer Isolation gibt sie sich nie dem Bösen hin. Anas Wille ist stärker als der Teufel, der hinter ihr her ist.
Dann zu der ersten Szene mit Jae. Ich schätze mal, dass der Sinn dieser Szene ist, die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Jae und Sun aufzuzeigen - er wird vom Ehemann in spe zur großen Enttäuschung für Sun, dann wird er selbst enttäuscht und wird zu ihrem Englischlehrer und Freund und schlussendlich sogar zu ihrem Geliebten. Hätte man den hier aufgezeigten Zwischenschritt unterschlagen, hätte wohl der Verdacht nahe gelegen, dass sie von Anfang an an ein Verhältnis hatten und sich dieses nicht erst nach dem Fremdsprachenkurs entwickelt hat.
Zu Johns Blick will ich nur sagen, dass es langsam auffällig viele Stelle sind, in denen uns Johns Blicke auffallen. Das spricht auch eine sehr deutliche Sprache über Terry O'Quinn, denn solche Aussagekraft in einen bloßen Blick zu legen, können nur wirklich hervorragende Schauspieler - Michael Emerson ist bei "Lost" wahrlich der einzige, der noch etwas besser ist. Die ganzen anderen Darsteller sind zwar auch klasse, aber mit den beiden können sie sich einfach nicht messen. Ich finde: das musste einfach nochmal gesagt werden^^.
Dann hätten wir noch die Szene im Gesprächszimmer von Dr. Kim. Ich finde nicht, dass Sun sich so wirklich unter Kontrolle hat, denn das, was ihr da Jin gegenüber rausrutscht, ist nicht nur überaus verletzend, sondern lässt obendrein doch verdammt tief blicken. Außerdem hab ich irgendwie gedacht: Ein Glück, dass Dr. Kims Aussage nur eine Lüge war, denn hätte er die Wahrheit gesagt, hätte auch die Insel nicht mehr helfen können - also wenn das kein Schicksal ist, was dann?
Was ich sonst noch wichtig fände: Die Titel der Episode ist ja nun wiedermal sehr clever gewählt und vielseitig einsetzbar. Furya hat jetzt vor allem Jack und Sun in den Mittelpunkt gestellt, aber es wird ja viel mehr gelogen. Nicht nur von Jack, Sun und Ben wird gelogen. Sun versucht zuerst Sawyer auszutricksen, versteckt den Test dann. Ferner belügt sie Jin - wiedereinmal. Selbst dann noch, wenn sie ihm (und auch uns) vorgaukelt die GANZE WAHRHEIT zu erzählen, lügt sie erneut. Sun ihrerseits wird von Dr. Kim ebenso belogen wie Jin. Kim beichtet nur Sun die Wahrheit. Hurley lügt, als er Sun im Dschungel trifft, über den Schokoriegel. Ben wiederum lügt über seine Identität, den Ballon und die Anderen. All diese Lügen sind aber - ganz anders als Jacks Lügen - noch ein gewisser Selbstschutz. Jack hingegen verschweigt die Wahrheit aus purem Kalkühl heraus. Was hätte er zu verlieren gehabt, wenn er von "Henry" erzählt hätte? Mir fällt da gleich eine Szene aus einer der kommenden Folgen ein, in der Kate Jack über die falschen Bärte berichtet und er sofort ganz stinkig fragt, wann sie vorhatte ihm das zu erzählen. Kate erwidert darauf sehr souverän, dass er einen der Anderen tagelang gefangenhielt und es verschwiegen hat. Für mich ist das die Szene, die besonders deutlich zeigt, welche Privelegien Jack aus seiner Anführerrolle ableitet. Das ist auch das Problem mit John, Sayid und Sawyer: sie erkennen Jacks Führerrolle nicht uneingeschränkt an. John geht sogar soweit mit Jack um die Führerschaft zu konkurieren.
Eine kurze Anmerkung zu Bens Fragen noch: Ich finde, es wirkt fast so, als wolle er Jack und John dahingehend manipulieren, dass sie selbst mal anfangen ein paar Dinge zu hinterfragen: Insbesondere alles, was mit der Dharma zu tun hat.
Mal ein bisschen Off-Topic:
AntwortenLöschenWie zum Teufel kommst du zu der Auffassung, dass sich die christliche Tradition von ihrem Kern entfernt hat, wenn ein jüdischer Gelehrter zugibt, dass es Gemeinsamkeiten im Glauben gibt??
Dito
Häh?
AntwortenLöschenDer christliche Glaube so wie Jesus ihn vorgelebt hat, war vor allem im vertrauen auf Gott verhaftet. Außerdem haben die Schriftgelehrten udn Priester eine Vorbildfunktion - so und jetzt wirf einfach mal einen Blick ins schöne Land Vatikanstadt. Bücher aus purem Gold, pompöse messen und noch pompösere gewänder und Prachtbauten haben für mich nicht gerade viel mit demut vor Gott zu tun und unser jetziger papst muss das Wort Nächstenliebe vermutlich erstmal im Duden nachschlagen. Dafür verlegt er aber an Heiligabend die Christmette zwe Stunden vor, damit er früher ins Bett kann. Sorry, aber bei einem Blick auf die christlichen Institutionen (nicht den christlichen Glauben!!!) bekomme ich einfach nur noch das Kotzen. Wäre Jesus nicht auferstanden, würde er sich im Grabe rumdrehen. Das gilt gewiss nicht nur fürs Christentum, doch hier ist es besonders extrem, da das Christentum bereits in seiner Anlage davon abhängig war, was irgendwelche selbsternannten Geistlichen (natürlich ausnahmslos Männer) für richtig erhielten. Wie sonst wäre es zu erklären, dass es nur vier Evangelien in die Bibel geschafft haben. Sind die mehr wahr als die Apokryphen? Können wir nicht sagen. tatsache ist jedoch, dass irgendwan mal ein paar komische Knilche zusammengehockt haben udn entschieden haben, was Kanon der Bibel wird und was nicht. Jesus hatte damit schon nichts mehr zu tun. Wir hinterfragen unsere religionen viel zu wenig. Vieles wovon man meint es sei durch die Bibel vorgeschrieben ist in Wahrehit lediglich Kirchenrecht und wurde aus poltischem kalkül als Gottes Wille deklariert. bestes Beispiel: das Zölibat. Das wurde immer wieder abgewandelt und ist eien ganz schwammige Angelegenheit, die aber hauptsächlich dazu diente, den Scehin zu wahren und vor allem, um zu verhindern, dass hohe Geistliche ihr über die Jahre zusammengegaunertes Vermögen vererben konnten. Mit dem Zölibat waren all ihre Kinder bastarde und die Knete wanderte in den Schoß von Vater Kirche zurück.
Mein alter Religionslehrer hat uns in der ersten Stunde mal die Frage gestellt, was Jesus tun würde, wenn er heute zurück auf die Erde käme. Meien Antwort war: der würde in eine Kirche marschieren und sagen: "Macht sofort mein Bild darunter!"
Niemand hält sich sowenig an die eigenen Regeln wie religiöse Institutionen. Die römisch-kathlische Kirche besteht zu großen Teilen aus Heuchlern, Misantropen, Sadisten und realitätsfremden Fanatikern. Und das schlimme ist, dass die wenigen, die nicht diese altbackenen Ansichten vertreten, gegen die eingekalkte Obrigkeit keine Schnitte machen können. Die Römisch-Katholische Kirche ist eine wandelnde Reklametafel dafür wie man erfolgreich ist ohne in 1700 irgendetwas zu verändern.